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Charterboot Ausgabe 5/2014 

hr

Ruhe ringsum: In Schottland kann man sich wahrlich entspannen.Ruhe ringsum: In Schottland kann man sich wahrlich entspannen.

 

Dr. Dietrich Hub

Stadt, See, Fluss – Hausboot-Reviere in Europa

Noch wichtiger als die Frage nach dem richtigen Hausboot ist die Frage nach dem richtigen Gewässer. Verständlicherweise wird jeder Vermieter das oder die Reviere empfehlen, wo seine Boote liegen. Abgesehen von der Frage, ob man einen Bootsführerschein braucht oder nicht, sollte man vorab überlegen, „wie” man mit einem Hausboot unterwegs sein will. Grundsätzliche Fragen sind: Will man (mehr oder weniger) auf dem Meer, oder auf Seen oder in Kanälen fahren ‒ oder durch eine Großstadt? Anfänger sollten z.B. nicht gleich nach den ersten Kilometern in die „Kammern des Schreckens”, in eine Schleuse fahren müssen.

 

Am Meer?

Auf dem „richtigen” Meer werden keine Hausboote vermietet. In den Boddengewässern aber, dem „Uferbereich” der Ostsee, stehen diverse Hausboote bereit. Hinaus auf die Ostsee darf man nicht. Aber im Bereich zwischen dem Festland und den vorgelagerten Inseln ist Platz genug für einen interessanten Urlaub. Klarer Vorteil der Boddengewässer: Echtes Meeresfeeling. Man darf durchaus seine Navigationskenntnisse anwenden. Und die haben alle Hausbootcharterer in den Boddengewässern auch, denn dort wird ‒ durchaus nachvollziehbar ‒ der Sportbootführerschein See verlangt.

http://www.kuhnle-tours.de/hausboot-regionen/deutschland/ruegen-und-bodden.html

Auf oder an der Nordsee gibt’s keine Miet-Hausboote. Dort sind die sowohl die Gezeiten als auch die Winde zu stark.

Auf einem großen See?

Absoluter Klassiker, und zwar aus gutem Grund: Die Müritz, Deutschlands größter Binnensee. Hier in Meck-Pomm hat man Platz, darf auch „ein bischen” navigieren und findet viele Häfen oder auch andere Stellen zum Anlegen. Auch an den Ufern findet man ‒ anders als z.B. am Bodensee ‒ durchaus Platz. Von Rechlin im Süden der Mürtiz bis nach Plau („ein paar Seen weiter”) kann man neudeutsch formuliert „barrierefrei” fahren, d.h. es steht einem keine Schleuse im Weg. Ein traumhaftes Hausbootrevier.

http://www.kuhnle-tours.de/hausboot-regionen/deutschland/mecklenburgische-grossseen-das-blaue-quartett.html

Auf dem Bodensee werden keine Hausboote vermietet. Auf dem Schwäbischen Meer kann man an schönen Sommertagen auch ohne Hausboote schon trocken Fußes übers Wasser gehen, eben von Yacht zu Yacht hüpfend.

 

Auf kleinen Seen?

Zum Beispiel auf der Kleinmecklenburger Seenplatte. Ausgangspunkt ist unter anderem die „Wasserstadt” Fürstenberg. Kleinere Seen, dazwischen Kanäle und ein paar Schleusen. Einfach nett. Schleusen sind auf Dauer lästig, aber haben auch etwas Gutes: In der Regel kann man ‒ wenn man spätnachmittags ankommt ‒ vor einer Schleuse über Nacht anlegen. Die Kleinmecklenburger Seenplatte ist eine Art Mittelweg zwischen Kanalfahrten und großen Seen.

http://www.hausboot.com/charterinformationen/reviere/38-brandenburg_mecklenburg_berlin

Wer’s noch einsamer haben will: Schottland. Auch auf dem Loch Ness kann man mit einem Hausboot unterwegs sein. Nessie wird einem vermutlich nicht begegnen, und auch sonst kaum jemand.

Deshalb, wer die Einsamkeit liebt: Ab nach Schottland. Oder auf die masurische Seenplatte, also nach Polen. Wer’s pulsierender möchte: Dann nach Holland. Dort gibt es genügend kleine Seen, dazu Windmühlen, bewegliche Brücken, in Friesland kaum Schleusen und in ganz Holland keine Führerscheinpflicht.

http://www.hausboot.com/charterinformationen/reviere/18-schottland

http://www.kuhnle-tours.de/hausboot-regionen/polen/masuren.html

http://www.kuhnle-tours.de/hausboot-regionen/niederlande.html

Mitten in der Stadt?   

Berlin ist die Hauptstadt Deutschlands und die Hauptstadt der Wasserliebhaber. Wohl keine andere Stadt hat so viele Flüsse und Kanäle, auf denen man auch mit Privatschiffen unterwegs sein darf. Und für die, die mehr Platz um sich herum wollen, gibt es den Wannsee. Nur: In Berlin ist so mancher mit dem Schiff unterwegs. Aufgrund des „hohen Verkehrsaufkommens inklusive Schwerlastverkehr durch Ausflugsschiffe” wird der Sportbootführerschein Binnen verlangt.

