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Die Jordantreppe im Winterpalast in St. Petersburg, er gehört zur Eremitage – einem der größten Museen der Welt. Alle Fotos dieser Seite: Philipp Rademann, Bonn |
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Philipp Rademann Ein Schiff wie ein Hochhaus – Auf sommerlicher Ostseekreuzfahrt mit der AIDAmar |
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Ein sommerlicher Samstag in Rostock-Warnemünde: Passagierwechsel auf der AIDAmar, eines von zehn Schiffen mit dem markanten roten Kussmund am Bug. Das frühere Clubschiff-Image hat der Rostocker Kreuzfahrtanbieter längst abgelegt. AIDA ist für alle da und geduzt wird an Bord von der Crew auch niemand mehr. Morgens um 7.30 Uhr hat das Schiff die vorangegangene Reise beendet und jetzt – es ist 12.00 Uhr mittags – warten hunderte Reiselustige, unter ihnen viele Familien mit Kindern, im Passagierterminal darauf, dass ihr Ostseeurlaub beginnen kann: In sieben Tagen wird die AIDAmar Tallinn, St. Petersburg, Helsinki und Stockholm ansteuern – zwei Tage auf See inklusive. Mehr nordische Metropolen lassen sich im einwöchigen Reiseprogramm nun wahrlich nicht unterbringen. Viele Passagiere wollen schon das Mittagessen in einem der Restaurants auf dem Schiff genießen, was dazu führt, dass sich vor den zahlreichen Check-In Schaltern lange Schlangen bilden. Ein rüstiger älterer Herr von einem privaten Sicherheitsdienst am Terminaleingang bittet neu ankommende Reisende die Sehenswürdigkeiten Warnemündes zu erkunden und erst später wiederzukommen. „Nach 15.00 Uhr ist hier weniger los und sie sind schneller an Bord”, meint der Mann von der Security zu wissen. Diese Empfehlung hätte er sich sparen können, denn das Einchecken klappt trotz des großen Andrangs ebenso reibungslos wie schnell. Keine 30 Minuten später sind wir an Bord und der Familienurlaub mit drei Generationen kann beginnen. Schon beim Mittagessen auf der Terrasse des Bella Donna-Restaurants hat die AIDAmar die Kinder für sich eingenommen. „Das ist ja wie in einem Hochhaus”, stellt Anna – mit ihren neun Jahren die Zweitjüngste im Familienkreis ‒ beim Blick von Deck 10 auf den Neuen Strom begeistert fest. Dass sich die AIDAmar mit ihren 71.304 BRZ im Vergleich zur neuen MEIN SCHIFF 4 von TUI Cruises, die eine Bruttoraumzahl von 99.526 Tonnen aufweist und dem Mega-Liner ALLURE OF THE SEAS mit 225.282 BRZ geradezu bescheiden ausnimmt, spielt heute keine Rolle. Eines kann die AIDAmar freilich nicht verhehlen: Platz ist hier knapper als anderswo. Während die Neubauten von TUI Cruises ein Verhältnis von Tonnage zu Passagieren von 39,7 zu bieten haben, sind es auf der AIDAmar lediglich 34,6. Hinzu kommt, dass diesen Zahlen, die Kreuzfahrtexperte Douglas Ward in seinem Standardwerk „Cruising & Cruise Ships” jährlich ausweist, nur jeweils zwei Personen pro Kabine zu Grunde liegen. Auf dem Familienliner AIDAmar aber haben viele Kabinen und Suiten noch bis zu zwei Zusatzbetten – und Babybetten können natürlich auch noch aufgestellt werden. Doch bei gutem Wetter kommt es auch auf dem 2012 in Dienst gestellten Schiff zu keinem Gedrängel im Schiffsinneren. Und dass die Liegestühle an Deck – wie auf jedem anderen Schiff unterhalb der 5-Sterne Liga der Luxusliner – nicht im Überfluss vorhanden sind, kann jedenfalls den Passagieren egal sein, die eine Balkonkabine gebucht haben und das Meer aus der eigenen Hängematte verfolgen können.
