Herbert Fricke · Ressortleiter HamburgMagazin
Die EUROPA 2 auf See. Foto: Hapag-Lloyd Cruises, Hamburg
Mysteriöser Tod an Bord Hamburg / München / Bangkok. Reederei und Polizei stehen vor einem Rätsel: Der stellvertretende Restaurantchef des Kreuzfahrtschiffes EUROPA 2, der 27jährige Joshua B. aus München, ist auf der Ostasienreise des Schiffes am 8. März vor der thailändischen Küste an Bord ums Leben gekommen. Er wurde tot in seiner Koje gefunden. Seine 20jährige Freundin, die mit ihm die Kabine auf dem Besatzungsdeck teilte und mit der er am Tag zuvor noch in Ho-Chi-Min-Stadt in Vietnam auf Landausflug gewesen war, lag neben dem Toten und hatte dessen Ableben nach eigenen Aussagen noch gar nicht bemerkt. Der Tote wurde nach ärztlicher und polizeilicher Untersuchung von Bangkok aus per Flugzeug nach München überführt, wo er mittlerweile beerdigt worden ist.
Zwei Millionen auf See Hamburg. Nach Erwartung des Deutschen Reisebüro-Verbandes DRV wird sich die Zahl der deutschen Kreuzfahrtgäste im Jahr 2017 auf über zwei Millionen erhöhen. Trotz gesunkener Treibstoffpreise sind die Kosten für Kreuzfahrten leicht angestiegen. Als Durchschnittswert pro Reisetag an Bord werden 180 Euro angegeben. Allerdings variieren diese Preise erheblich ‒ je nach Schiff und Kabinen-Kategorie. Die Fahrtgebiete haben sich wegen der Lage im Nahen und Mittleren Osten deutlich nach Nordeuropa verlagert. Fragwürdige Trinkgeld-Regelung Hamburg. Auf vielen Kreuzfahrtschiffen wird das Trinkgeld pauschal erhoben und der Kabinenrechnung hinzugefügt. Pro Tag je nach Schiff und Reederei zwischen 6 und 12 Euro pro Person. Dieser Praxis hat der Bundesgerichtshof widersprochen: die Trinkgeld-Pauschale müsse von Anfang an dem Reisepreis hinzugefügt und damit deutlich sichtbar gemacht werden. Nach diesem Urteil sind die meisten Reedereien nun auf die Lösung gekommen, das Trinkgeld zwar der Rechnung pauschal hinzuzufügen, aber dem Reisenden die Möglichkeit zu geben, bei Aushändigung der Rechnung am Abreisetag das Trinkgeld zu reduzieren oder zu erhöhen. Ob diese Praxis rechtlich haltbar ist oder nicht, muss sich noch erweisen. |
Basishafen der AIDAprima wird Hamburg sein. Foto: AIDA Cruises, Rostock
Emma tauft prima Hamburg. Die jüngste Tochter von Schauspieler Til Schweiger, Emma (14) wird am 7. Mai im Rahmen des Hamburger Hafengeburtstages die AIDAprima taufen. Das Schiff ist zur Zeit unterwegs von der Mitsubishi-Werft in Japan nach Hamburg. Auf der japanischen Werft hatte sich der Bau der AIDAprima um fast ein Jahr gegenüber dem vertraglich vereinbarten ursprünglichen Ablieferungstermin verzögert, was der Werft einen hohen Millionenverlust einbringt. Dennoch baut die Werft nun vertragsgemäß auch das zweite Schiff dieser Baureihe, die AIDAperla. Dieses Schiff soll 2017 abgeliefert werden. Beide Schiffe sind mit 3.600 Passagieren die größten der AIDA-Flotte. Basishafen der AIDAprima wird Hamburg sein. Von hier aus startet das Schiff im wöchentlichen Rhythmus zu England- und Nordeuropa-Törns.
Kreuzfahrtschiffe meiden belgische Häfen Brüssel. Nach den folgenschweren Bomben-Attentaten von Brüssel meiden mehrere Kreuzfahrt-Reedereien belgische Häfen. So haben die AIDAmar und die BRITANNIA von P&O nicht, wie laut Fahrplan vorgesehen, den belgischen Hafen Zeebrügge, sondern stattdessen das niederländische Amsterdam angelaufen.
Rasanter Kreuzfahrt-Boom in Griechenland Athen. Einen steilen Anstieg von Schiffs-Anmeldungen verzeichnen zur Zeit die griechischen Kreuzfahrthäfen. Rhodos, Mykonos, Kreta, Kos, Piräus ‒ und alle weiteren Festland- und Inselhäfen sind nahezu ausgebucht, weil nach den Bombenanschlägen in Istanbul und Ankara fast alle Kreuzfahrt-Reedereien die vorgesehenen Anlaufhäfen in der Türkei aus ihren Fahrplänen genommen haben und nun auf die griechischen Inseln ausweichen. So müssen in manchen Inselhäfen die Kreuzfahrtschiffe längsseits nebeneinander vertäut werden, und der Landgang verläuft dann über die Decks „befreundeter” Schiffe zu deren Gangways. In den meisten der berühmten Cafés am Kraterrand von Santorini beispielsweise gibt es nur noch Stehplätze. Auch die Esel am Inselaufstieg arbeiten im Akkord. Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsbereichen boomt der Kreuzfahrt-Markt in Griechenland. Istanbul, Antalya, Kushadasi und alle anderen türkischen Destinationen verzeichnen hingegen einen krassen Einbruch ihrer Umsatz-Zahlen.
Die vier neuen Expeditionsschiffe werden Eisklasse besitzen und leicht zu manövrieren sein. Zeichnung: Stirling Design International, Nantes
Klein aber fein Hamburg / Marseille. Die Franzosen glauben, den Trend der Zukunft zu erkennen und bauen wieder kleinere Passagierschiffe. Die Reederei Ponant hat bei der norwegischen Varda-Werft vier Schiffe in Auftrag gegeben, die in den nächsten vier Jahren vom Stapel laufen sollen. Jedes dieser Schiffe ist 128 Meter lang, mit 10.000 BRZ vermessen und hat Platz für jeweils 180 Passagiere und 110 Mann Besatzung. Mit diesen eleganten kleinen Schiffen wollen die Franzosen vor allem attraktive kleinere Häfen anlaufen und an kürzeren Piers festmachen können. |
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