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DIE MS PLANCIUS liegt versteckt hinter Treibeis auf dem nördlichsten Punkt unsere Reise.DIE MS PLANCIUS liegt versteckt hinter Treibeis auf dem nördlichsten Punkt unsere Reise.

Alle Fotos dieser Seite: Ton Valk, Preetz


Ton Valk

Natur Pur – Expeditionsreise statt Kreuzfahrt

Spitzbergen, das ist eine Inselgruppe etwa 1000 Kilometer vom Nordpol entfernt. Das Land wurde 1596 vom niederländischen Seefahrer Willem Barentsz – international Willem Barents – entdeckt. Oder waren doch die Russischen Pomoren schon früher da? Niemand weiß es genau.   

 

Longyearbyen

Spitzbergens einziger Passagierflughafen. Am fast nördlichsten Außenposten der Zivilisation wartet das Expeditionsschiff PLANCIUS von Oceanwide Expeditions auf neue Passagiere. Der Empfang in der Lounge ist freundlich und sachlich; die Einweisung in das Bordleben und die Sicherheitsvorschriften bestimmen das Programm. Während die PLANCIUS langsam den Isfjorden verlässt, genießen die etwa 100 Passagiere die ersten Eindrücke. Der Abend ist lang; auch im August geht die Sonne hier noch nicht unter.

Eines der ersten Erlebnisse ist der Kongsfjord mit seinem sichelförmigen, sieben Kilometer langen Gletscher Lillehöökbreen, der bläulich schimmert. 1906 wurde er zum ersten Mal vermessen. Seitdem hat er 40 Prozent seiner Masse verloren. Nur noch wenige Seemeilen, dann steht die erste Anlandung mit den bordeigenen Schlauchbooten auf dem Programm.  

 

Feiern auf der Eisscholle

Das Tagesziel heißt Ny-Ålesund. Die ehemalige Bergbausiedlung ist jetzt ein Forschungszentrum mit internationalen Wissenschaftlern. Hier steht auch noch der Mast für das Luftschiff NOBILE, womit Amundsen und Nobile 1926 erfolgreich den Nordpol überquerten. Die Weiterfahrt entlang der Küste gen Norden durch den Smeerenburgfjord zeigt den Passagieren, dass bei einer Expeditionsreise Flexibilität erwartet wird. Für Plan A, eine Anlandung mit den Zodiac-Schlauchbooten, ist der Wind zu stark. Plan B und C, das Ankern in zwei nahe gelegenen Buchten, scheitern, weil geeigneter Ankergrund fehlt. Plan D ist der verwegendste: Ab ins Packeis!

Das lohnt sich, denn vor dem Bug taucht der erste Eisbär dieser Reise auf. Vier weitere sollen ihm folgen. Er begutachtet die Besucher und macht sich langsam von dannen. Nach dem Mittagessen entscheidet sich Expeditionsleiter Andrew für einen Landgang aufs Eis. Besetzt mit warm angezogenen Passagieren, gleiten die Zodiacs durch ein Labyrinth von Eisschollen. 81° 31’ 3” nördlicher Breite ist der Punkt der Reise, der dem Nordpol am nächsten liegt – nur noch 500 Kilometer. Hier setzen die Entdecker ihren Fuß auf eine Eisscholle und fühlen sich gefangen und doch frei in der Ruhe, endlosen Weite und Ursprünglichkeit.

 

Einmal im Jahr Kvitøya

Für einen neuen Höhepunkt des Programms lässt man sich gern um sechs Uhr früh wecken. Kvitøya, die „weiße Insel”, ist 700 Quadratkilometer groß, aber unbewohnt. Vor dem Schiff taucht ein Dom aus Schnee und Eis auf.  Rund 95 Prozent sind von

einem Riesengletscher bedeckt. Die kleine Flottille der Zodiacs nähert sich zügig der Landestelle Andréeneset, benannt nach Salomon August Andrée, der hier 1897 mit seinem Mitstreiter ausharren musste, nachdem sein Versuch gescheitert war, den Nordpol im Ballon zu erreichen. Wenige Wochen später starben die Männer nach der missglückten Ballonfahrt und einem entbehrungsreichen Marsch über das Eis. Erst 1930 wurden ihre Überreste gefunden. Das geht unter die Haut, besonders, wenn man ein komfortables, sicheres Schiff in der Nähe weiß. Kurz darauf wird nicht weit entfernt ein Eisbär gesichtet – rasch wieder zurück an Bord! Sicherheit geht vor. Kapitän Alexey Nazarov nimmt Kurs auf Nordaustland.  

