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Dieter Bromund · Ressortleiter NordseeMagazin
Das Signet des neuen helgoländer
Senders. Quelle: The Rock – Radio Helgoland Helgoland geht auf Sendung Ab 1. März über’s Internet zu hören
ist „The Rock ‒ Radio Helgoland”: Der neue Sender ist ein
Service der „MeerCom Aktiengesellschaft für Kommunikation und
weit Meer” auf Helgoland:
www.radiohelgoland.de, Telefon 0 47 25-6 40 40 90,
info@radiohelgoland.de.
Der Sender, ausschließlich durch Werbung finanziert, bedient im
24-Stunden-Betrieb Einwohner, Kurgäste und Inselfreunde. Auf
seiner Homepage stellt er Inhalte und Musikstil vor.
Ungewöhnlich: „The Rock”“ sucht noch Moderatoren und Autoren,
die nicht auf Helgoland wohnen müssen. Foto: Oliver Franke/Tourismus und Stadtmarketing Husum Husum trägt lila Ein Hauch Italien liegt in der Luft,
wenn mehr als vier Millionen Krokusse alljährlich den Husumer
Schlosspark in ein wogendes Meer von lila Blüten verwandeln. Es
ist ein untrügliches Anzeichen für den Frühling, wenn die
Pflänzchen rund um das einzige Schloss an der Nordseeküste
Schleswig-Holsteins den winterlichen Schlossgarten mit lila
Farbtupfern sprenkeln, die sich mehr und mehr ausdehnen. Wie
diese eigentlich in der Toskana beheimateten violetten
Frühlingsblüher ihren Weg nach Nordfriesland fanden, ist bis
heute nicht sicher geklärt. Erwähnt wird das Phänomen der
Krokusblüte aber schon Mitte des 19. Jahrhunderts in einem
Gedicht und in einer Novelle von Husums Dichter-Sohn Theodor
Storm, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 200. Mal jährt. Das außergewöhnliche Blumenspektakel
bildet den Rahmen für ein buntes Frühlingsfest im
historisch-maritimen Ambiente Husums. Höhepunkt des
Krokusblütenfestes – dieses Jahr am 18. und 19. März – ist
die Proklamation der Husumer Krokusblütenkönigin am Samstag. Am
verkaufsoffenen Sonntag lädt die Innenstadt dann zum
Einkaufsvergnügen zwischen Krokusmeer und Nordseebrise. Ein
buntes Rahmenprogramm mit kostenfreien Stadtführungen, einem
Kunsthandwerker- und einem Pflanzenmarkt sowie einer
kulinarischen Meile sorgt für zusätzliche Unterhaltung.
Und ewig fließt die Elbe Der zuständige Senator Hamburgs wirkte auf der Pressekonferenz wenig glücklich, als er die Entscheidung des höchsten Gerichts kommentierte und die nächsten Schritte ankündigte. Aus Hamburger Sicht muss die Elbe vertieft werden, damit die Stadt ihren Verfassungsauftrag ausführen kann: „Die Freie und Hansestadt Hamburg hat als Welthafenstadt eine ihr durch Geschichte und Lage zugewiesene, besondere Aufgabe gegenüber dem deutschen Volke zu erfüllen. Sie will im Geiste des Friedens eine Mittlerin zwischen allen Erdteilen und Völkern der Welt sein”, heißt es in der Präambel der Landesverfassung. Und das geht offenbar nur, wenn der Fluss tief genug ausgebaggert und die Fahrrinne breit genug ist für die zurzeit größten Containerschiffe. Anders sieht das Niedersachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies: „Es ist wirklich kaum zu fassen, dass der Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg öffentlich behauptet, dass der Containerhafen Wilhelmshaven nicht über eine geeignete Hinterlandanbindung verfüge. Eine solche Haltung ist nicht nur schlicht falsch, sondern verhindert auch wirklich zukunftsweisende Entscheidungen für die Hafenwirtschaft in Norddeutschland ‒ jenseits von immer neuen Fahrrinnenanpassungen. Wir müssen endlich weg von der bisherigen Hafenkirchturmpolitik, die ich in Hamburg immer noch sehe. Was wir brauchen, ist eine umfassende norddeutsche Hafenkooperation.” Und so geht der Streit um Vertiefung und Ausbau wohl doch noch weiter. Bis dahin darf sich jeder als Sieger fühlen.
