SeereisenMagazin Logo klein 347 65HAMBURGMAGAZIN · AUSGABE 3/2018hr

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Das ist meine Hafenstadt – Hamburg – beim Blue Port zu den Cruise Days.
Foto: Hafen Hamburg Marketing Glaubitt

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Hafengeburtstag mit Riesenprogramm
Hamburg. Mit einem viertägigen Mammutprogramm hat der Hamburger Hafen vom 9. bis 13. Mai bei strahlendem Wetter seinen 829. Geburtstag gefeiert. Elf (!) Kreuzfahrtschiffe waren aus diesem Anlass auf der Elbe nach Hamburg gekommen: Die AIDAperla, AIDAvita, AIDAsol, die nagelneue MEIN SCHIFF 1, die während des Hafengeburtstages getauft wurde, die QUEEN ELIZABETH, die italienischen Luxusschiffe MERAVIGLIA und MGNIFICA, die ASTOR, die HAMBURG, das japanische Passagierschiff ASUKA II, die PRINCESSE sowie eine ganze Armada von Segelschiffen aus aller Welt. Zum Programm gehörten auch wieder das legendäre Schlepper-Ballett sowie ein grandioses Hafen-Feuerwerk. 1,3 Millionen Gäste sind während der vier Tage auf die Meile zwischen Hafen-City und Altona gekommen. Getrübt wurde die Stimmung auch durch den gleichzeitigen Abstieg des HSV aus der Fußball-Bundesliga kaum. Die meisten der rund 60.000 Fans kamen nach dem Spiel direkt vom Volksparkstadion an den Hafen und feierten mit Hamburgs Gästen. Nur eine kleine Minderheit idiotischer Hooligans sorgte mit Pyro und Rauchbomben im Stadion vorübergehend für Ablehnung und Kopfschütteln.

Zehn Jahre TUI Cruises – Zwei Taufpatinnen, ein Schiff
Hamburg. Das neue Flaggschiff von TUI Cruises, die MEIN SCHIFF 1, wurde am Abend des 11. Mai im Hamburger Hafen, feierlich in Dienst gestellt. Erstmals wurde e i n Schiff von z w e i Taufpatinnen getauft: Die Olympiasiegerinnen und Weltmeisterinnen im Beach-Volleyball, Laura Ludwig (32) und Kira Walkenhorst (27) waren anstatt im knappen schwarzen Sportbikini in weißen Abendkleidern gekommen. Sie schleuderten gemeinsam die überdimensionale Champagnerflasche gegen den Bug des gigantischen Neubaus. Die beiden Goldmedaillen-Gewinnerinnen pausieren in diesem Jahr, weil Laura Ludwig im Juni ihr erstes Kind erwartet. Im kommenden Jahr ist ein furioses Comeback geplant. Die beiden wollen 2019 in Hamburg ihren Weltmeistertitel verteidigen und 2020 in Tokio wieder Olympia gewinnen. – TUI Cruises feiern in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Rund 2,2 Millionen Kreuzfahrtgäste sind in dieser Zeit auf den Schiffen gefahren. TUI Cruises gehören zum weltweit operierenden Touristik-Konzern Royal Caribbean Cruises mit Sitz in Miami. Die deutsche TUI-Flotte umfasst jetzt sieben Schiffe mit einer Kapazität von z.Z. 14.800 Betten. (Die alte MEIN SCHIFF 2 fährt noch ein Jahr als MEIN SCHIFF HERZ unter TUI-Flagge, dann kommt die neue MEIN SCHIFF 2). – Die neue MEIN SCHIFF 1 ist 315 Meter lang, 36 Meter breit, sie bietet Platz für 2.900 Passagiere und 1.100 Besatzungsmitglieder. Das Schiff hat 15 Decks mit 1.447 Kabinen, 12 Restaurants und 15 Bars. Attraktionen sind eine 438 Meter lange Laufstrecke sowie ein 25-Meter-Freibad auf dem Sonnendeck. Dieser größte Schiffs-Pool und auch die Dampfanlage der Bordwäscherei werden mit der Abwärme der Schiffsmaschine beheizt. 2023 wird die MEIN SCHIFF-Baureihe mit einem bereits in Auftrag gegebenen weiteren Neubau fortgesetzt.

AIDAnova – ein Schiff ohne Rußwolken und Abgas-Gifte
Papenburg/Rostock. Das neue Flaggschiff der AIDA-Flotte, die AIDAnova, soll am 31. August in Papenburg feierlich getauft und gleich anschließend in Dienst gestellt werden. Vor den Toren der Meyer Werft planen die Veranstalter eine gigantische Tanzparty mit berühmten DJ’s, denn mit diesem Neubau zielt AIDA vor allem auf ein jüngeres, unternehmungslustiges Publikum. Mehrere große Bauteile des Neubaus wurden in Mecklenburg-Vorpommern vorgefertigt und dann auf dem Wasserweg nach Papenburg gebracht. Bei AIDA genießt ja die Abgas-Reinigung höchsten Vorrang. In Häfen und auf küstennahen Wasserwegen wird die AIDAnova ausschließlich mit Flüssiggas (LNG) betrieben, um die Umweltbelastung auf ein Minimum zu reduzieren.

