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AUSGABE 3/2012 | ||||||
Christian Eckardt · Resortleiter SeefahrtMagazin
DGzRS übernimmt neuen 36,5 Meter langen
Seenotrettungskreuzer Nach dem Flaggenwechsel am Freitagmorgen (27. April)
auf der Bauwerft überführte die DGzRS anschließend den jüngsten Neubau, den
36,5 Meter langen Rettungskreuzer mit dem Projektnamen SK 32 über
Bremerhaven und den Nord-Ostsee-Kanal in die Ostsee. Am Montag (30. April)
stellt sich der Neubau noch in Warnemünde der Öffentlichkeit vor.
Einsatzstation des zweitgrößten Seenotkreuzers der Rettungsflotte wird
Sassnitz sein. Dort soll der Seenotkreuzer im Mai 2012 den Probebetrieb
aufnehmen und danach die 1978 gebaute und inzwischen schon an einen privaten
Interessenten verkaufte WILHELM KAISEN
auf der Station Sassnitz ersetzen. Die Schiffstaufe wird am 26. Mai 2012 im
Sassnitz Westhafen stattfinden, an dem Tag wird auch erst der zukünftige
Name des Schiffes bekanntgegeben. Taufpaten ist die Gattin des
Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern, Britta Sellering Den Auftrag zum Bau für das neue etwa 36,5 Meter
lange und 8,2 Meter breite Schiff für die Ostsee hat die DGzRS im Oktober
2009 an die Werft Fr. Fassmer in Berne-Motzen an der Unterweser erteilt. Die
Kiellegung für die Baunummer 4080 des aus Aluminium gefertigten Schiffes
erfolgte im Dezember 2010. Der Neubau ist für eine fünfköpfige Crew
ausgelegt und verfügt über eine leistungsstarke Feuerlöschanlage (10.000
Liter pro Minute), ein Hubschrauberarbeitsdeck und ein umfangreich
ausgestattetes Bordhospital. Die völlig neue Schiffsklasse ist in der
bewährten Netzstpannten-Bauweise konstruiert. Drei MTU Fahrmaschinen sorgen
für eien Gesamtleistung von 4.785 kW. Die beiden Seitenmaschinen leisten
jeweils 1160 kW, die Mittelmaschine alleine 2465 kW, so dass der
Seenotkreuzer im Einsatz auf über 25 Knoten (gut 46 km/h) beschleunigen
wird. Als Tochterboot kommt erstmals in der Geschichte der
DGzRS ein gemeinsam mit der britischen Werft „Marine Specialised Technology
Ltd” entwickeltes, 8,9 Meter langes und
über zwei Wasserjets mit zusammen 376 kw angetriebenes und bis zu 32 Knoten
schnelles Festumpfschlauchboot (Rigid Inflatable Boat / RIB) mit
geschlossener Kajüte für die Unterbringung von Geretteten und zur
Durchführung von Krankentransporten in Alumminiumleichtbauweise zum Einsatz.
Dieses wird in der Tochterboot-Heckwanne unterhalb des Hubschrauberdecks
mitgeführt. Die Anforderungen an Geschwindigkeit, Manövrierfähigkeit,
erleichtertes Längsseitsgehen und vor allem Kostenersparnis gegenüber den
bisher üblichen Tochterbooten trotz vergleichbarer Sicherheit wurden bei
diesem Typ umfassend erfüllt Wie alle Schiffe der DGzRS und ihre gesamte Arbeit
wird auch dieser Neubau ausschließlich durch freiwillige Zuwendung
finanziert. Mittlerweile setzt die DGzRS (Bremen) auf den 54 Stationen rund
60 Seenotkreuzer und Seenotboote ein. Im Jahr 2011 waren die Einheiten der
Rettungsflotte 2106 Mal im Einsatz und haben 1323 Menschen aus Seenot
gerettet oder aus drohenden Gefahrensituationen befreit.