 

Spitzbergens Osten

Die Abbruchkante des 170 Kilometer messenden Gletschers scheint mit jeder Seemeile zu wachsen, welcher die PLANCIUS sich nähert. Der Wind frischt auf – das war’s mit der Zodiacfahrt zur Ostspitze Isispynten. Andrew wäre nicht Andrew, hätte er nicht eine Alternative. Beim Kreuzen am fast endlos erscheinenden Gletscher Austfonna steuert der erfahrene Kapitän sein Schiff so nah wie möglich an die Eismasse heran. Die wechselnde Bewölkung sorgt für herrliche Lichtstimmungen. Viele kleinere Eisberge werden geboren, als ein Stück der Kante abbricht.

 

Walrosse zu Besuch

Auch an die steile, von vielen Vogelarten bewohnte Felswand in der Hinlopenstraße schiebt sich die PLANCIUS so nah heran wie möglich. Auf den Felsvorsprüngen nisten Dickschnabellummen und Dreizehenmöwen. Trotz des Lichts kündigt die Kälte das Ende der Saison an. Die Faksevågen, eine Seitenbucht des Lomfjords, bietet Schutz.

Wie immer sind die Guides mit Gewehr und Leuchtmunition gut ausgerüstet. Eine Gruppe bleibt am Strand, während die beiden anderen zu einer anstrengenden Wanderung bergan aufbrechen. Zuerst werden Rentiere gesichtet; ganz nah kommen sie heran. Ein 300 Meter hoch liegendes Plateau verheißt eine wunderbare Sicht auf Fjord und Gletscher.

Ein weiterer Landgang nach dem Dinner gilt der Sichtung von Walrossen. Der Wind vereitelt den Plan. Der Berg muss also zum Propheten kommen – und die Walrosse zum Schiff. Kaum ist die Durchsage verklungen, tauchen sieben Köpfe schnaufend und prustend aus dem Wasser auf. Die Walrosse statten uns einen Besuch ab. Sie kommen viel näher heran, als man sie an Land je hätte sehen können.

Einen Abend später sind es Wale, die von der Brücke gesichtet werden. Das Restaurant ist schneller leer als bei jedem Feueralarm. Rund zwanzig Tiere spielen über eine Stunde lang rund ums Schiff.

Den Erfolg ihrer Spitzbergen-Expedition verdanken die PLANCIUS-Passagiere dem professionellen Expeditionsteam und der engagierten Besatzung.  

www.polarNEWS.ch · www.polarNEWS.de · www.oceanwide-expedition.com

Das Expeditionsschiff ankert endlich in der Faksevågen, nachdem andere Stellen zu stürmisch waren und kein Landgang möglich war.

Das Expeditionsschiff ankert endlich in der Faksevågen, nachdem andere Stellen zu stürmisch waren und kein Landgang möglich war.

In der Faksevågen haben die Gäste an Land ein Stelldichein mit mehreren Rentieren.In der Faksevågen haben die Gäste an Land ein Stelldichein mit mehreren Rentieren.

Erneut zwingt ein Bär uns, hier auf der Insel Kvitoya, die Pläne für ein Zodiacanlandung zu ändernErneut zwingt ein Bär uns, hier auf der Insel Kvitoya, die Pläne für ein Zodiacanlandung zu ändern.

In Teamarbeit sind zwei Buckelwale noch keine Schiffslänge vor unsem Bug eine Stunde gemeinsam am Speisen.In Teamarbeit sind zwei Buckelwale noch keine Schiffslänge vor unsem Bug eine Stunde gemeinsam am Speisen.