Warnemünde adé: Die AIDAmar nimmt Kurs auf Tallinn Der eigentliche Entertainer an Bord heißt Jörg Miklitza ‒ von Beruf Kapitän und damit der Chef an Bord. Schon vor dem ersten Ablegen hat er die Urlaubsschar humorvoll auf die Reise eingestimmt. Dabei beschränkt er sich keinesfalls auf das Wesentliche, seine Durchsagen können auch schon einmal rund 15 Minuten dauern, wie sich im Verlauf der Reise zeigen wird. Ob Informationen über die Sehenswürdigkeiten in der estnischen Hauptstadt oder Details über die wechselvolle Geschichte Finnlands: Der Kapitän zeigt sich stets bestens informiert und freut sich, sein Wissen mit den Passagieren zu teilen. Da bleibt wenig Raum für Entertainment Manager Martin Bechtel, Profil zu entwickeln. Kurz nach 18.00 Uhr ertönt die Auslaufmelodie und dann verabschiedet sich das schwimmende Hotel unter lautem Getute von Warnemünde und den zahlreichen Ausflugsbooten, die die AIDAmar auf dem Neuen Strom begleiten. Alle Passagiere genießen das Auslaufen bei bestem Sommerwetter an Deck, während die Wahrzeichen des Seebades – der 1897 gebaute Leuchtturm und das Hotel Neptun aus den siebziger Jahren – im Kielwasser zurückbleiben. Bis nach Tallinn sind es 555 Seemeilen und ein entspannender Tag auf See liegt vor uns. Herrlich, so schön kann Kreuzfahrt sein.
Faulenzen, lesen und genießen – ein Tag auf See „Ist sie nicht ein wunderschönes Schiff, ihre AIDAmar?”, fragt das Tagesprogramm „AIDA heute” die Reisenden an Bord am nächsten Morgen eher rhetorisch. Die Antwort dürften die Reedereioberen aus Rostock seit langem kennen. AIDA hat die Kreuzfahrt in Deutschland revolutioniert und von dem früheren Image einer klassischen Seereise mit Kapitänsdinner inklusiv Smoking und langem Abendkleid befreit. Stattdessen locken die verschiedenen Buffet-Restaurants morgens, mittags und abends mit einem reichhaltigen und abwechslungsreichen Angebot. Kostensparender Nebeneffekt für die Reederei: Auf der AIDAmar „umsorgt” ein Crewmitglied 3,1 Passagiere, während es auf der MEIN SCHIFF 4 nur 2,5 Gäste sind. Die Öffnungszeiten der Büffetrestaurants sind großzügig bemessen und auch abends lässt sich selbst im Familienkreis zumeist ohne Probleme ein großer Tisch zum gemeinsamen Dinner finden. Einzig die nachmittägliche Kaffeezeit – im Tagesprogramm mit „Kaffee und Kuchen” zutreffend eingeordnet – erinnert mit dem täglich auf die Minute eingehaltenen Zeitraum von 15.00 bis 16.00 Uhr doch eher an ein Ferienheim mit festen Regeln. Hier könnte etwas mehr zeitliche Flexibilität an Bord sicher nicht schaden. Bei bestem Sommerwetter und spiegelglatter Ostsee kommen nacheinander die schwedischen Inseln Öland ‒ siehe Seite 14 ‒ und Gotland in Sicht und viele RoRo-Schiffe ziehen auf dieser Hauptschifffahrtsroute in Richtung von und nach Finnland vorbei. Der Kids Club auf Deck 5 achtern kann die Kleinen bei diesen Urlaubsbedingungen eindeutig nicht locken. Warum die Zeit im Planschbecken mit Mini-Rutsche verschwenden, wenn auf dem Sonnendeck viel mehr los ist. Das sehen nicht nur Anna und ihr zwölfjähriger Bruder Florian so, sondern auch viele andere junge Gäste an Bord, mit denen schnell Freundschaft geschlossen wird. Das Unterhaltungsprogramm für die „Großen” gibt sich zeitgleich klassisch: Ob der Disco-Fox Kurs „für Einsteiger” mit AIDA-Entertainer Martin oder die Kochschule unter dem Motto „Alles rund ums Fleisch”, der passend im bordeigenen Steakhouse stattfindet. Wer Mega-Attraktionen wie einen Surfsimulator, einen Wasserrutschen-Park oder eine Eislauffläche sucht, ist auf der AIDAmar auf dem falschen „Dampfer”. Diese Technikinnovationen sind auf den neuen Schiffsgenerationen von Royal Caribbean Cruises zu finden, während Grasflächen der CELEBRITY SOLSTICE und ihren Schwesterschiffen vorbehalten sind. Auf der AIDAmar werden derlei Gimmicks von den treuen Stammgästen aber offensichtlich auch nicht vermisst. Stattdessen wissen gerade viele Eltern sehr zu schätzen, dass die Kleinen beim Langnese-Eis am Buffet zulangen können, ohne