Selbständiges Bremen Nur 55 Prozent aller Bremer und 51 Prozent aller Bremerhavener sind für die weitere Eigenständigkeit des kleinen Bundeslandes. In der öffentlichen und privaten Diskussion ist jüngeren Bürgern die Selbständigkeit Bremens weniger wert als älteren. Bremerhavener fühlen sich Bremern gegenüber öfter als Bürger zweiter Klasse. Doch Regierung und Opposition sind sich ausnahmsweise einmal darüber einig, dass eine Fusion mit Niedersachsen vor allem Nachteile bringen würde. |
Ein gesuchtes Standardwerk über die Hanse-Kogge von 1380 ist diese Publikation aus dem Jahr 1989. Quelle: Förderverein Deutsches Schiffahrtsmuseum Bremerhaven
Wieder anzuschauen: Die Hanse-Kogge in Bremerhaven Am 17. März ist es soweit. Die Kogge-Halle des Deutschen Schiffahrtsmuseums (DSM) in Bremerhaven wird neu eröffnet. Die Bremer Kogge von 1380 ist das besterhaltene Handelsschiff des europäischen Mittelalters – ein Kulturerbe von nationalem Rang. Ihr Fund in der Weser im Jahr 1962 bildete sowohl wissenschaftlich als auch baulich den Ausgangspunkt für die spätere Gründung des DSM. Auf drei unterschiedlichen Ebenen kann das alte Schiff sehr nah umrundet werden.
Ein Wal kehrt zurück Im April soll es soweit sein. Vor dem Nationalpark-Haus der Insel Wangerooge wird dann das Skelett eines Pottwals stehen. Anfang 2016 waren 30 junge Wale an den Küsten von Deutschland, den Niederlanden, Frankreichs und Großbritanniens gestrandet. 16 Kadaver trieben in der deutschen Nordsee, zwei strandeten schließlich auf der östlichsten der ostfriesischen Inseln, Wangerooge. Was tun, als nach mehreren Tagen Verwesungsgase die Kadaver aufblähen? Ein Niederländer kam zu Hilfe, Aart Walen, Tierpräparator. Er wusste auch, wie man tote Tiere ansticht, damit die Gase entweichen. Die Kadaver wurden in einen unbenutzten Teil des Jade-Weser-Ports nach Wilhelmshaven geschleppt und dort zerlegt. Mit 1500 Kilogramm Walresten kehrten Aart Walen und seine Kollegen nach Loenen in den Niederlanden zurück und begannen mit ihrer Arbeit, ein Skelett zu präparieren. Zwischen 70.000 und 80.000 Euro wird das Projekt kosten, Transport, Präparation und Aufstellen. Die Summe teilen sich die Inselgemeinde, das Land Niedersachsen, der Landkreis Friesland und Sponsoren.
Werden solche Bilder seltener? Betreiber von Traditionsseglern fordern ein Mitspracherecht bei den vorgesehenen Änderungen von Vorschriften für ihre Schiffe. Foto: Dieter Bromund, Bremen
Neue Verordnung für Traditionsschiffe Der Titel ist ungemein sperrig: „Verordnung zur Änderung der schiffssicherheitsrechtlichen Vorschriften über Bau und Ausrüstung von Traditionsschiffen und anderen Schiffen, die nicht internationalen Schiffssicherheitsregeln unterliegen”. Der Entwurf des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (IBMV) ist 150 Seiten lang und erregte bei Vereinen, Verbänden und Politikern an der Küste Kritik und Unverständnis. In einem gemeinsamen Antrag von FDP, SPD und Bündnis90/Die Grünen machen die Fraktionen des Parlaments in Bremen auf die Gefahr für die Traditionssegler aufmerksam und unterstützen damit den Erhalt dieser Schifffahrt. Härtere Regeln sollen u.a. beim Brandschutz, bei den Erste-Hilfe-Kenntnissen der Besatzung und bei ihrer Seediensttauglichkeit gelten. Man wünscht sich bei den Betreibern eine Mitsprache, um die vorgesehenen Vorschriften der Realität anzupassen. Sie ist auf Traditionsschiffen unter Motor oder Segeln eine andere als in der Berufsschifffahrt.
Müllentsorgung und Strandraub Dem Weser-Kurier war es einen Vierspalter wert: Was der eine als „Müll” am Strand ansieht und als Gefahr für Natur- und Küstenschutz, wie etwa ein Inselbürgermeister, sieht der andere, wie etwa der Zoll, als wertvoll an, weil auch noch der Besitzer des „Mülls” bekannt ist. Bewohner der Insel Langeoog wollten einen gestrandeten Container mit Paletten hochwertigen Bauholzes in Sicherheit bringen. Ein Hubschrauber des Bundesgrenzschutzes stellte sie dabei als vermeintliche Strandräuber. Das Problem ist inzwischen gelöst, ein Bergungsunternehmen hat von See her die gestrandete Box geborgen.
