Kreuzfahrten stehen weltweit hoch im Kurs,
so machten nach einer Statistik des Branchenverbandes CLIA allein 1,81
Millionen Deutsche im Jahr 2015 eine Seereise, und es wären noch mehr
gewesen, wenn mehr Schiffe auf dem deutschen Markt zur Verfügung gestanden
hätten. Um den weiteren Bedarf an Kreuzfahrtschiffen zu decken, kommen in
den nächsten Jahren noch über 50 Kreuzfahrtschiffe in Fahrt, allein in
diesem Jahr stehen 10 Ablieferungen mit mehr als 28.000 zusätzlichen Betten
an.
Die ELBE PRINCESSE auf Testfahrt vor St.
Nazaire.
Foto: Bernard Biger für CroisiEurope, Strasbourg
ELBE PRINCESSE für CroisiEurope
Aber auch im Flusssegment hält der Boom weiter an,
rund 25 neue Schiffe sind vor allem für den europäischen Markt bestimmt. Das
interessanteste Projekt ist hierbei sicherlich die ELBE PRINCESSE, ein 95
Meter langes Schaufelradschiff für 80 Passagiere für den Einsatz auf der
Elbe und der Moldau, das auf einer Werft im französsichen St. Nazaire
entstand und im April in Fahrt gehen wird.
Die OVATION OF THE SEAS noch beim Ausdocken am 18. Februar
2016.
Foto: Meyer Werft, Papenburg
OVATION und HARMONY OF THE SEAS für Royal
Caribbean International RCI
Zwei Hochseekreuzfahrtschiffe erhält RCI: Die Meyer
Werft liefert im April ein drittes Schiff aus der Quantum-Klasse, die 348
Meter lange und 41 Meter breite OVATION OF THE SEAS ab. Das 167.800
BRZ-Schiff wird anschließend für den chinesischen Markt ab Tianjin zum
Einsatz kommen. Auf ihrem Weg zum Einsatzort, der von Southampton über
Barcelona, Dubai und Singapur führt, nimmt die OVATION OF THE SEAS noch
Gäste mit auf die Jungfernfahrt. Das 4.100 Gäste fassende Schiff erhält alle
Attraktionen der beiden Vorgängerschiffe wie den Fallschirmsprungsimulator
Ripcord, Auto-Scooter oder die gläsernde Aussichtsgondel North Star, aus der
bis zu 15 Passagiere 90 Meter über dem Meeresspiegel gehoben werden können.
Die 362 Meter lange und 66 Meter breite
HARMONY OF THE SEAS hat Platz für 5.400 Gäste.
Foto: Royal Caribbean International, Miami
HARMONY OF THE SEAS für RCI
Weiterhin wird auch im April von der französischen
STX-Werft das dritte Schiff der Oasis-Klasse, die 362 Meter
lange und 66 Meter breite HARMONY OF THE SEAS mit Platz für 5.400 Gäste, als
bislang größtes Kreuzfahrtschiff der Welt, folgen. Der Neubau mit einer
Bruttoraumzahl von 225.280 BRZ wird von der französischen Werft STX France
S.A. in Saint-Nazaire abgeliefert und zunächst im Mittelmeer verkehren. Als
Besonderheiten verfügt das Schiff über drei Wasserrutschen, darunter eine,
auf der man sich am Heck des Schiffes ganze zehn Decks in die Tiefe stürzen
kann.
Nach derzeitiger Planung soll die AIDAprima
nun am 21. April um 8 Uhr erstmals in Hamburg festmachen.
