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Der Jardim Tropical, ursprünglich Park des Luxushotels Monte Palace. Die von dem madeirischen Geschäftsmann und Kunstsammler José Berardo erworbene und gestaltete Anlage ist seit 1991 öffentlich zugänglich. |
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Carsten Heinke Inseltraum
Madeira |
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Madeira, das warme grüne Eiland im Atlantik,
verwöhnt seine Gäste mit Sonne, mildem Klima und vielseitiger Natur. Die
meisten kommen mit einem Kreuzfahrtschiff. Doch ein Tag für einen Landgang
ist zu wenig für die schöne Insel mit ihren einzigartigen Landschaften und
ihrer überaus reichen Vegetation. Deshalb kehren viele Kreuzfahrer zu einem
Wanderurlaub zurück. Antonio hat gesagt, wenn die Picos morgens
wolkenfrei sind, können wir fahren. Dann nämlich bleibt es oft bis zum
Nachmittag im Hochland und im Norden sonnig. Antonio muss es wissen.
Schließlich lebt der Reiseführer seit 34 Jahren auf Madeira. Das zentrale
Bergland der Atlantikinsel ist seine Heimat. Dort wollen wir gemeinsam
wandern, Natur erleben und die Seele baumeln lassen. Die Sonne scheint. In vollen Zügen genießen wir das
Licht, die Wärme, das Blau von Ozean und Himmel. Vom Frühstückstisch auf der
Hotelterrasse ist es nur ein Katzensprung ins Herz der Inselhauptstadt. Ach,
komm, der Wanderweg ist morgen auch noch da – jetzt schauen wir uns erst mal
Funchal an. Vom Kreuzfahrthafen, der Uferpromenade und dem Cais,
wo die Yacht der Beatles liegt, schlendern wir – vorbei an alten Kirchen,
Klöstern und Palästen – durch kleine Parks und über Plätze mit Lokalen und
Cafés. Ein Blick in Blandy’s Wine Lodge reicht nicht aus. Madeira-Wein muss
man probieren. Hinter einer schmalen Gasse mit vielen bunt bemalten
Haustüren liegt Mercado dos Lavradores, die Markthalle. Hier gibt es Blumen aller Farben, vertraute und auch
sonderbare Früchte wie den tannenzapfen-ähnlichen Philodendron (Achtung: am
besten vor dem Kosten nach dem Preis fragen!) und Meerestiere wie den
Schwarzen Degenfisch. Mit seinen riesigen Augen und einem Maul voller
spitzer Zähne ist der lange Barschverwandte alles andere als hübsch – doch
dafür äußerst schmackhaft. Später werden wir uns davon selber überzeugen –
im „O Jango”, einem urig-gemütlichen Restaurant am Hafen in der Altstadt. Die Düfte von Orangen, Akazien und Jasmin locken uns
in Funchals Gärten. Mit der Seilbahn schweben wir nach Monte, wo in einer
kleinen Kirche Kaiser Karl von Österreich begraben liegt. Daneben grünt und
blüht der Jardim Tropical, ursprünglich Park des Luxushotels Monte Palace.
Die von dem madeirischen Geschäftsmann und Kunstsammler José Berardo
erworbene und gestaltete Anlage ist seit 1991 öffentlich zugänglich. Zu
ihren botanischen Kostbarkeiten gehören Azaleen und Orchideen aus dem
Himalaya, Palmen aus Südafrika und eine seltene Palmfarn-Sammlung aus aller
Welt. Frische Blüten gibt’s das ganze Jahr. „Fast überall
auf der Insel blüht jederzeit etwas, genauso wie auch immer – zumindest
stellenweise – Urlaubswetter herrscht”, sagt Antonio stolz. Dank günstiger
Klimabedingungen sinkt das Thermometer auf Madeira selbst im Dezember und
Januar im Schnitt nie unter 19 Grad Celsius.
