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Foto: Dieter Bromund, Bremen

Dieter Bromund · Ressortleiter NordseeMagazin

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Das Atrium der neuen HELGOLAND.

Das Atrium der neuen HELGOLAND. Foto: Reederei Cassen Eils, Cuxhaven

 

Neue Helgolandfähre nimmt im Oktober ihren Dienst auf

Die ursprünglich für Juli geplante Übergabe der neuen Helgolandfähre der Reederei Cassen Eils wird nach aktuellen Planungen der Fassmer-Werft (Berne) in der zweiten Oktoberhälfte 2015 stattfinden. Der Schiffsneubau hat einen modernen umweltfreundlichen Flüssiggas(LNG)-Antrieb. Er verlangte gründliche Tests, für die es bisher keine Muster gab. Mensch und Umwelt profitieren durch den enormen Emissionsrückgang, denn LNG mindert den Ausstoß von Stickoxid und Schwefeloxid jeweils um etwa 90 Prozent und den von Kohlendioxid um rund 20 Prozent.

 

Boykott für die Schafsinseln?

Die zwischen Schottland und Island liegenden Färöer-Inseln, die Schafsinseln, gehören als selbständige politische Einheit zu Dänemark. Sie werden auch von Kreuzfahrtschiffen für kurze Ausflüge angesteuert. Schlagzeilen machen die Inseln immer wieder, wenn Grindwale dort im Wasser getötet werden und ihr Fleisch nach streng tradierten Regeln an die Insulaner verteilt wird. Schlachten darf die Tiere nach dem Gesetz jeder Insulaner, der an einem zweistündigen theoretischen Lehrgang über das sachgerechte Töten teilgenommen hat. Da die Wale, wie schon seit Jahrhunderten, im flachen Wasser getötet werden, waten Menschen durch eine blutige See, in der die toten Wale treiben – immer wieder Motive für Photographen. Und immer wieder Anlass für Proteste in aller Welt. Einige Veranstalter haben jetzt die Inseln aus ihrem Kreuzfahrtprogramm gestrichen oder planen es.

 

Bremer essen weniger Fisch

Im Durchschnitt aß jeder Deutsche im letzten Jahr 14 Kilogramm Fisch, meldete das Fisch-Informationszentrum Hamburg. Seelachs, Lachs und Hering sind immer noch die beliebtesten Speisefische der Deutschen. Beim Verbrauch von Frischfisch lagen die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern mit 6,8 Kilogramm, Hamburg mit 6,3 Kilogramm und Schleswig-Holstein mit 6,2 Kilogramm an der Spitze – weit vor Bremen. Dort kauft jeder Bewohner der Hansestadt nur 5,1 Kilogramm.

 

Was deutsche Reeder fordern

Deutsche Reeder fordern mehr staatliche Unterstützung für die deutsche Schifffahrt. Der Hamburger Senat hat jetzt einen Gesetzesentwurf verabschiedet, um ihn im Bundesrat einzubringen. Bis 2020 sollen die deutschen Reeder nicht nur 40, sondern 100 Prozent fälliger Lohnsteuern behalten dürfen. Doch der Verband fordert noch mehr: eine vollständige Entlastung bei Lohnnebenkosten und weniger Vorschriften bei der Schiffsbesetzung. Erst dann habe man eine vergleichbare Unterstützung wie sie Dänemark und die Niederlande für ihre Schiffe schon lange praktizieren.

Das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven gehört zu den beliebtesten Museen des Landes. Ein künftiger Schwerpunkt seiner Arbeit wird das brisante Thema Einwanderung sein. Das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven gehört zu den beliebtesten Museen des Landes. Ein künftiger Schwerpunkt seiner Arbeit wird das brisante Thema Einwanderung sein. Foto: www.bremerhaven.de

 

Zehn Jahre Auswandererhaus

An der Ostseite des Neuen Hafens in Bremerhaven öffnete vor zehn Jahren das Auswandererhaus seine Pforten, „als größtes Erlebnismuseum Europas zum Thema Auswanderung”. Das Land investierte zunächst 20, dann weitere 4,5 Millionen €. Das Betreiberrisiko trägt eine private Gesellschaft. 2007 bekam das Deutsche Auswandererhaus den Deutschen Museumspreis. Es gehört heute zu den besten drei Prozent der deutschen Museen. Geplant war das Haus für 170.000 Besucher pro Jahr, doch schon im Juni 2015 konnte man den zweimillionsten Besucher begrüßen.

 

Vier Masten und ein weißes Band um den schwarzen Rumpf – die KRUSENSHTERN mit Heimathafen Königsberg hat in allen Häfen Liebhaber. Sie wurde vor fast 90 Jahren in Bremerhaven gebaut.Vier Masten und ein weißes Band um den schwarzen Rumpf – die KRUSENSHTERN mit Heimathafen Königsberg hat in allen Häfen Liebhaber. Sie wurde vor fast 90 Jahren in Bremerhaven gebaut. Foto: Dieter Bromund, Bremen

 

Die PADUA kam wieder ‒ als KRUSENSHTERN

Zu diesjährigen Sail in Bremerhaven galt das besondere Interesse vieler Besucher eine Viermastbark, die heute unter russischer Flagge segelt, 1926 in Bremerhaven auf der Werft Joh. C. Tecklenborg gebaut wurde und als PADUA zu den berühmten Flying P-Linern der Hamburger Reederei F. Laeisz zählte. Die PADUA war das vorletzte Segellastschiff, das bei Tecklenborg von Stapel lief. Nach ihr gab es nur noch das SCHULSCHIFF DEUTSCHLAND, das heute in Bremen-Vegesack als Museumsschiff liegt.

 

Siemens entschied sich für Cuxhaven

Der Bremer Senat „kenne die Hintergründe der Entscheidungen gegen Bremerhaven nicht”, heißt es in der Meldung des Weserkuriers. Siemens hatte sich für Cuxhaven und gegen Bremerhaven entschieden. In Cuxhaven wird Siemens auf 17.000 Quadratmetern ab 2017 Riesenturbinen der neusten Generation bauen, die mit 7 Megawatt Leistung zu den stärksten der Welt gehören werden. Das Land Niedersachsen hatte Millionen investiert, um direkt am Meer die Offshore Basis Cuxhaven mit Schwerlastterminal, Schwerlastplattform und schwerlastfähigen Verbindungswegen zu bauen. Hier wird der Konzern die Teile für die Windkraftanlagen auf hoher See direkt auf Schiffe verladen können und damit kostspielige Transporte an Land vermeiden. Man rechnet mit 1000 neuen Arbeitsplätzen in der Fabrik und 600 bis 800 bei Zulieferern im Umland.

Bremerhaven erfolgreicher als Hamburg

Der Hamburger Hafen droht, anders als Bremerhaven, zu versanden, meldete der Weserkurier Ende August. Da die Elbe in diesem Sommer ungewöhnlich wenig Wasser führt, sinken Sedimente und Schwebstoffe bereits in den Hamburger Hafenbecken ab. Was die Hamburger ausbaggern, um dennoch die nötigen Tiefen zu erhalten, kippen sie bei Neßsand wieder in der Elbe ab. Doch die Flutwelle braucht nur wenige Wochen, um den Sand in den Hafen zurück zu spülen. In Bremerhaven werde effektiver entsorgt. Eine  Baggergutdeponie in der Nähe biete Entsorgungssicherheit bis zum Jahre 2030, vermutlich noch darüber hinaus. Um die Deponie zu schonen, transportiert Bremerhaven immer wieder große Mengen Schlick zur Unterwasserdeponie „De Slufter” in Rotterdam.

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