Foto: AIDA Cruises, Rostock
AIDAprima für Aida Cruises
Anfang 2015 sollte der erste von zwei 3.250
Passagiere fassenden Neubauten für AIDA Cruises von der japanischen
Mitsubishi-Werft in Fahrt kommen. Mehrmals wurde der Ablieferungstermin
verschoben, nun soll die AIDAprima im April 2016 in Hamburg eintreffen und
am 7. Mai im Rahmen des Hamburger Hafengeburtstages von der 14-jährigen Emma
Schweiger getauft werden. Die Neubauten unterscheiden sich auch durch ein
neues äußeres Erscheinungsbild von den bisherigen Kussmund-Schiffen, als
auch durch viele neue technische Eigenschaften. So sorgen Luftblasen
unterhalb des Schiffsrumpfes, das so genannte MALS-System, für weniger
Wasserwiderstand bzw. einen geringeren Treibstoffverbrauch. Für eine größere
Energieeffizienz bei langsamer Fahrt sorgt der steil empor ragende Bug. Auf
den Activity-Decks schützt ein fahrbares und für das Auge fast nicht
wahrnehmbares Foliendach vor Regen und Kälte. Nach derzeitiger Planung soll die AIDAprima nun am
21. April um 8 Uhr erstmals in Hamburg festmachen. Da der AIDA-Neubau für
die Überführung nach Europa ohne Gäste in etwa vier Wochen benötigt, wird es
nun kurzfristig vom 25. bis zum 29. April noch eine zusätzliche Reise von
Hamburg nach Southampton geben. Die Reisen der AIDAprima starten vom neuen
Hamburger Kreuzfahrtterminal Steinwerder und in der ersten Saison wird das
Schiff 7-Nächte-Fahrten zu den Metropolen Westeuropas durchführen.
Das Schwesterschiff, die AIDAperla
soll im Jahr 2017 abgeliefert werden und wird
ganzjährig ab Palma de Mallorca zu 7-tägigen Kreuzfahrten aufbrechen. Von
der mallorquinischen Hauptstadt aus geht es jeden Samstag nach Korsika, Rom,
Florenz und Barcelona. Es gibt außerdem die Möglichkeit, diese Reise in
Barcelona zu beginnen.
Die KONINGSDAM
auf Probefahrt im Januar 2016.
Foto: Fincantieri, Marghera
KONINGSDAM für Holland America Line (HAL)
Die fast 300 Meter lange KONINGSDAM ist ein neuer
Schiffstyp bei Holland America Line (Pinnacle Class) mit einer Tonnage von
99.500 BRZ. Das Schiff bietet Platz für 2.650 Gäste und wird das neue
Flaggschiff und das größte jemals für HAL gebaute Kreuzfahrtschiff. Das auf
der Fincantieri-Werft in Marghera in Bau befindliche Schiff soll im April in
Dienst gestellt und am 21. Mai in Rotterdam getauft werden. Die KONINGSDAM
trägt den Namen zu Ehren des niederländischen Königs Willem-Alexander, dem
ersten König der Niederlande seit 100 Jahren. An Bord der KONINGSDAM gibt
es unter anderem auch Suiten für Familien und Alleinreisende. Bei der
Ausstattung gehen die Konstrukteure neue Wege, indem sie klassische Eleganz
mit zeitgemäßem Design im gehobenen Segment kombinieren. Das noch namenlose
Schwesterschiff wird im Herbst 2018 abgeliefert.
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Die neue CARNIVAL VISTA mit einer Vermessung
von 135.000 BRZ.
Foto: Fincantieri, Monfalcone
CARNIVAL VISTA für Carnival Cruise Line
Anfang Mai wird von der Fincantieri-Werft in
Monfalcone für die Carnival Cruise Lines die neue CARNIVAL VISTA mit einer
Vermessung von 135.000 BRZ als 25. Schiff der amerikanischen Reederei in
Fahrt kommen. Der Neubau kommt in den Sommermonaten zunächst im gesamten
Mittelmeerraum zum Einsatz, bevor es im Oktober 2016 zu einer 13-tägigen
Transatlantik-Kreuzfahrt nach New York aufbricht.
Ein baugleiches Schwesterschiff mit Platz für 4.000
Passagiere folgt im Jahr 2018. Die Besonderheiten der CARNIVAL VISTA
beinhalten unter anderem ein „SkyRide”: Hier können die Gäste in 45 Metern
Höhe über dem Meer schwebend einen 244 Meter langen Parcours entlang radeln.