Ehemalige SEEFALKE
zum Forschungsschiff umgebaut Die Peters Schiffbau GmbH in Wewelsfleth /
Schleswig-Holstein hat nach drei Jahren den Umbau des ehemaligen deutschen
Fischereischutzbootes SEEFALKE zum
Multi-Funktions-Forschungsschiff FALKOR
abgeschlossen. Das Schiff wurde bereits an den neuen Eigner, die
US-amerikanische Stiftung Schmidt Ocean Institute (SOI) abgeliefert, die mit
der LONE RANGER
ein weiteres ehemaliges deutsches Schiff, den umgebauten Hochseeschlepper ARCTIC
betreiben Bei einer Länge von 82,9 Meter und einer Breite von
13 Meter hat die FALKOR einen Tiefgang von
5,8 Metern. Die Umbauarbeiten umfassten unter anderem die Überholung der
Haupt- und der Hilfsmotoren sowie den Einbau eines zusätzlichen Generators
und die Überholung der Manövrieranlagen. Darüber hinaus wurden die
Brandschutzsysteme, die E-Anlage, das AV / IT-System sowie die Navigations-
und Kommunikationssysteme modernisiert. Die Decksaufbauten wurden den neuen
Anforderungen entsprechend modifiziert, es wurden ein neues Heli-Deck und
neue Kransysteme installiert. Sämtliche wissenschaftliche Bereiche, wie z.B.
Nass- und Trockenlabore mit zahlreichen wissenschaftlichen
Forschungssystemen wurden auf der Werft in Wewelsfleth ausgearbeitet,
installiert und eingerichtet. Die FALKOR
wurde darüber hinaus mit einer Sonargondel für Unterwasser-Sonar-Aufnahmen,
ozeanographischen Forschungssystemen und mit einem Teleskop-Sonar
ausgerüstet. In den nächsten Monaten soll das umgebaute Forschungsschiff auf
Testfahrten vor Norwegen erprobt werden. Die Indienststellung ist für Ende
des Jahres vorgesehen Baustart bei Sietas in Neuenfelde Die Hamburger Sietas Werft hat mit dem Bau eines
Offshore-Windanlagen-Erichterschiffes begonnen. Auftraggeber ist das
niederländische Wasserbauunternehmen Van Oord, Rotterdam, das noch eine
Option auf ein zweites und baugleiches Schiff hält. Der Neubau vom Typ 187
ist 139 Meter lang, 38 Meter breit und hat einen Tiefgang von 5,70 Meter.
Die maximale Geschwindigkeit liegt bei 12 Knoten. Ausgerüstet wird das
Spezialschiff unter anderem mit einem Spezialkran, der bei einer Auslage von
30 Meter bis zu 900 Tonnen Last heben und bis zu einer Höhe von etwa 120
Meter über der Wasseroberfläche arbeiten kann. Das maximale Ladevolumen des
Neubaus beträgt 6500 Tonnen. An Bord des Errichterschiffes finden bis zu 74
Personen Platz. Die Fertigstellung des speziell für tiefe Gewässer
entwickelten Neubaus, der Arbeiten in bis zu 45 Meter Wassertiefe
ermöglicht, ist für das Frühjahr 2013 geplant. Die Sietas Werft und der Auftraggeber werden über
die gesamte Bauphase hinweg eng zusammen arbeiten. Aus diesem Grund soll
durchgehend ein Team von Projektleitern, Ingenieuren und Elektrikern von Van
Oord auf der Werft vor Ort sein. „Wir freuen uns, mit dem Bau dieses
