Herbert Fricke · Ressortleiter HamburgMagazin
Hurricane erzwingt Routen-Änderungen Hamburg/Nassau. Der Wirbelsturm „Cristobal”
im Seegebiet der Bahamas hat Ende August zahlreiche Schiffe zu
spontanen Routen-Änderungen veranlasst. Geplante Anlegemanöver in Nassau und
mehreren anderen Häfen wurden abgebrochen. Die Kapitäne waren bemüht, dem
heftigen Unwetter möglichst weiträumig auszuweichen. Die Passagiere wurden
aufgefordert, die Türen ihrer Balkonkabinen geschlossen zu halten und zu
verriegeln. Vom Aufenthalt auf den Außendecks wurde dringend abgeraten. TUI Cruises mit drei weiteren Neubauten Hamburg. TUI Cruises, das Hamburger
Gemeinschaftsunternehmen von TUI AG (Hannover) und Royal Caribbean
International (Miami) ist weiter auf Expansionskurs. Drei Cruise-Liner mit
der Bezeichnung MEIN SCHIFF 1, 2 und 3 sind bereits in Fahrt, bis 2017 soll
jedes Jahr ein weiteres Schiff dazukommen. Gebaut werden diese Schiffe auf
der finnischen STX Werft in Turku. Nachdem kürzlich die Meyer Werft
Papenburg rund 70 Prozent der finnischen Werft übernommen und damit ihr
Fortbestehen gesichert hat, war die Grundlage für die Vertragsunterzeichnung
geschaffen. TUI Cruises etabliert sich damit im mittleren
Kreuzfahrt-Segment: die neuen Schiffe werden je 295 Meter lang, verfügen
über 1.250 Kabinen auf 15 Decks (fast alle mit Balkon) und sind mit 97.000
BRT vermessen. Auf jedem der neuen Schiffe haben damit rund 2.500 Passagiere
und tausend Besatzungsmitglieder Platz. HANSEATIC am Nordpol Hamburg. Das Expeditionsschiff HANSEATIC der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd ist dem Nordpol näher gekommen als je ein Passagierschiff zuvor. Kapitän Thilo Natke nutzte am 27. August 2014 eine vorübergehend eisfreie Fläche des russischen Eismeers zu der ungewöhnlichen Annäherung. Bis auf 480 Kilometer kam das Schiff an den Nordpol heran. Das war nur noch gut die Hälfte der Strecke von Hamburg nach München. Mit einer spontanen Polarfeier auf dem Oberdeck stießen Passagiere und Besatzung auf das ungewöhnliche Ereignis an. Inzwischen ist das Schiff auf dem Rückweg nach Norwegen. Nächsten Sommer will Hapag-Lloyd mit der BREMEN die legendäre Nordost-Passage von Europa nach Asien schaffen.
Notliegeplätze verweigert Hamburg/Warnemünde. Immer häufiger verweigern Häfen im In- und Ausland Schiffen mit riskanter Ladung, Schiffen in kritischem technischen Zustand sowie |
Schiffen mit Flüchtlingen ungewisser Herkunft
sogenannte Notliegeplätze. Als Ursache für diese Anlande-Verweigerung werden
gesundheitliche Gefahren, unübersehbare Folgekosten und Risiken für die
eigene Bevölkerung angegeben. Die Berufsverbände der Kapitäne und
Schiffsoffiziere sowie betroffene Wirtschaftsverbände und Verkehrspolitiker
wollen sich mit diesem brisanten Thema auf einem „Schifffahrtskolleg” am 20.
November im Großen Saal des Technologie-Parks Warnemünde befassen. Sie
fordern klare Richtlinien und Vorschriften. Das Thema berührt auch das neue
Seehandelsrecht sowie das neue See-Arbeitsgesetz. Super-Fusion gescheitert Hamburg/Peking. Die drei größten
Containerschiffsreedereien der Welt wollten sich in einer maritimen Allianz
zusammenschließen. Das Bündnis der dänischen Maersk-Line, der italienischen
MSC und der französischen CMA CGM sollte „P 3” heißen und mit rund 40
Prozent Marktanteil die internationale Handelsschifffahrt beherrschen.
