Seereisenmagazin Die ganze Welt der Kreuzfahrt

  Hamburgmagazin - Ausgabe 5/2014
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Foto: Herbert Fricke, Hamburg

Herbert Fricke · Ressortleiter HamburgMagazin

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Hurricane erzwingt Routen-Änderungen

Hamburg/Nassau. Der Wirbelsturm „Cristobal” im Seegebiet der Bahamas hat Ende August  zahlreiche Schiffe zu spontanen Routen-Änderungen veranlasst. Geplante Anlegemanöver in Nassau und mehreren anderen Häfen wurden abgebrochen. Die Kapitäne waren bemüht, dem heftigen Unwetter möglichst weiträumig auszuweichen. Die Passagiere wurden aufgefordert, die Türen ihrer Balkonkabinen geschlossen zu halten und zu verriegeln. Vom Aufenthalt auf den Außendecks wurde dringend abgeraten.

 

TUI Cruises mit drei weiteren Neubauten

Hamburg. TUI Cruises, das Hamburger Gemeinschaftsunternehmen von TUI AG (Hannover) und Royal Caribbean International (Miami) ist weiter auf Expansionskurs. Drei Cruise-Liner mit der Bezeichnung MEIN SCHIFF 1, 2 und 3 sind bereits in Fahrt, bis 2017 soll jedes Jahr ein weiteres Schiff dazukommen. Gebaut werden diese Schiffe auf der finnischen STX Werft in Turku. Nachdem kürzlich die Meyer Werft Papenburg rund 70 Prozent der finnischen Werft übernommen und damit ihr Fortbestehen gesichert hat, war die Grundlage für die Vertragsunterzeichnung geschaffen. TUI Cruises etabliert sich damit im mittleren Kreuzfahrt-Segment: die neuen Schiffe werden je 295 Meter lang, verfügen über 1.250 Kabinen auf 15 Decks (fast alle mit Balkon) und sind mit 97.000 BRT vermessen. Auf jedem der neuen Schiffe haben damit rund 2.500 Passagiere und tausend Besatzungsmitglieder Platz.

 

HANSEATIC am Nordpol

Hamburg. Das Expeditionsschiff HANSEATIC der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd ist dem Nordpol näher gekommen als je ein Passagierschiff zuvor. Kapitän Thilo Natke nutzte am 27. August 2014 eine vorübergehend eisfreie Fläche des russischen Eismeers zu der ungewöhnlichen Annäherung. Bis auf 480 Kilometer kam das Schiff an den Nordpol heran. Das war nur noch gut die Hälfte der Strecke von Hamburg nach München. Mit einer spontanen Polarfeier auf dem Oberdeck stießen Passagiere und Besatzung auf das ungewöhnliche Ereignis an. Inzwischen ist das Schiff auf dem Rückweg nach Norwegen. Nächsten Sommer will Hapag-Lloyd mit der BREMEN die legendäre Nordost-Passage von Europa nach Asien schaffen.

 

Notliegeplätze verweigert

Hamburg/Warnemünde. Immer häufiger verweigern Häfen im In- und Ausland Schiffen mit riskanter Ladung, Schiffen in kritischem technischen Zustand sowie

 

Schiffen mit Flüchtlingen ungewisser Herkunft sogenannte Notliegeplätze. Als Ursache für diese Anlande-Verweigerung werden gesundheitliche Gefahren, unübersehbare Folgekosten und Risiken für die eigene Bevölkerung angegeben. Die Berufsverbände der Kapitäne und Schiffsoffiziere sowie betroffene Wirtschaftsverbände und Verkehrspolitiker wollen sich mit diesem brisanten Thema auf einem „Schifffahrtskolleg” am 20. November im Großen Saal des Technologie-Parks Warnemünde befassen. Sie fordern klare Richtlinien und Vorschriften. Das Thema berührt auch das neue Seehandelsrecht sowie das neue See-Arbeitsgesetz.