Eleganter kann ein Buckelwal gegen Ende unsere Reise sich nicht von uns verabschieden.

Eleganter kann ein Buckelwal gegen Ende unsere Reise sich nicht von uns verabschieden.

Die Seevögel im Hintergrund begnügen sich mit den Resten ihrer Mahlzeit.Die Seevögel im Hintergrund begnügen sich mit den Resten ihrer Mahlzeit.

Der Ufer von Dunérbukta ist komplett schneefrei und im unteren Regionen mit Moosen bedeckt. Am Ufer steht eine Hütte in der der Sysselmann (Repräsentant der norwegischen Regierung) während seiner Inspektionen übernachten kann.

Der Ufer von Dunérbukta ist komplett schneefrei und im unteren Regionen mit Moosen bedeckt. Am Ufer steht eine Hütte in der der Sysselmann (Repräsentant der norwegischen Regierung) während seiner Inspektionen übernachten kann.

Die Flora muss in etwas mehr als zwei Monaten wachsen und Samen tragen.Die Flora muss in etwas mehr als zwei Monaten wachsen und Samen tragen.

 

Durch das raue Klima werden Pflanzen maximal 15 Zentimeter hoch.

Durch das raue Klima werden Pflanzen maximal 15 Zentimeter hoch.

Es sollen etwa 130 Blütenpflanzen auf Spitzbergen wachsen.Es sollen etwa 130 Blütenpflanzen auf Spitzbergen wachsen.

Die Pflanzenwelt ist typisch für die hiesige Tundrenvegetation.Die Pflanzenwelt ist typisch für die hiesige Tundrenvegetation.

An Land rund um Ymerbukta können wir uns bei unserem letzten Zodiacausflug frei bewegen und sitzend im Gras Abschied nehmen von einem wunderschönen unberührten Fleckchen Erde mit dem Namen Spitzbergen.

An Land rund um Ymerbukta können wir uns bei unserem letzten Zodiacausflug frei bewegen und sitzend im Gras Abschied nehmen von einem wunderschönen unberührten Fleckchen Erde mit dem Namen Spitzbergen.

Der Lilliehöökbreen (breen = Norwegisch für Gletscher) ist ein sieben Kilometer breiter Gletscher. Der Bogen bildet die Mündung eines kleinen Flusses unter dem Gletscher. Dieser wurde 1906 von Albert I. von Monaco vermessen, hundert Jahre später von seinem Großenkel Albert II. – in diesem Zeitraum hat der Gletscher 40 Prozent seiner Eismasse verloren.

Der Lilliehöökbreen (breen = Norwegisch für Gletscher) ist ein sieben Kilometer breiter Gletscher. Der Bogen bildet die Mündung eines kleinen Flusses unter dem Gletscher.

Er wurde 1906 von Albert I. von Monaco vermessen, hundert Jahre später von seinem Großenkel Albert II.Er wurde 1906 von Albert I. von Monaco vermessen, hundert Jahre später von seinem Großenkel Albert II.

In diesem Zeitraum hat der Gletscher 40 Prozent seiner Eismasse verloren.

 In diesem Zeitraum hat der Gletscher 40 Prozent seiner Eismasse verloren.

Nach einem sonnigen Tag werden wir am nächsten Morgen mit 30 Knoten Wind (7 Beaufort) begrüßt. Drei verschiedene Anlandungen (Plan A, B und C) mussten deswegen leider verworfen werden, weil die Sicherheit letztendlich höchste Priorität hat.

Nach einem sonnigen Tag werden wir am nächsten Morgen mit 30 Knoten Wind (7 Beaufort) begrüßt. Drei verschiedene Anlandungen (Plan A, B und C)

        mussten deswegen leider verworfen werden, weil die Sicherheit letztendlich höchste Priorität hat.

Im Nordaustland fährt die PLANCIUS entlang der 170 Kilometer breiten Abbruchkante ...

Im Nordaustland fährt die PLANCIUS entlang der 170 Kilometer breiten Abbruchkante ...