dass dies extra zu bezahlen wäre. Für die Alternativrestaurants an Bord werden hingegen moderate Aufpreise fällig. Dies gilt für das an Bord selbstgebraute Bier im Brauhaus ebenso wie die Sushi-Bar, das Buffalo Steak House und den „Gourmettempel” an Bord namens Rossini. Die Küche im Rossini präsentiert sich auf Spitzenniveau. Chef de Cuisine Michael Simon zaubert ein 11 Gang-Menü, dass auch an Land den Vergleich mit einem Sternerestaurant nicht scheuen müsste. Ob Jakobsmuschel mit geliertem Tomatenwasser, Olivenerde und Basilikumluft als Gang Nr. 1 oder die französische Entenbrust mit gegrilltem grünem Spargel und Sommertrüffeln zur Hauptspeise – die Leistungen der Küche vermögen jederzeit zu überzeugen. Positiv ist anzumerken, dass der Aufpreis selbst für dieses besondere Menü mit 42,50 Euro mehr als zurückhaltend kalkuliert ist. Der freundliche Service unter der Leitung des Ungarn Gabor Toth besteht aus einem ebenso jungen wie engagierten Team aus Deutschland und von den Philippinen. Welche kulinarischen Highlights an Bord im Rossini aufwarten, scheint sich im Verlauf der Woche unter den rund 2.500 Passagieren herumgesprochen zu haben. Zum Farewell-Menü am letzten Abend an Bord ist beinahe jeder Platz im Rossini besetzt – hier wäre eine personelle Verstärkung wünschenswert, um das hohe Service-Niveau auch bei starker Nachfrage ohne Abstriche gewährleisten zu können.
Tallinn wartet – Zu Besuch in Estlands lebendiger Hauptstadt Die estnische Hauptstadt Tallinn wartet am dritten Tag der Reise mit strahlendem Sonnenschein auf. Einen der zahlreichen Landausflüge, die AIDA seinen Gästen in jedem Hafen offeriert, muss man hier nicht buchen. Die Altstadt ist nur einen kurzen Spaziergang von den Kreuzfahrtpiers entfernt. Bereits seit 1997 steht die Altstadt Tallinns auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes, da sie ein außergewöhnlich vollständiges und erhaltenes Beispiel einer mittelalterlichen nordeuropäischen Handelsstadt aufweist. Die Ursprünge Tallinns gehen auf eine Burg zurück, die Mitte des 11. Jahrhunderts auf dem heutigen Domberg gebaut wurde. Im Lauf der Jahrhunderte stand Tallinn zunächst unter der Herrschaft des Deutschen Ordens und fiel Mitte des 16. Jahrhunderts an Schweden, ehe 1710 der russische Zar Peter I. Estland dem russischen Reich einverleibte. Tallinn trug übrigens bis 1918, als die estnische Republik ausgerufen wurde, offiziell den Namen Reval. Fünf Jahrzehnte Sowjetherrschaft gingen im August 1991 zu Ende, als Tallinn erneut die Hauptstadt eines unabhängigen Estlands wurde. Über der Unterstadt mit Rathausplatz und Nikolaikirche thront der Domberg. Dort im repräsentativen Schloss tagt heute das estnische Parlament. Sehenswert ist auch der „Lange Herrmann”, ein Ende des 14. Jahrhunderts als Teil der Burganlage gebauter Turm. Auf dem Pikk Hermann war schon 1989 die estnische Flagge wieder zu sehen. Ein Besuch in der 1900 fertiggestellten Alexander-Newski-Kathedrale rundet den Rundgang über den Domberg ab – spektakuläre Blicke über Tallinns Unterstadt und „unsere” AIDAmar inklusive. Zurück in der Altstadt ist noch Zeit für einen Besuch im |
mittelalterlichen Restaurant Olde Hansa. Dieses Restaurant gab es schon 1992 beim ersten Besuch im damals noch jungen Estland. Wo vor über 20 Jahren vor allem trinkfreudige Finnen anzutreffen waren, sind heute Touristen aus aller Welt gerngesehene Gäste. Auf dem Rückweg zum Hafen kommen die Kreuzfahrgäste an der „Dicken Margarethe” vorbei. Dieser Turm stammt aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts und beherbergt heute hinter seinen mehr als fünf Meter dicken Mauern das estnische maritime Museum. Gleich nebenan erinnert ein Denkmal an das schwerste Schifffahrtsunglück in den vergangenen Jahrzehnten. In der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober 1994 sank die estnische Fähre ESTONIA auf dem Weg von Tallinn nach Stockholm unter bis heute nicht richtig geklärten Umständen in der Ostsee, 852 Menschen verloren ihr Leben.