Schiffes zu beginnen, das für uns das erste einer neuen Generation ist”,
sagte Peter de Ridder, Vorstandsmitglied von Van Oord Fünf Monate nach Havarie erfolgt Ruderreparatur der
MOL EFFICIENCY Am 23. November 2011 lief der 166 Meter lange
Bulkcarrier SLITTNES auf der Unterweser
vor Bremerhaven im dichten Nebel in den vor ihr laufenden Containerfrachter
MOL EFFICIENCY
hinein, nun kann endlich die Reparatur an dem 294 Meter langen 4.600 TEU
Containerfrachter abgeschlossen werden. Durch die Kollision hatte die mit
Splitt beladene SLITTNES einen etwa 10 bis
15 Meter langen Riss unterhalb der Wasserlinie, sowie Beschädigungen im
Bugbereich. Durch den Riss drang an verschiedenen Stellen Wasser in das
Schiffsinnere. Das Wasser wurde mit bordeigenen Mitteln aus dem Frachter
gepumpt und das Schiff mit Schlagseite an die Columbuskaje geschleppt. Bei
der Havarie blieben alle Besatzungsmitglieder unverletzt. Der umfangreiche
Schaden am Bulkcarrier SLITTNES wurde
schon im Winter bei der Bremerhavener Rickmers-Lloyd-Werft repariert, der
Schaden an der Ruderanlage der unter Panamaflagge fahrenden MOL
EFFICIENCY war dann nach genauer
Inspektion bei der Lloyd Werft doch wesentlich größer als zunächst
angenommen. Bei der Kollision wurde die Ruderanlage an dem Containerfrachter
so stark verzogen, dass in Dänemark ein neuer Schaft angefertigt werden
musste, der nun endlich im Trockendock II der Lloyd Werft eingebaut wird.
Die letzten Monate lag die 2003 in Japan erbaute MOL
EFFICIENCY beschäftigungslos am Südende
der Columbuskaje auf. Zuletzt wurde die MOL
EFFICIENCY im APX (Atlantic Pendulum
Service) zwischen Europa und der US-Ostküste eingesetzt.
Containerschiff WES
CARINA getauft Mit der WES CARINA
ist das erste Containerschiff einer Viererserie vom Typ „SSW1000 Super”
für die Harener Reederei Wessels an der Columbuskaje in Bremerhaven getauft
worden. Der Neubau war bereits im vergangenen Jahr von der in der
chinesischen Provinz Wuhu gelegenen Werft Jiangdong übergeben worden. Die
151,72 Meter lange, 23,40 Meter breite und bei einem Tiefgang von 8,00 Meter
insgesamt 13.000 Tonnen tragende WES CARINA
weist eine Stellplatzkapazität von 1035 TEU auf. Das von Bureau Veritas
klassifizierte Schiff verfügt über die hohe Eisklasse 1A und ist mit 250
Anschlüssen für Kühlcontainer ausgestattet. Der 9000 kW leistende Hauptmotor
sorgt für eine Geschwindigkeit von etwa 19 Knoten. Der Schiffsentwurf vom
Typ „SSW1000 Super”
stammt von der mittlerweile geschlossenen Bremerhavener SSW Schichaus
Seebeck Shipyard, die insgesamt drei Schiffe dieses Typs für die Reederei
Sibum zwischen 2007 und 2008 erbaut hat (ANNE
SIBUM, GRETE
SIBUM und STEFAN
SIBUM). Die Flotte der Reederei Wessels
besteht aktuell aus 44 Schiffen, davon drei Containerschiffe. In den
nächsten Monaten wird noch ein weiterer Neubau erwartet.