 

... der Gletscherkappe Austfonna. Das immer wechselnde Licht sorgt für viel Stimmung und unvergessliche Eindrücke.

... der Gletscherkappe Austfonna. Das immer wechselnde Licht sorgt für viel Stimmung und unvergessliche Eindrücke.  

Viele Seevögel nützen die herumtreibende Eisberge, um sich auszuruhen.

Viele Seevögel nützen die herumtreibende Eisberge, um sich auszuruhen.

Unsere erster Eisbär und das auf noch kein 100 Meter Entfernung! Er lässt sich von uns nicht stören, aber irgendwann ist ihm die Aufmerksamkeit genug und er zieht davon. Unsere erster Eisbär und das auf noch kein 100 Meter Entfernung! Er lässt sich von uns nicht stören, aber irgendwann ist ihm die Aufmerksamkeit genug und er zieht davon.

 

Ein Anlandung auf Wahlbergøya ist wegen dem Wind nicht möglich. Die dort lebenden Walrosse haben Mitleid mit uns und tauchen als Überraschung plötzlich vor unserem Schiff auf.Ein Anlandung auf Wahlbergøya ist wegen dem Wind nicht möglich. Die dort lebenden Walrosse haben Mitleid mit uns und tauchen als Überraschung plötzlich vor unserem Schiff auf.

Während dieser Reise schneit es ein paar mal. Da müssen die Fotografen sich dick einpacken und ihr Equipment schützen.

Während dieser Reise schneit es ein paar mal. Da müssen die Fotografen sich dick einpacken und ihr Equipment schützen.

Die PLANCIUS auf dem nördlichsten Punkt unserer Reise, während die Gäste mit den Zodiacs zwischen und auf Eisschollen etwas Einmaliges erleben.Die PLANCIUS auf dem nördlichsten Punkt unserer Reise, während die Gäste mit den Zodiacs zwischen und auf Eisschollen etwas Einmaliges erleben.

Nach einem windigen Tag können wir in Faksevågen an Land und das Micro-Klima bestaunen ... Nach einem windigen Tag können wir in Faksevågen an Land und das Micro-Klima bestaunen ...

... entweder in Strandnähe oder bei zwei geführten Wanderungen ...

... entweder in Strandnähe oder bei zwei geführten Wanderungen ...

 

... auf einen Bergrücken mit Gletscherblick.

... auf einen Bergrücken mit Gletscherblick.

Flechten wie diese sind fast überall auf Spitzbergen anzutreffen. Flechten wie diese sind fast überall auf Spitzbergen anzutreffen.

Auch die Steine haben immer wieder wunderschöne Strukturen, welche für Kenner Jahrmillionen alte Geschichte erzählen.Auch die Steine haben immer wieder wunderschöne Strukturen, welche für Kenner Jahrmillionen alte Geschichte erzählen.

81° 31’ 3” nördlicher Breite auf einer Eisscholle, der nördlichste Punkt unserer Reise ... 81° 31’ 3” nördlicher Breite auf einer Eisscholle, der nördlichste Punkt unserer Reise ...

 

... und nur noch 500 Seemeilen vom Nordpol entfert, ist für alle ein unvergessliches Erlebnis.

... und nur noch 500 Seemeilen vom Nordpol entfert, ist für alle ein unvergessliches Erlebnis.

Die Lounge der PLANCIUS, die auch als Seminarraum für sehr interessante ... Die Lounge der PLANCIUS, die auch als Seminarraum für sehr interessante ...

 

... Vorträge des Expeditionsteams genutzt wird.

... Vorträge des Expeditionsteams genutzt wird.

Das Restaurant der PLANCIUS mit freiem Blick zu beiden Seiten. Es gibt keine feste Tischordnung, wodurch man bei jeder Mahlzeit andere der etwa 110 Mitreisenden kennenlernt.

Das Restaurant der PLANCIUS mit freiem Blick zu beiden Seiten. Es gibt keine feste Tischordnung, wodurch man bei jeder Mahlzeit andere der etwa 110 Mitreisenden kennenlernt.
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