St. Petersburg – Eine Stippvisite in 12 Stunden Familientreffen im neuen Kreuzfahrthafen von St. Petersburg: Neben der AIDAmar geben sich am gleichen Tag auch die PRINSENDAM der Holland America Line und die COSTA LUMNIOSA von Costa Croiciere ein Stelldichein. Wie AIDA Cruises gehören beide Reedereien zum US-Kreuzfahrtgiganten Carnival Corp. in Miami. Wer ohne russisches Visum die russische Metropole entdecken will, muss einen der Ausflüge buchen, die an Bord angeboten werden oder eine zertifizierte Agentur beauftragen. Um an einem Tag in nicht einmal zwölf Stunden auch nur einen kleinen Teil der Kulturschätze der Stadt bestaunen zu können, ist ein organisierter Ausflug unverzichtbar. Und so geht es schon um 8.30 Uhr unter der fachkundigen Führung von Valeria los. Die 24jährige Sankt Petersburgerin studiert eigentlich Wirtschaftswissenschaften und ist mit viel Herzblut bei der Sache, ihre Stadt zu zeigen und die Besucher zu begeistern. Auf dem Programm steht zunächst ein Besuch im Peterhof, der ältesten Sommerresidenz der Zarenfamilie der Romanows. Zar Peter der Große weihte seine Residenz, die sich mit ihrer 300 Meter breiten Fassade zum Finnischen Meerbusen erhebt, im Jahr 1721 ein. Das Schloss ist schnell besichtigt; dem Besucheransturm vor allem von asiatischen Touristen begegnet die Leitung des Museums mit einem straffen Zeitmanagement. Umso mehr Zeit nimmt sich Valeria für eine Begehung der Parkanlagen mit ihren Wasserspielen und zahlreichen Spaßbrunnen. Hauptattraktion ist die 1735 errichte Große Kaskade mit der vergoldeten Skulpturen-Fontäne „Samson zerreißt den Löwen”. Ein 22 Kilometer langes Selbstfluss-System sorgt seither dafür, dass alle Springbrunnen und Kaskaden mit Wasser versorgt werden. Der russische Ingenieur Tuwolkow nutzte das Niveaugefälle zwischen den Teichen und Fontänen. Eine Meisterleistung. Bei der Besichtigung des Parks und der zahlreichen Spaßbrunnen kommen auch die jungen Kreuzfahrtpassagiere Anna und Florian voll auf ihre Kosten. Direkt an der Seeseite des Parks wartet ein sichtlich in die Jahre gekommenes Tragflügelboot vom Typ Kometa auf die Touristengruppe der AIDAmar um auf dem direkten Weg das Highlight des Ausflugs anzusteuern: die Eremitage. Mit 2,7 Millionen Kunstwerken ist die Sammlung des Museums fast zehnmal so groß wie die des Louvre. Valeria berichtet davon, dass heute 65.000 Werke in dem aus zahlreichen Gebäuden bestehenden Museum ausgestellt werden. Im Laufschritt geht es durch endlose Säle in der Eremitage, die u.a. aus dem Winterpalast, der Großen Eremitage und der Kleinen Eremitage besteht. Zu Zeiten Katharinas der Großen war die Sammlung der Zarenfamilie vorbehalten; heute schieben sich Touristenmassen durch die rund 1.000 Säle. „Schubsen Sie zurück”, rät Valeria ihrer AIDA-Gruppe und mahnt, sich nicht von den robust auftretenden Touristen aus dem Reich der Mitte abdrängen zu lassen. Valeria nimmt sich die Zeit auch dem angrenzenden Schlossplatz noch einen Besuch abzustatten. Über dem Platz thront die 50 Meter hohe Alexandersäule, die Nikolaj I zu Ehren Alexanders I 1837 errichten ließ. Alexander I hatte 1812 die napoleonischen Truppen besiegt und mit Auguste de Montferrand war es ein französischer Baumeister der diese Säule schuf, die von einem goldenen Engel gekrönt wird. Zurück an Bord ertönt auch schon die Auslaufmelodie und die AIDAmar macht sich auf den Weg in die finnische Hauptstadt Helsinki. Kurz bevor das Schiff die russische Insel Kronstadt passiert, greift Kapitän Jörg Miklitza wieder zum Mikrophon um die „lieben Gäste” auf den Panzerkreuzer AURORA aufmerksam zu machen. Eigentlich liegt der 1903 gebaute Panzerkreuzer an der Newa vor Anker, um daran zu erinnern, dass von Bord des Schiffes am 25. Oktober 1917 um 21.45 Uhr der Startschuss für den Sturm auf den Winterpalast abgegeben wurde. Seit September 2014 wird das Schiff jedoch auf Kronstadt restauriert, um zum 100. Jahrestag der Revolution 2017 wieder in neuem Glanz strahlen zu können. Der Kapitän lässt die Suchscheinwerfer der AIDAmar einschalten, um das historische Kriegsschiff in der Dunkelheit anstrahlen zu können.