Car Carrier D LADYBUG
auf Jungfernreise in Bremerhaven 232,39 Meter Länge und 32,31 Meter Breite – das sind die stattlichen Maße der erst im Januar abgelieferten D LADYBUG, das zusammen mit den bereits im letzen Jahr drei baugleichen Schwesterschiffen mit zu den größten PCTC (pure car / truck carrier) der Welt gehören. Der mit 72.408 BRZ vermessene Neubau der Reederei RoRo Line Pte. Ltd., einer Tochter der taiwanesischen / chinesischen TMT-Gruppe, machte am 29. März für rund 24 Stunden auf seiner Jungfernreise im Bremerhavener Nordhafen fest. Auf den 13 Decks finden bis zu 7.600 Pkw Platz. Am BLG Autoterminal in Bremerhaven lud die D LADYBUG rund 2.000 PKW. Die meisten davon sind für China bzw. Hong Kong bestimmt, 375 werden in Singapur gelöscht, 100 Pkw und einige Lkw in Jeddah und weitere Einheiten wie Lkw, Baufahrzeuge und Geländewagen in Mombasa und Dar Es |
Salam, wie der Hafenagent Helmuth Beutler vom BPS Port Service auf Anfrage
Das
schwimmende Kraftwerk der Eckelmann AG, die „e-power barge”, liefert künftig
umweltfreundlich produzierten Strom für im Hafen liegende Schiffe.
Alternative schwimmende Stromversorgung in Hamburg
für Kreuzfahrtschiffe Zwei Hamburger Unternehmen geben Gas: Die
Eckelmann-Gruppe, ein 1865 gegründetes, familiengeführtes
Dienstleistungsunternehmen, Spezialist für maritimen Umweltschutz, sowie
Ver- und Entsorgungslogistik, und die Kreuzfahrtmarke TUI Cruises haben eine
Absichtserklärung zur energieschonenden und emissionsreduzierenden
Stromversorgung der TUI Cruises-Flotte während der Liegezeiten in Hamburg
unterzeichnet. Das Konzept sieht vor, das mit Flüssigerdgas (LNG) der Strom
an Bord eines schwimmenden Kraftwerkes, der so genannten „e-power barge”,
erzeugt und nicht mehr an Bord der Kreuzfahrtschiffe selbst. „Die sonst
auch in den Häfen genutzten Hilfsdiesel der Kreuzfahrtschiffe können dann
ausgeschaltet werden”, berichtet
Eckelmann-Projektleiterin Vanessa Fedorczuk. Die positive Folge: „Lärm- und
Abgasemissionen werden im Vergleich zu herkömmlichen Dieselmotoren deutlich
reduziert, denn den anfallenden Strombedarf produzieren wir umweltfreundlich
aus LNG an Bord unserer Barge”. So werden
mit der e-power barge die CO2-Emissionen bei der Stromerzeugung im Hafen um
bis zu 25 Prozent gesenkt, Schwefel- und Stickoxide sowie Partikelemissionen
fast vollständig eliminiert. Mit der Reederei TUI Cruises hat die Eckelmann-Gruppe jetzt einen ersten wichtigen Partner gefunden, der die Vorteile des neuen Systems sofort erkannt hat: „Wir haben großes Interesse daran, dass die Energieversorgung mit der e-power barge weiterentwickelt und umgesetzt wird”, erklärt Richard J. Vogel, Vorsitzender der TUI Cruises-Geschäftsführung. „Wir wollen den Energiebedarf unserer Schiffe während der Liegezeiten in Hamburg und Kiel künftig noch umweltfreundlicher decken”. Die Carl Robert Eckelmann AG und die TUI Cruises
GmbH haben dazu jetzt einen Letter of Intent unterzeichnet, indem als
zentrales Anliegen beider Seiten „die energieschonende und
emissionsreduzierende Stromversorgung von Kreuzfahrtschiffen im Hamburger
Hafen” vereinbart wurde. Schon zu Beginn der Kreuzfahrtsaison 2013 kann die
e-power barge startklar sein. „Die Konzeption steht, die
Ausschreibungsunterlagen sind weitestgehend ausgearbeitet”,
berichtet Fedorczuk. Im Sommer dieses Jahres soll der Bauauftrag vergeben
werden. Das Investitionsvolumen wird für den Prototypen bei rund 15
Millionen € liegen. Diese erste e-power barge wird eine Gesamtleistung von
bis zu neun Megawatt erzeugen können, ausreichend für die meisten
Kreuzfahrtschiffe, die Hamburg oder auch Kiel anlaufen. Dabei handelt es
sich um einen rund 80 Meter langen und 11,5 Meter breiten Leichter. Der
Strom wird flexibel, je nach Bedarf, von mehreren gasbetriebenen
Dieselmotoren und entsprechenden Generatoren erzeugt. Die LNG-Tankkapazität
beträgt 300 Kubikmeter, ausreichend für einen 100-stündigen Volllastbetrieb.