 

Super-Fusion gescheitert

Hamburg/Peking. Die drei größten Containerschiffsreedereien der Welt wollten sich in einer maritimen Allianz zusammenschließen. Das Bündnis der dänischen Maersk-Line, der italienischen MSC und der französischen CMA CGM  sollte „P 3” heißen und mit rund 40 Prozent Marktanteil die internationale Handelsschifffahrt beherrschen. Andere Groß-Reedereien wie Hapag-Lloyd in Hamburg und China Shipping in Shanghai sahen das Vorhaben äußerst skeptisch. Die gigantische Fusion wurde jetzt durch den Einspruch des chinesischen Handelsministeriums gestoppt. Deutschland und China als größte Waren-Exporteure der Welt könnten sich nicht von einem ausländischen Transport-Konsortium abhängig machen, heißt es in der Begründung.

 

71.000 Seeleute auf deutschen Schiffen

Hamburg. An Bord der 3.500 deutschen Handels- und Passagierschiffen arbeiten rund 71.000 Seeleute, also Nautiker und Decksleute, Ingenieure, Maschinisten, Köche, Stewards und Stewardessen. Nur noch rund 10 Prozent dieser maritimen Arbeitnehmer stammen aus Deutschland. Der überwiegende Teil der Besatzungen kommt aus über 50 verschiedenen Ländern. Der größte Teil der deutschen Handelsflotte ist ausgeflaggt. Weltweit gibt es rund 1,5 Millionen Seeleute.

 

Hamburg auf Rang 14

Hamburg. Die größten Häfen der Welt liegen in Fernost. Nach Warenumschlag und Passagieren gerechnet liegt Shanghai mit Abstand auf Platz 1, gefolgt von Singapur und Hongkong. Größter europäischer Hafen ist Rotterdam auf Platz 10. Hamburg hält den 14. Platz.

 

528 Kreuzfahrtschiffe weltweit

Hamburg/London. Auf den Meeren dieser Welt sind zur Zeit 528 Kreuzfahrtschiffe mit mehr als 200 Passagieren unterwegs. Nach Angaben von Lloyd’s Register of Shipping, dem weltweit gültigen Schiffsregister mit Sitz in London, ist diese Zahl markant ansteigend. Demgegenüber sinkt die Anzahl anlaufbarer Häfen, vor allem wegen kriegerischer Ereignisse und politischer Spannungen. Ob und wie lange die Schwarzmeer-Häfen der Ukraine, Russlands und Georgiens offen gehalten werden können, wird als ungewiss bezeichnet. Auch die Hafenverwaltungen in Ägypten, im Persischen Golf und in den Emiraten verfolgen die angespannte Weltlage mit Besorgnis.

 

Griechische Tankerflotte an der Spitze

Hamburg/Piräus. Obwohl das Land noch vor wenigen Monaten zahlungsunfähig war und mehrere EU-Finanzspritzen in Milliardenhöhe in Anspruch nehmen musste, verzeichnet Griechenland die größte Tankerflotte der Welt. Mit 1.269 Tankern verfügen griechische Großreeder über eine marktbeherrschende Position. Rund 20 Prozent des weltweiten Öl- und Gasbedarfs werden auf griechischen Tankern transportiert. Griechische Reeder zählen zu den wohlhabendsten der Welt. Der Staat Griechenland trägt den größten Teil der Steuern und Abgaben für die Tankerflotte.

 

Keine Dreckschleudern mehr auf See

Hamburg. Die große Fachmesse SMM (Schiff, Maschine, Meerestechnik) vom 9. bis 12. September in Hamburg ist in erster Linie der Umwelt-Technik auf Seeschiffen gewidmet. Hersteller von Schiffsmotoren und Zulieferer stellen ihre neuesten Filtersysteme vor, um den Ausstoß von Schadstoffen zu minimieren. Die Messe zeigt: LNG, Liquid Natural Gas, also flüssiges Erdgas ist als Schiffsantrieb auf dem Vormarsch. Besonders in Hafennähe wollen immer mehr Reedereien auf das ruß-verursachende Schweröl verzichten und stattdessen Flüssiggas einsetzen. Die großen Kreuzfahrt-Reedereien wie AIDA Cruises, TUI Cruises und Hapag-Lloyd haben ihre Schiffsabgase bereits signifikant senken können. Die Industrie arbeitet mit Hochdruck an immer effizienteren Abgas-Systemen, immer mehr Häfen versorgen die Kreuzfahrtschiffe mit Landstrom, so dass die Bordgeneratoren im Hafen abgestellt werden können.

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