Und etwas Übung braucht man tatsächlich, um im Gewühle auf dem Wasser zu navigieren. Dafür darf man als Hobbykapitän dort auch übernachten, wo man mit dem Auto nicht einmal einen Parkplatz finden würde. Berlin hat viele „Wasserwanderrastplätze” mitten in der Stadt, an denen man kostenlos für eine Nacht anlegen darf. Sogar direkt zwischen dem Bahnhof Zoo und dem Reichstag.

http://www.kuhnle-tours.de/hausboot-regionen/deutschland/berlin-potsdam.html

 

Venedig ist traumhaft

– aber zum Hausbootfahren nicht so einfach. Durch die Stadt fahren darf man mit fremden Booten, d.h. auch mit Hausbooten oder anderen Charterbooten, nicht. Sehr empfehlenswert ist die Fahrt entlang der Schauseite Venedigs, durch den Guidecca Kanal. Aber allein die Stadt (fast) zu „umkreisen” ist beeindruckend. An mehreren Plätzen an der Lagune von Venedig kann man Boote mieten.

http://www.hausboot.com/charterinformationen/reviere/33-venedig_und_das_po-delta

Hinaus auf die Adria zu fahren, ist für Hausbootmieter nicht erlaubt. Freie Anlegeplätze in der Lagune sind praktisch nicht vorhanden. Deshalb wird man sein Boot an den „Sammelstellen” für Hausboote an den kleineren Inseln festmachen und von dort aus mit einem Vaporetto, den Wasserbus, in die Stadt fahren.

 

Auf Flüssen und Kanälen?

Legendär ist die „Sauerkrauttour” in Frankreich: In drei Wochen über Mosel, Saar, den Saarkanal und den Rhein-Marne-Kanal 400 Kilometer lang im Dreieck wieder zum Ausgangspunkt zurückfahren. Kanalfahrten muss man allerdings mögen. Der Autor offenbart ehrlich: Er mag’s nicht.

Nach drei Tagen in einem Kanal fühlt er sich ähnlich amüsiert wie auf einer Autobahnfahrt von Stuttgart nach München. Dazu kommen die unzähligen Schleusen. Die ersten zwei bis drei findet man noch interessant. Dann fragt man sich, warum man seine Urlaubszeit mit dem Warten vor Schleusentoren verbringen soll. Klar ist aber: Von den Flüssen und Kanälen aus bekommt man einen einzigartigen Eindruck von der Landschaft.

http://www.kuhnle-tours.de/hausboot-regionen/frankreich.html

Auf dem schottischen See Loch Ness – leider ohne Nessie, oder ist da was?Auf dem schottischen See Loch Ness – leider ohne Nessie, oder ist da was?

Auf der Müritz-Elde-Wasserstraße durch die Mecklenburger Seenplatte.

Auf der Müritz-Elde-Wasserstraße durch die Mecklenburger Seenplatte.

Früh übt sich: Jetzt noch Leichtmatrosin, später wohl Schiffsführerin.Früh übt sich: Jetzt noch Leichtmatrosin, später wohl Schiffsführerin.

Echtes Großstadtfeeling: Im Hintergrund die Berliner Oberbaumbrücke.

Echtes Großstadtfeeling: Im Hintergrund die Berliner Oberbaumbrücke.

Venedig des Nordens: Berlin mit seinen vielen Wasserstraßen. Venedig des Nordens: Berlin mit seinen vielen Wasserstraßen. 

Gemächliche Vorbeifahrt an der Südfassade des neuen Berliner Hauptbahnhofs mit Washingtonplatz vom Spreebogenpark aus gesehen.Gemächliche Vorbeifahrt an der Südfassade des neuen Berliner Hauptbahnhofs mit Washingtonplatz vom Spreebogenpark aus gesehen.

Waren ist die größte Stadt an der Müritz. Der Yachthafen direkt am Stadtzentrum ist sehr einladend.Waren ist die größte Stadt an der Müritz. Der Yachthafen direkt am Stadtzentrum ist sehr einladend.

 

Zwischen der Müritz und dem Kölpinsee.

Zwischen der Müritz und dem Kölpinsee.

Am Plauer See auf der Mecklenburger Seenplatte.Am Plauer See auf der Mecklenburger Seenplatte.

 

Und gleich gehts abwärts

Und gleich geht’s abwärts.

In Chioggia, in der Lagune von Venedig.In Chioggia, in der Lagune von Venedig.

Auf dem Brentakanal von der Lagune von Venedig ins Landesinnere.Auf dem Brentakanal von der Lagune von Venedig ins Landesinnere.

 

Platz genug für Kind und Kegel: Ein Hausboot für 8 Personen.

Platz genug für Kind und Kegel: Ein Hausboot für 8 Personen.

Auf dem Brentakanal von der Lagune von Venedig ins Landesinnere.
Auf dem Brentakanal von der Lagune von Venedig ins Landesinnere.
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