Eine besondere Attraktion stellt die Wasserrutsche Kaleid-O-Slide dar, auf
welcher die Passagiere in aufblasbaren Reifen sitzend durch eine knapp 140
Meter lange Röhre rutschen. Ferner bietet die Reederei eine exklusive
Besonderheit, das erste IMAX Kino auf See, wo die Gäste die neuesten
Hollywood Filme auf einem beeindruckenden Bildschirm sehen, der sich über
drei Decks erstreckt.
Die
SEABOURN ENCORE vor der Dockflutung und Aufschwimmen.
Foto: Seabourn Cruise Line, Seattle
SEABOURN ENCORE für Sebourn Curise Line
Die amerikanische Luxus-Reederei, Tochter der
amerikanischen Carnival-Gruppe, bestellte bereits im Januar 2014 das neue
Kreuzfahrtschiff SEABOURN ENCORE bei der italienischen Fincantieri-Werft,
die Auslieferung ist für die zweiten Hälfte 2016 geplant. Das
Schwesterschiff, die SEABOURN OVATION wird im Frühjahr 2018 in Dienst
gestellt und erweitert die Seabourn-Flotte auf dann fünf Schiffe in
Ergänzung zu den bereits vorhandenen kleineren Schwesterschiffen SEABOURN
ODYSSEY, SEABOURN SOJOURN und SEABOURN QUEST.
Die beiden neuen Luxus-Schiffe
haben eine Tonnage von 40.350 BRZ und bieten Platz für 604
Passagiere. Dabei verfügen die Neubauten über ein Verhältnis von Passagieren
zu Crew-Mitgliedern von 1:1. Somit verspricht die Reederei den Gästen
möglichst viel Freiraum und jeder Passagier der SEABOURN ENCORE kommt in den
Genuss einer Suite mit privater Veranda, um die sich jeweils ein Mitglied
der Crew kümmert.
SEVEN SEAS EXPLORER für Regent Seven Seas
Cruises
Die amerikanische Reederei Regent Seven Seas Cruises
hat sich ein großes Ziel gesetzt. Ihr neues Flaggschiff soll das
luxuriöseste Schiff der Welt werden. Die Jungfernfahrt der 223 Meter langen
SEVEN SEAS EXPLORER ist für den 20. Juli 2016 geplant und führt den
Luxusliner mit seinen 700 Gästen von Monaco nach Venedig. Das Schiff wird
aktuell auf der italienischen Fincantieri Werft in Genua gebaut. Die SEVEN
SEAS EXPLORER mit ihren rund 54.000 BRZ wird maximal 750 Passagieren viel
Platz bieten. Mit satten 360 Quadratmetern lockt die Regent Suite als
größtmögliche Kategorie, aber auch die anderen Unterkünfte an Bord, allesamt
Suiten mit eigenem Balkon, können sich sehen lassen. Sechs Restaurants
stehen den Gästen an Bord zur Verfügung und sollen Feinschmecker mit
Spitzenleistungen begeistern.
Kiellegung der GENTING DREAM bei der Meyer
Werft in Papenburg.
Foto: Meyer Werft, Papenburg
GENTING DREAM für Star Cruises bzw. Dream
Cruises
Star Cruises, das Mutterunternehmen von Norwegian
Cruise Line, plant eine Schwesterflotte mit dem Namen Dream Cruises zur
Breakaway-Klasse von Norwegian Cruise Line, die vor allem auf dem
asiatischen Markt vertreten sein wird. Der erste von drei Neubauten aus der
Papenburger Meyer Werft, die GENTING DREAM mit der Baunummer S 711 wird im
Oktober 2016 erwartet. Auf der 335 Meter langen und 39,70 Meter breiten
GENTING DREAM mit einer Tonnage von BRZ 150.000 gibt es Platz für 3.300
Passagiere und 2.000 Besatzungsmitglieder. Das Schiff mit einer
Geschwindigkeit von mehr als 23 Knoten wird dabei von den drei Basishäfen
Hong Kong, Guangzhou und Sanya verkehren und ist speziell auf die
Bedürfnisse des sich schnell entwickelnden asiatischen Marktes ausgerichtet.