Andere Groß-Reedereien wie Hapag-Lloyd in Hamburg und China Shipping in
Shanghai sahen das Vorhaben äußerst skeptisch. Die gigantische Fusion wurde
jetzt durch den Einspruch des chinesischen Handelsministeriums gestoppt.
Deutschland und China als größte Waren-Exporteure der Welt könnten sich
nicht von einem ausländischen Transport-Konsortium abhängig machen, heißt es
in der Begründung. 71.000 Seeleute auf deutschen Schiffen Hamburg. An Bord der 3.500 deutschen Handels-
und Passagierschiffen arbeiten rund 71.000 Seeleute, also Nautiker und
Decksleute, Ingenieure, Maschinisten, Köche, Stewards und Stewardessen. Nur
noch rund 10 Prozent dieser maritimen Arbeitnehmer stammen aus Deutschland.
Der überwiegende Teil der Besatzungen kommt aus über 50 verschiedenen
Ländern. Der größte Teil der deutschen Handelsflotte ist ausgeflaggt.
Weltweit gibt es rund 1,5 Millionen Seeleute. Hamburg auf Rang 14 Hamburg. Die größten Häfen der Welt liegen in
Fernost. Nach Warenumschlag und Passagieren gerechnet liegt Shanghai mit
Abstand auf Platz 1, gefolgt von Singapur und Hongkong. Größter europäischer
Hafen ist Rotterdam auf Platz 10. Hamburg hält den 14. Platz. 528 Kreuzfahrtschiffe weltweit Hamburg/London. Auf den Meeren dieser Welt
sind zur Zeit 528 Kreuzfahrtschiffe mit mehr als 200 Passagieren unterwegs.
Nach Angaben von Lloyd’s Register of Shipping, dem weltweit gültigen
Schiffsregister mit Sitz in London, ist diese Zahl markant ansteigend.
Demgegenüber sinkt die Anzahl anlaufbarer Häfen, vor allem wegen
kriegerischer Ereignisse und politischer Spannungen. Ob und wie lange die
Schwarzmeer-Häfen der Ukraine, Russlands und Georgiens offen gehalten werden
können, wird als ungewiss bezeichnet. Auch die Hafenverwaltungen in Ägypten,
im Persischen Golf und in den Emiraten verfolgen die angespannte Weltlage
mit Besorgnis.
Griechische Tankerflotte an der Spitze Hamburg/Piräus. Obwohl das Land noch vor
wenigen Monaten zahlungsunfähig war und mehrere EU-Finanzspritzen in
Milliardenhöhe in Anspruch nehmen musste, verzeichnet Griechenland die
größte Tankerflotte der Welt. Mit 1.269 Tankern verfügen griechische
Großreeder über eine marktbeherrschende Position. Rund 20 Prozent des
weltweiten Öl- und Gasbedarfs werden auf griechischen Tankern transportiert.
Griechische Reeder zählen zu den wohlhabendsten der Welt. Der Staat
Griechenland trägt den größten Teil der Steuern und Abgaben für die
Tankerflotte. Keine Dreckschleudern mehr auf See Hamburg. Die große Fachmesse SMM (Schiff, Maschine, Meerestechnik) vom 9. bis 12. September in Hamburg ist in erster Linie der Umwelt-Technik auf Seeschiffen gewidmet. Hersteller von Schiffsmotoren und Zulieferer stellen ihre neuesten Filtersysteme vor, um den Ausstoß von Schadstoffen zu minimieren. Die Messe zeigt: LNG, Liquid Natural Gas, also flüssiges Erdgas ist als Schiffsantrieb auf dem Vormarsch. Besonders in Hafennähe wollen immer mehr Reedereien auf das ruß-verursachende Schweröl verzichten und stattdessen Flüssiggas einsetzen. Die großen Kreuzfahrt-Reedereien wie AIDA Cruises, TUI Cruises und Hapag-Lloyd haben ihre Schiffsabgase bereits signifikant senken können. Die Industrie arbeitet mit Hochdruck an immer effizienteren Abgas-Systemen, immer mehr Häfen versorgen die Kreuzfahrtschiffe mit Landstrom, so dass die Bordgeneratoren im Hafen abgestellt werden können. |
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