Die Gasmotoren zeichnen sich durch ihren hohen Wirkungsgrad und niedrigen
Verbrauch aus. „Mit einem unserer eigenen Schubschlepper bringen
wir die Barge dorthin, wo sie gebraucht wird”,
erklärt Fedorczuk. Ein großer Vorteil im Vergleich zu anderen alternativen
Stromversorgungsmodellen von Kreuzfahrtschiffen, die derzeit diskutiert
werden: „Theoretisch ist es zwar auch möglich, die Hilfsdiesel an Bord der
Kreuzfahrtschiffe mit Gas zu betreiben, das setzt jedoch umfangreiche
Leitungssysteme an den Liegeplätzen und Umbauten an den Motoren voraus”,
so Fedorczuk. „Ebenso erfordert die Versorgung mit Landstrom eine
Verkabelung der Liegeplätze mit Starkstrom. Eine Anbindung aller Liegeplätze
im Hafen an Gas- oder Landstromleitungen ist zudem eher unwahrscheinlich”.
Die bedarfsgerechte und flexible Stromversorgung per Barge habe also
eindeutige Vorteile, so das Fazit der Projektleiterin, und könne alternative
Stromversorgungsmodelle perfekt ergänzen. Namhafte Lieferanten und Partner – „aus Hamburg für
Hamburg”: Zu den Lieferanten zählen
namhafte Industrieunternehmen wie beispielsweise Siemens bei der
Elektrotechnik. Um die Ausstattung mit den Motoren haben sich unter anderem
die Hersteller MAN, Wärtsilä und Rolls Royce beworben. Aber auch die
Hamburger Behörden für Stadtentwicklung und Umwelt sowie Wirtschaft, Verkehr
und Innovation, die Hamburg Port Authority (HPA) und die in Hamburg
vertretenen Klassifikationsgesellschaften haben das Projekt von den ersten
Ideen an konstruktiv und kooperativ begleitet.
A&R liefert Forschungsschiff JAKOB
PREI ab Am 18. April 2012 fand die Taufe des ersten
hydrografischen Forschungsschiffes in SWATH@A&R Bauweise statt. Das
Forschungsschiff wurde in einer feierlichen Zeremonie auf den Namen JAKOB
PREI getauft. Taufpatin für dieses Schiff
war die „Woman of the Year 2011” in
Estland, Frau Tea Varrak. Sie ist Direktorin des Innovation and Business
Centre der Technischen Universität in Tallin. Bei der Taufe anwesend waren
zahlreiche Gäste aus verschiedenen Forschungseinrichtungen, Politik und
Industrie. Im Rahmen des Projektes „Verbesserung der
Navigationssicherheit in Estnischen Gewässern”
hat sich die Estonian Maritime Administration für dieses moderne
Schiffskonzept entschieden. Das Schiff wurde in Erinnerung an Colonel Prei,
einst Gründer des Hydrografie Services in Estland, auf den Namen JAKOB
PREI getauft. Das neue 25 Meter lange und 13 Meter breite
SWATH@A&R Schiff aus Aluminium ist für alle Einsatzzwecke in der offenen See
gerüstet. Es kann sämtliche hydrografischen Aufgaben übernehmen, ist aber
auch für Rettungs- oder Tauchereinsätze gerüstet. Neben den
Unterkunftsräumen für bis zu acht Forscher und Besatzung mit
Gemeinschaftsräumen zeichnet sich das Schiff durch die containerisierte
Installation des Forschungsequipments aus. Sollten zukünftige Technologie
und Geräte es erforderlich machen, lässt sich das Containermodul
gegebenenfalls mit geringem Aufwand innerhalb kürzester Zeit austauschen, um
mit der technischen Entwicklung Schritt halten zu können. Die
Arbeitsgeschwindigkeit beträgt 8 bis 12 Knoten bei einem Sonareinsatz bis zu
6 Knoten, die maximale Geschwindigkeit beträgt 20 Knoten. Mit diesem Auftrag nimmt das 22. Fahrzeug in
SWATH@A&R Technologie der Werft aus Lemwerder seinen Dienst auf und macht
somit den 25 Meter Typ mit insgesamt 17 abgelieferten bzw. bestellten
Einheiten zum erfolgreichsten SWATH Schiff weltweit.