VIKING SEA für Viking Ocean Cruises
Das 5-Sterne-Kreuzfahrtschiff VIKING SEA soll am 28.
März 2016 von der Werft Fincantieri - Cantieri Navali Italiani S.p.A. in
Ancona (Italien) mit der Baunummer 6237 an die US-amerikanische
Kreuzfahrtreederei Viking Ocean Cruises abgeliefert werden. Anschließend
folgen Kreuzfahrten in europäischen Gewässern für ein vornehmlich
amerikanisches Publikum. Die VIKING SEA ist dabei das zweite Schiff einer
Serie von insgesamt sechs luxuriösen Kreuzfahrtschiffen im 5-Sterne-Segment,
das die Reederei bis 2020 von der italienischen Fincantieri-Werft erhält.
Die Neubauten sind 227 Meter lang, verfügen über eine Bruttoraumzahl von
47.800 und bieten 930 Passagieren in 465 Balkon-Suiten Platz.
Viking Ocean Cruises wurde 2013 als eine
Hochseereederei von einer der weltweit größten und weltweit tätigen
Flusskreuzfahrtreedereien Viking River Cuises, Basel, von dem norwegischen
Eigner Torstein Hagen gegründet, die mit mehr als 60 eigenen und
gecharterten Schiffen tätig ist.
Nach dem Umbau soll die SPITSBERGEN über 102 Kabinen verfügen
und bis zu 320 Gäste aufnehmen.
Foto: Hurtigruten, Hamburg
SPITSBERGEN für Hurtigruten
Die norwegische Traditionsreederei Hurtigruten wird
ab Mai 2016 ein neues Flottenmitglied haben. Der Name SPITSBERGEN ist dabei
in einem Namenswettbewerb ermittelt worden. Dabei soll die SPITSBERGEN als
Linienschiff entlang der norwegischen Küste als auch als Expeditionsschiff
eingesetzt werden. Dabei ist das 97,50 Meter lange Schiff mit einer
Bruttoraumzahl von 7.025 nicht ganz neu: Es wurde ursprünglich im Jahr 2009
auf der portugiesischen Werft Viana do Castelo als Fährschiff ATLANDIA
erbaut aber von dem Auftraggeber, der Atlanticoline, wurde die Abnahme des
Schiffes seinerzeit verweigert. Das Fährschiff erreichte die
Vertragsgeschwindigkeit von 19 Knoten nicht, die für den Fährdienst zu den
Azoren notwendig ist. Nach dem Ankauf durch Hurtigruten im Frühjahr 2015
wurde es zunächst auf den vorläufigen Namen NORWAY EXPLORER umgetauft.
Aktuell befindet sich die SPITSBERGEN zu umfangreichen Umbaumaßnahmen für
den Einsatz in polaren Gewässern bei der Fosen-Werft in Norwegen.
MEIN SCHIFF 5 für TUI Cruises
Zur Abdeckung des starken Nachfragebooms wurden im
August 2014 zwei weitere Kreuzfahrtschiffe der Blue
Motion-Serie bei der Meyer Turku Oy in Finnland von TUI Cruises bestellt.
(MEIN SCHIFF 5 und MEIN SCHIFF 6). Die 295 Meter lange, 36 Meter breite und
mit einer Bruttoraumzahl von 99.800 vermessene MEIN SCHIFF 5 mit der
Baunummer 1389 wird im Juni an TUI Cruises abgeliefert, mit Heimathafen
Valletta registriert und als Wohlfühlschiff zunächst in Nordeuropa
eingesetzt.
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