Weltweites Umwelt-Abkommen
Hamburg/New York. Die für die weltweite Schifffahrt zuständige Organisation der Vereinten Nationen, IMO (International Maritime Organization), hat einen grundlegenden Beschluss gefasst: bis zum Jahr 2050 sollen die CO2-Emissionen in der weltweiten Handelsschifffahrt um 50 Prozent gesenkt werden. Das betrifft Frachter, Tanker, Fähren – aber vor allem auch die gigantisch gewachsene Kreuzfahrtflotte. Alle Staaten, alle Auftraggeber in der maritimen Wirtschaft, alle Werften, Reedereien, Schifffahrtskonzerne wurden von den Delegierten aus über 100 Staaten verbindlich aufgefordert, bei ihren Planungen dieser neuen und grundlegenden Vorschrift nachzukommen. Bisher galten solche Regulierungen nur für Schwefel- und Stickoxyde, jetzt kommen die CO2-Emissionen hinzu.

Großes Nautisches Jubiläum
Hamburg. Mit einem großen Empfang und einem Festakt im Hamburger Rathaus feiert der Deutsche Nautische Verein (DNV) am Freitag, 21. September 2018, sein 150jähriges Bestehen. Neben feierlichen Rückblicken auf die abwechslungsreiche Geschichte des Vereins stehen Aussichten, Chancen und Risiken künftiger digitaler Entwicklungen auf dem Programm. Diese Entwicklung verändert den Beruf der Nautiker und Kartographen und hat Auswirkungen auf die weltweite maritime Kommunikation. Ein weiteres Thema ist der autonome Schiffsverkehr der Zukunft, der in mehreren Ländern bereits erprobt wird. Auch die Elbvertiefung spielt bei den Fach-Diskussionen eine große Rolle.

Teure Landstrom-Versorgung
Hamburg. Die Stromversorgung der Kreuzfahrtschiffe im Hamburger Hafen von Land aus gestaltet sich technisch komplizierter als zunächst erhofft. Zwar hat man die technischen Probleme mit der Spannung und den Leitungen mittlerweile im Griff, aber wegen dieser technischen Schwierigkeiten ist die Stromabnahme für die beteiligten Reedereien sehr viel teurer als zunächst eingeplant. Mit ihren Schiffsgeneratoren an Bord können sie ihren eigenen Strom weitaus kostengünstiger produzieren. Zumal immer mehr Reedereien in den Häfen jetzt LNG als Energiequelle nutzen und so die Abgasbelastung der Umwelt maßgeblich reduzieren können. So ist es bisher nur ein Kreuzfahrtschiff, nämlich die AIDAsol, die bisher den Hamburger Landstrom nutzt. Möglicherweise wird Hapag Lloyd demnächst auch die EUROPA 2 für die Landstromversorgung ausrüsten. – Auch Kiel wird demnächst Landstrom für Kreuzfahrtschiffe anbieten. Bei einem Treffen zwischen der Landesregierung von Schleswig-Holstein und den führenden Managern von Costa und AIDA Cruises wurde vereinbart, Kiel noch mehr als bisher in den Fokus der Reederei-Gruppe zu stellen und mehr Reisen ab und bis Kiel in die Routenplanung einzubeziehen.

China ante portas
Hamburg/Shanghai. Hamburgs Partnerstadt Shanghai wird – neben Hongkong – immer mehr zur Metropole des asiatischen Kreuzfahrtgeschäfts. China hat Japan als beliebteste Destination in Asien abgelöst und bereitet sich auf eine rasante Zunahme des Kreuzfahrtverkehrs vor. Dieser weitere Andrang der internationalen Cruise Lines zeichnet sich bereits ab: Als erstes Superschiff aus dem Westen kreuzt nun die MSC BELLISSIMA im Südchinesischen Meer. Weitere Schiffe aus Italien, Frankreich, England, Deutschland und vor allem den USA werden dem Beispiel folgen. Als mögliche Konsequenz dieser maritimen Globalisierung sehen Experten das Eindringen großer Passagierschiffe aus China und Japan in den europäischen und amerikanischen Markt. Die Vorverhandlungen mit einer Vielzahl europäischer Häfen sind im Gange. Entsprechend dieser Strategie beteiligt sich China gegenwärtig am Ausbau von Piers und Terminals entlang der Route nach Europa, am Ausbau des Suezkanals und einem großen chinesischen Terminal in Ägypten. Diese Entwicklung ist auch einer der Gründe, warum der Hamburger Senat so sehr auf eine Beschleunigung der Elbvertiefung drängt.