Zwei nordische Hauptstädte mit Flair: Helsinki und Stockholm Helsinki präsentiert sich an Tag 5 der Reise nicht von seiner schönsten Seite, stattdessen prasselt Regen auf das Deck der AIDAmar. Ohnehin ist die Einfahrt in Helsinkis industriell geprägten Westhafen nicht so malerisch wie ein Ansteuern des stadtnäheren Südhafens, der kleineren Kreuzfahrtschiffen vorbehalten ist. Die Bordzeitung „AIDA heute” vermeldet, Helsinki sei eine Metropole im Taschenformat und „überrascht bei ihrer beschaulichen Größe mit einer bestechenden Vielfalt.” Für heute steht u.a. ein Besuch der malerischen Alten Markthalle auf dem Besichtigungsprogramm, die – 1889 eröffnet – nach einer Grundrenovierung seit 2014 wieder im Glanz früherer Tage erstrahlt. Ein paar Schritte weiter liegt der offizielle Amtssitz des finnischen Staatspräsidenten Sauli Niinistö in einem früheren Zaren-Palast. Auch der nicht weit entfernte Dom von Helsinki wurde von dem deutsch-finnischen Architekten Karl Ludwig Engel entworfen und 1852 – Finnland gehörte damals zum russischen Zarenreich – eingeweiht. Wer Eisbrecher in ihrem Sommerschlaf sehen möchte, sollte auch der Halbinsel Katajanokka einen Besuch abstatten. Unweit des früheren FINNJET-Anlegers wartet die finnische Eisbrecherflotte fest vertäut auf den nächsten Wintereinsatz auf der zugefrorenen Ostsee. Mit dabei auch der Eisbrecherveteran VOIMA – mit Baujahr 1954 der Oldie der Flotte. Im Kielwasser der AIDAmar machen sich um 17.00 Uhr auch die Helsinki-Stockholm-Fähren von Viking Line und Silja Line auf den Weg in die schwedische Hauptstadt. Helsinki und das schlechte Wetter bleiben achteraus zurück, denn schon am nächsten Morgen lässt sich das Frühstück schon wieder auf der Außenterrasse des Bella Donna-Büffetrestaurants genießen: Schärenblick inklusive. Nicht verpassen sollten Besucher in Stockholm den Wachwechsel vor dem Königlichen Schloss in der Gamla Stan von Schwedens Hauptstadt. Das rund 50minütige Spektakel beginnt in den Sommermonaten werktags um 12.15 Uhr, am Wochenende eine Stunde später. Im Unterschied zu den Kollegen vor dem Buckingham Palace in London machen die Soldaten der königlichen schwedischen Garde einen eher skandinavisch-relaxten Eindruck. Den Touristen aus aller Welt gefällt es sichtlich und auch hier gilt: frühes Erscheinen sichert die besten Plätze. Stockholm bietet im Übrigen eine üppige Auswahl an verschiedensten Museen, unter denen das insbesondere das VASA Museum auf der Insel Djurgarden hervorsticht. Hier wird seit 1990 das 1628 schon auf seiner Jungfernfahrt gesunkene Kriegsschiff VASA gezeigt. Nicht weit entfernt befindet sich seit zwei Jahren ein ganz anderes Museum, das der schwedischen Popgruppe Abba gewidmet ist. Hier sind u.a. die Waterloo-Kostüme zu bestaunen, die die vier Bandmitglieder in den Siebzigern getragen haben.