Ankunft der Containerbrücken in Wilhelmshaven.
Streit um Betriebsbeginn beim JadeWeserPort Um den Start des JadeWeserPorts im August diesen
Jahres ist ein heftiger Streit drüber entbrannt, ob der Termin eingehalten
werden kann. Der künftige Betreiber des ersten deutschen Tiefwasserhafens in
Wilhelmshaven, Eurogate, hält den Zeitplan inzwischen für unrealistisch. Die
niedersächsische Landesregierung geht davon aus, dass der Termin eingehalten
wird. Die Opposition fordert nun, dass das Thema zur Chefsache wird. „Von
unserer Sicht aus ist der 5. August möglich und Eurogate hat sich
vertraglich verpflichtet, am 5. August in Betrieb zu gehen”,
sagte Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) am Mittwoch. Wenn Eurogate das
nicht einhalte, werde laut Vertrag ein zweistelliger Millionenbetrag an die
Hafen-Realisierungsgesellschaft fällig. Wegen der Reparaturen an der
Kaimauer werde der Probebetrieb von Anfang Mai an nur eingeschränkt möglich
sein, sagte Eurogate-Chef Emanuel Schiffer. Das werde Auswirkungen auf die
Eröffnung des Hafens haben. Mit dem JadeWeserPort wollen Niedersachsen und
Bremen der europäischen Konkurrenz in Rotterdam und Amsterdam die Stirn
bieten. Doch bei dem Vorzeigeprojekt häufen sich die Probleme. In der
Kaimauer klaffen mehr als 150 Risse, weil die Verbindungen zwischen den
einzelnen Stahlbohlen auseinandergegangen sind. Die Baufirmen wollen diese
mit einer Betonwand abdichten. Deshalb wird Eurogate seine Anlagen nach
Angaben der Realisierungsgesellschaft zunächst nur auf einer Länge von 400
Metern testen können. Zum 5. Mai sollte laut Vertrag aber eine Kaje mit
1000 Metern Länge betriebsbereit sein. „Wenn
dieser Termin nicht gehalten wird, wird auch der Folgetermin nicht gehalten”,
sagte Schiffer mit Blick auf die Eröffnung des Hafens. Bode betonte dagegen,
dass ein Probebetrieb nicht vereinbart worden sei. Der Bauherr werde am 5.
Mai 1000 Meter Kaje übergeben, deren Standfestigkeit garantiert sei. Damit
seien die Vertragsbedingungen erfüllt. Eigentlich sollten bereits Anfang des Jahres die
ersten Schiffe den neuen Hafen anlaufen. Doch Eurogate hatte den Termin
wegen der Wirtschaftskrise um neun Monate nach hinten verschoben. Inwieweit
die Schäden an der Kaimauer für weitere Verzögerungen sorgen werden, ist
noch offen. Zurzeit laufen die letzten Stabilitätstests, im Mai soll der Bau
der Betonwand beginnen. Die Reparaturkosten schätzte die
Realisierungsgesellschaft auf 40 bis 50 Millionen €. Experten bezweifeln
jedoch, ob die Betonwand dauerhaft tragfähig sein wird. Eurogate hatte ein
niederländisches Unternehmen beauftragt, diese Lösung zu prüfen.