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Am nächsten Morgen: wieder Sonne. Nun aber ab in die
Berge. Antonio fährt uns mit dem Jeep nach Ribeiro Frio („Kalter Fluss”), wo
es die leckersten Forellen gibt. Sie werden hier gezüchtet. Der 860 Meter
hoch gelegene Ort nahe Santo da Serra ist ein beliebter Start für
Wanderungen, zunehmend auch für Mountainbiking und „Trail Running” – der
letzte Schrei bei schmerz-resistenten Läufern mit gut trainierten Muskeln
und Gelenken. Der Weg zum Aussichtspunkt Balcões ist auch von
Ungeübten leicht zu schaffen. Dafür hat man ihn auch selten nur für sich
allein. Die Kulissen sind jedoch grandios: immergrüner subtropischer
Lorbeerwald, Madeiras höchste Gipfel und Levadas – künstliche Kanäle, teils
schon vor 600 Jahren zur Bewässerung des trockenen Südens angelegt. Heute
bedeckt das weitverzweigte System der flachen, begehbaren Wasserwege, das
auch Brücken und Tunnel umfasst, beinahe das ganze grüne Eiland. Trotz Wasserreichtums ist Madeira nicht unbedingt
das Ziel für einen Badeurlaub. Oder doch? Der populärste Strand heißt Campo
de Baixo und liegt nicht auf der Hauptinsel des Archipels, sondern auf Porto
Santo, rund 40 Kilometer von Funchal entfernt. Für einen Tag lang bringt uns
das Schnellboot hin. Die müden Wanderfüße jubeln. Neun Kilometer weicher
Sand – das ist ein Beach zum Träumen … Am Abend sind alle wieder fit. Das trifft sich gut,
denn Partynächte in Funchal können lang sein. Unsere beginnt im Café do
Teatro, geht weiter im FX, dann im „O Mohe” ... Im „Vespas” geht’s bis zum
Sonnenaufgang. Doch den erleben wir lieber auf dem Hotelbalkon – mit Blick
auf Himmel, Berge, Stadt und Ozean. Es wird wieder Wanderwetter. Service-Informationen: Natur genießen und
Feste feiern Das Blumenfest von Funchal am 3. und 4. Mai ist nach
dem Karneval das wichtigste Ereignis auf Madeira. Höhepunkt ist ein
farbenprächtiger Umzug mit Tänzern in fantasievollen Kostümen und
blütengeschmückten Wagen. Es gibt Parties, Shows und klassische Konzerte. Am
gleichen Wochenende wird in Santana, das für seine traditionellen
Strohdachhäuser berühmt ist, das Zitronenfest gefeiert. An allen vier
Juni-Samstagen findet in Madeiras Hauptstadt das Atlantik-Festival mit viel
Musik statt. Begleitet wird es von einem internationalen
Feuerwerkwettbewerb. Am 14. und 15. Juni präsentiert die Stadt Câmara de
Lobos ein fruchtig-frohes Kirschfest mit Umzug. Vom 3. bis 5. Juli lädt
Funchal zum Jazz Festival sowie Santana vom 18. bis 20. Juli zu einem
Folklore-Tanzfestival ein. Auskünfte zu Reisen nach Madeira erteilt das
portugiesische Fremdenverkehrsamt, Telefon 030-25 41 06 72,
www.visitmadeira.pt Inselexkursionen:
www.mountainexpedition.pt Madeirawein:
www.blandyswinelodge.com Restaurant-Tipp: www.ojango.net |
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Die allermeisten Touristen kommen als Gast großer Kreuzfahrtschiffe, die Madeira fast täglich und unter vielen Flaggen anlaufen. Der Kreuzfahrttourismus entwickelte sich seit den 1950er Jahren. |
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In den historischen Kellern der Firma Blandy’s in Funchal kann man sich über die Herstellung des berühmten Madeiraweins informieren ... |
... und die verschiedenen Sorten anschließend auch probieren. Der Alkoholgehalt des mit Weinbrand angereicherten Weins liegt je nach Sorte zwischen 17 und 22 Volumenprozent. |
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Im hauseigenen Museum von Blandy’s werden alte und gegenwärtige Herstellungsverfahren veranschaulicht. |
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Einheimische Blumenhändlerin auf dem Markt von Funchal. |
Viele tropische Früchte, die auf Madeira gedeihen, kann man auf dem Markt probieren. Vorher sollte man sich jedoch unbedingt nach dem Preis erkundigen. |
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Von Monte zurück nach Funchal fährt man üblicherweise mit dem Korbschlitten. |
Das bis zu drei Personen fassende Vehikel wurde im 19. Jahrhundert zum Touristentransport erfunden. |
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069-Inseltour |
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Am Aussichtspunkt Balcoes werden Wanderer von neugierigen madeirischen Buchfinken begrüßt. |
Typisch Madeira: Immergrüner subtropischer Lorbeerwald und Levadas (links im Bild) – künstliche Kanäle, teils schon vor 600 Jahren zur Bewässerung des trockenen Südens angelegt. |
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Alternativ zum Korbschlitten können die Kreuzfahrtpassagiere auch den grandiosen Blick aus der Seilbahn zwischen Monte und Funchal genießen, bevor es wieder an Bord des Schiffes geht. |
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