Werbung für Bremen mit Sondermarken der Post. Foto: Deutsche Post AG
Sondermarken als Werbeträger Gleich drei Marken mit den wohl bekanntesten Bremern bietet die Deutsche Post AG jetzt an – für 70 Cent, 85 Cent und 145 Cent plus Aufschlag, der der Bundesarbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtspflege zukommt: Die Bremer Stadtmusikanten. Die neuen Marken gelten heute schon als ein Hauptwerbeträger der Stadt. |
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Véronique Griechen & Peter Fichte In 99 Tagen rund um Südamerika mit MS ALBATROS, der „Weißen Lady” Die Lebens- und journalistischen Berufspartner Véronique Griechen und Peter Fichte haben sich einen Wunschtraum erfüllt: einmal um Südamerika zu fahren. Vom 20. Dezember 2013 bis 30. März 2014 waren sie an Bord des Kreuzfahrtschiffes MS ALBATROS des deutschen Veranstalters Phoenix Reisen, Bonn, dabei und haben ihre Eindrücke in Text und Bild eindrucksvoll festgehalten. Zuvor hatten sie schon Langzeit-Reise-Erfahrungen während einer fünfmonatigen Weltumrundung gesammelt. Das schlägt sich in ihrem Buch nieder und nützt dem Leser, der ähnliches plant. Ein Buch von hohem Gebrauchswert. Wobei auch der Lesespaß nicht zu kurz kommt. Ob Amazonas, Kap Horn oder Panamakanal – Namen voller Farben, Musik und Abenteuer. Mit den Autoren taucht man ein in Natur, Kultur und Leben dieses fantastischen Kontinents. Dabei kann man förmlich die wilde Natur am Amazonas, die beeindruckenden Wasserfälle von Iguassu und das klare, türkisfarbene Wasser der Karibik genießen. Selbstverständlich gehören auch pulsierende Metropolen wie Rio de Janeiro, Buenos Aires, Valparaiso oder Panama dazu. Die Kap Hoorn-Umrundung ist genauso ein Erlebnis wie der Charme Kubas, von dem man gefangen genommen wird. Selbst die Atlantiküberquerung gerät zu einer kurzweiligen Veranstaltung. Kapitän Morten Arne Hansen stand auf der Brücke und lieferte manch kernigen Spruch wie diesen: „Ich wünsche Ihnen und uns immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel – und rundherum auch!” Dem kann man sich als Rezensent nur anschließen. Abgerundet wird dieser Reisebericht mit vielen Hintergrund-Infos und einem Serviceteil mit unentbehrlichen Tipps für Langzeiturlauber. PSW Véronique Griechen & Peter Fichte: In 99 Tagen rund um Südamerika mit MS ALABATROS, der „Weißen Lady” 204 Seiten, mit 224 Fotos illustriert, 1 Karte, Checkliste, ISBN: 978-3-7347-4114-2 (Taschenbuch/Softcover) 19,95 €, ISBN: 978-3-7412-2867-4 (Gebundene Ausgabe/Geschenk-Ausgabe) 24,95 €, BoD – Books on Demand, Norderstedt 2016 |
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Ein Buch zur Reise: VALDIVIA ‒ Die Geschichte der ersten deutschen Tiefsee-Expedition
Der Reiseweg des Schraubendampfers VALDIVIA gleicht einer sehr langen Kreuzfahrt, die in Hamburg begann und endete. Sie führte durchs Mittelmeer und das Rote Meer nach Dares Salam, über die Seychellen und das Chagos Archipel nach Sumatra. Von dort in südwestlicher Richtung bis ans ewige Eis der Antarktis und von dort über die Insel Bouvet nach Kapstadt. Weiter ging’s der Westküste Afrikas und Europas folgend mit einem Umweg über die Färöer-Inseln zurück nach Hamburg. Die VALDIVIA war 1898/99 exakt 154 Tage unterwegs. „Unsere Zukunft liegt auf dem Wasser”, hatte Kaiser Wilhelm II. verkündet und der Deutsche Reichstag hatte für diese Reise 300.000 Mark, nach heutigem Wert rund 1,9 Millionen €, zur Verfügung gestellt. Denn wer seine Zukunft auf dem Wasser sah, sollte auch die Tiefsee kennen. Der Schiffsführer, Kapitän Adalbert Krech, ist heute kaum noch bekannt, der wissenschaftliche Leiter, Karl Chun, ist Meeresbiologen immer noch ein Begriff. Den Bericht, den Professor Chun verfasste und in drei Bänden veröffentlichte, will heute kein Laie mehr lesen, doch die zusammenfassende Darstellung der Expedition auf 237 Seiten von Rudi Palla aus dem Galiani Verlag, Berlin, ist für jedermann spannend und lehrreich zugleich. Ein sehr empfehlenswertes Buch vor, während und nach einer Seereise.
VALDIVIA – Die Geschichte der ersten deutschen Tiefsee-Expedition Erschienen im Galiani Verlag, Berlin, 224 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-86971-124-9, D 28,00 €, A 28,80 €.
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