Perfekt durchgeplant bis zum Schluss: Das AIDA-Reiseerlebnis Zurück auf der AIDAmar bietet sich abends noch einmal das eindrucksvolle Panorama bei der Fahrt durch den Schärengarten. Nach einem letzten Tag auf See macht das schwimmende Hotel nach einer Woche und insgesamt 1692 Seemeilen frühmorgens wieder am Kai von Rostock-Warnemünde fest. Eine tolle Reise geht zu Ende – auch Anna und Florian, der allerdings nicht zum ersten Mal auf Kreuzfahrt gewesen ist, sind begeistert. Anders als die meisten Passagiere hat Kabinensteward Roy aus der philippinischen Hauptstadt Manila das Ende dieser Fahrt sehnsüchtig herbeigesehnt. Nach acht Monaten an Bord der AIDAmar kann er jetzt seinen Heimaturlaub antreten und endlich seine beiden Söhne – zwei und acht Jahre alt – wieder in die Arme schließen, wie er unter Tränen erzählt. Der achtköpfigen familiären Reisegruppe macht jedenfalls die reibungslose Ausschiffung Freude. Vom Verlassen der Kabine auf Deck 12 bis zum wartenden Taxiservice dauert es gerade einmal fünf Minuten. Warten oder Schlange stehen sind dank der hervorragenden Koordination durch die Crew auf diesem Liner auch bei der Ausschiffung ein Fremdwort – hier könnte sich manch anderer Kreuzfahrtanbieter wahrlich noch etwas abschauen.
AIDAmar ‒ auch 2016 auf Ostseekurs unterwegs Auch im nächsten Jahr steuert die AIDAmar zwischen Mai und Oktober 2016 auf dieser Route die Metropolen Tallinn, St. Petersburg, Helsinki und Stockholm an insgesamt 23 Terminen an. Bei den Abfahrten ab September 2016 steht allerdings der Fährhafen Nynäshamn statt Stockholm auf dem Fahrplan; die pittoreske Schärenfahrt entfällt dann. www.aida.de |
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Der Poolbereich wird auch auf der AIDAmar von farbenfrohen Skulpturen belebt. |
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An Seetagen lockt im Brauhaus der AIDAmar ein maritimer Frühschoppen. |
Blick in das Fitness Center auf Deck 10. |
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Gut designt und komfortabel: Blick in eine Panorama-Balkonkabine auf Deck 12. |
Diese Dame belegt schon seit der Jungfernfahrt im Jahr 2012 einen Logenplatz im Strandkorb auf dem Sonnendeck. |
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Das Theatrium ist auf der AIDAmar und ihren Schwestern der Mittelpunkt des Schiffes. |
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Die Kreuzfahrtpiers der estnischen Hauptstadt sind nur einen Spaziergang von der Altstadt entfernt. |
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Blick vom Domberg über die mittelalterliche Altstadt von Tallinn. |
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Die 1529 fertiggestellte „Dicke Margarethe” sollte Tallinn vor Angriffen vom Finnischen Meerbusen schützen. |
Auf Wiedersehen, Tallinn. |
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Der Peterhof mit seiner Brunnenanlage ist ein Besuchermagnet in Sankt Petersburg. |
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Die imposante Brunnenanlage des Peterhof mit Blick zum Finnischen Meerbusen. |
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Der historische Panzerkreuzer AURORA vor Anker auf der Insel Kronstadt. |
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Der Dom von Helsinki ist das Werk des deutsch-finnischen Architekten Carl Ludwig Engel. |
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Die Wanha Kaupahalli verdankt ihren Bau 1889 einer damals neuen Hygeniever-ordnung. |
Die Alte Markthalle am Südhafen von Helsinki ist auch bei schlechtem Wetter ein beliebter Treffpunkt. |
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Die Kreuzfahrtfähre SILJA SYMPHONY pendelt täglich auf der Hauptstadtroute zwischen Helsinki und Stockholm. |
Finnische Eisbrecher in ihrem Sommerquartier auf der Halbinsel Katajanokka. |
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In Stockholm hat die AIDAmar stadtnah am Stadsgardshamnen im Stadtteil Södermalm festgemacht. |
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Abendstimmung auf dem Weg durch die Schärenlanschaft. |
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