„Eine Umsetzung des Konzepts wird von unseren Gutachtern nicht
empfohlen”, sagte Schiffer. Stattdessen
bevorzugten diese eine zweite Stahlwand vor der beschädigten Kaimauer. Deren
Bau würde drei bis sechs Monate dauern. Eine Expertise der Bremer
Hafengesellschaft Bremenports kommt zu einem ähnlichen Schluss. Welche
Lösung am Ende gewählt wird, entscheidet allein die
Realisierungsgesellschaft. Doch die Zeit drängt. Bremens
Wirtschaftsstaatsrat Heiner Heseler, der stellvertretender Vorsitzender im
Aufsichtsrat der Realisierungsgesellschaft ist, hat deren Geschäftsführung
nun aufgefordert, technische Alternativen zu der Betonwand zu prüfen.
Bremens Hafensenator Martin Günthner (SPD) appellierte an alle Beteiligten,
eine gemeinsame Lösung zu finden. Auch Eurogate-Chef Schiffer bezeichnete die
Situation in dieser Hinsicht als misslich. Probleme für den
Containerumschlag im neuen Tiefwasserhafen sieht er aber nicht. Eurogate
werde die zugesicherte Menge von 700.000 Boxen im ersten Betriebsjahr
einhalten, die hauptsächlich die dänische Großreederei Maersk verschiffen
soll. Im zweiten Jahr sollen dann weitere Kunden dazukommen
Am linken Bildrand die Stelle, wo der Belttunnel beginnen soll.
Baubeginn für Fehmarnbelttunnel nicht vor 2015 Der Baubeginn für den geplanten Fehmarnbelttunnel
verzögert sich um ein ganzes Jahr. Statt Mitte 2014, werden die Bauarbeiten
erst im Sommer 2015 beginnen. Darüber habe die staatliche dänische
Planungsgesellschaft Femern A/S den dänischen Verkehrsminister Henrik Dam
Kristensen informiert, teilte die Gesellschaft am Mittwoch mit. Berichte
über eine Bauverzögerung gab es bereits seit Wochen. Auch Femern-Sprecher
Karsten Holmegard hatte der Deutschen Presse-Agentur Ende März bestätigt,
dass sich der Baubeginn verzögern werde, aber kein konkretes Datum genannt.
Nach dem neuen Zeitplan soll die Umweltverträglichkeitsprüfung für das
Milliardenbauwerk auf dänischer Seite im Mai 2013 beginnen, mit der
Verabschiedung des erforderlichen Baugesetzes im dänischen Parlament werde
für Ende 2014 gerechnet. Der auf deutscher Seite notwendige
Planfeststellungsbeschluss werde voraussichtlich um die Jahreswende 2014 /
2015 vorliegen. Die Eröffnung des Straßen- und Eisenbahntunnels werde für
Ende 2021 erwartet. „Der Bedarf an Koordinierung und Detailplanung ist auf beiden Seiten höher als wir erwartet haben”, sagte der Vorstandsvorsitzende von Femern A/S, Leo Larsen, zur Begründung. An den Gesamtkosten des Projektes werde sich durch die Verzögerung vermutlich nichts ändern, sagte Larsen weiter. Femern A/S geht von Planungskosten von 376 Millionen € und Baukosten von rund 5,5 Milliarden € (Stand: 2008) aus. Für die Gegner der rund 19 Kilometer langen Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark ist die Verzögerung keine Überraschung. „Das ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange”, sagte der Vorsitzende des Aktionsbündnisses gegen eine feste Fehrmarnbeltquerung, Malte Siegert. „Wir vermuten, dass neben dem als Begründung angegebenen stockenden Genehmigungsprozess auch geologische Schwierigkeiten im Fehmarnbelt eine gewichtige Rolle spielen”, sagte Siegert. Die Gegner des Tunnels kritisieren ein ungünstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis und fordern deshalb, das Projekt aufzugeben. |
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