OSTSEEMAGAZIN · AUSGABE 5/2017
Die Stena-Fähre MECKLENBURG-VORPOMMERN (nach der Werftzeit im neuen Anstrich) läuft in Rostock gen Trelleborg aus, wo sie künftig Landstrom nutzen kann. Foto: Reiner Frank, Rostock
Steckdosen sind schon an Bord · Landanschluss im Hafen Trelleborg vor der Inbetriebnahme · Nachnutzung durch Stena-Fähren in hiesigen Häfen im Blickfeld · Oktoberfest auf der SASSNITZ
Rostock – Am 23. Oktober hat der Hafen Trelleborg zu einem besonderen Event geladen. Die Landstrom-Versorgung für die Schifffahrt wird hier offiziell aus der Taufe gehoben. Statt wie bislang den Hafenbetrieb mit Diesel zu gewährleisten, können Schiffe hier künftig Landstrom aus regenerativen Energien verwenden, verpesten die Umwelt nicht mehr mit ihren Schadstoffen. Der Testbetrieb läuft schon eine längere Zeit. Stecker für Landstrom gibt es auch auf den Stena-Fähren MECKLENBURG-VORPOMMERN und SKANE, die den Anschluss bereits in Trelleborg nutzen können. Investitionsaufwand und Nutzen solcherart Anlagen werden auch mit dem Hafen Rostock, dem zweiten Bindeglied dieser Fährlinie zwischen Deutschland und Schweden, erörtert. Vertreter der heimischen Hafenbehörden und der Politik sind deshalb auch zur Inbetriebnahme der Landstromanlagen in den schwedischen Hafen geladen, um sich selbst zu überzeugen, was dank Fördermaßnahmen im skandinavischen Nachbarland machbar ist.
Was in schwedischen Häfen wie Göteborg, Trelleborg und Karlskrona praktikabel wird, sollte der Umwelt zu Liebe auch auf deutscher Seite machbar sein, heißt es in einem Hilferuf an den Bund aus Kiel, wo die Umweltbelastung inmitten der Stadt besonders auffällig ist. In den hiesigen Häfen könnte die Befreiung von der der EEG-Umlage, also von den Mehrkosten für die Nutzung erneuerbarer Energien, eine Hilfe sein, meint Ron Gerlach (42), Geschäftsführer der Stena Line GmbH & Co. KG, im NNN-Gespräch.
Umweltschutz spielt auf den Fähren der Stena Line zunehmend eine Rolle. So wird auf der zwischen Göteborg und Frederikshavn verkehrenden Fähre STENA DANICA Fernwärme während der Liegezeit im Hafen genutzt und wie auch auf der STENA JUTLANDICA der Batteriebetrieb getestet. Auf der zwischen Kiel und Göteborg eigesetzten Fähre STENA GERMANICA macht der emissionsarme Methanol-Antrieb Furore, obwohl gegenwärtig Diesel deutlich billiger ist. Für Neubauten soll wiederum das Projekt STENA ELECTRICA Vorbild werden. Der Landstrom in Trelleborg kann nun ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu grüner Schifffahrt sein.
Für die Stena LIne ist die zu Ende gegangene Saison in Deutschland trotz einiger Startprobleme erfolgreich verlaufen. Die Werftzeit der MECKPOM mit dem Neubau der Eisenbahndecks in Danzig dauerte länger als ursprünglich vorgesehen. Verjüngungskuren gab es auch für STENA GERMANICA, SKANE und SASSNITZ, die gegenwärtig auf der Königslinie übrigens für drei Wochen zum Oktoberfest lädt. Die Route, so der Stena-Manager, erwies sich in der Saison recht stabil. Mehr als 310.000 Gäste steuerten mit der SASSNITZ die Insel Rügen an. Gespräche mit Tourismusverbänden laufen, um Fährfahrten mit Landprogrammen zu verknüpfen, somit noch mehr Gäste zu binden.
Auf der Relation zwischen Rostock und Trelleborg konnten den Kunden durch das Agreement mit der TT-Line täglich in der Saison sechs Abfahrten geboten werden (gegenwärtig sind es noch fünf). Die durch die Werftzeiten bedingten Rückstände am Jahresanfang konnten, so Gerlach, „wieder geglättet werden”. Die gesteckten Gesamtziele für das laufende Jahr, das sei absehbar, würden bei Fracht und Passagen aber erreicht, ein leicht steigender Trend sei zu verzeichnen. Besonders auf der Fährlinie Kiel-Göteborg, die in diesem Jahr im Zeichen des 50jährigen Bestehens stand, wurden Fortschritte erzielt. Hier sei intermodal zugelegt worden, freut sich Gerlach und verweist auf Zuwächse im kombinierten Verkehr via Triest und Verona.
2018 würde der Kurs der Stena Line auf moderates weiteres Wachstum abgesteckt. Dabei werde Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. So würden die Plastetüten von Bord aller 35 Stena-Fähren (insgesamt immerhin eine Million Stück) verbannt und an Land die Nutzung von Elektroautos angesteuert. In Trelleborg läuft schon eines, in Rostock steht die Anschaffung bevor. https://www.stenaline.de · Reiner Frank
Die Færgen-Fähre HAMMERODDE verlässt Sassnitz-Mukran. Foto: Reiner Frank, Rostock
Rückzug nach 150 Jahren
Zäsur im Bornholm-Verkehr / Molslinjen verdrängen Færgen / Von Sassnitz künftig ganzjährig / Umzug von Rönne nach Svendborg
Sassnitz – Die dänische Reederei Færgen steht vor einer Zäsur. Ab September 2018 wird nach einer öffentlichen Ausschreibung der Fährverkehr von und nach Bornholm, so auch zwischen Sassnitz und Rönne, von den Molslinjen aus Aarhus betrieben. Die Reederei Færgen wird ihren Hauptsitz in Rönne auf Bornholm aufgeben und nach Svendborg im Süden der Insel Fünen und damit näher zu ihren anderen Linien verlegen, berichtet uns Jörgen Jensen (59) aus der Færgen-Geschäftsführung. Er wird künftig die Geschicke der um ein wichtiges Fahrgebiet geschmälerten Reederei führen, während der bisherige Færgen-Chef John Steen Mikkelsen (62) sich auf seine Aufgaben in Aufsichtsträten konzentrieren wird. Beide sind in vergangenen Jahren Pioniere des Fährverkehrs von Rostock gewesen. Sie wirkten in verschiedenen Funktionen bei den Europa-Linien und bei Scandlines, ehe sie Færgen gut auf Kurs brachten. Auch die zu Ende gegangene Saison ist für die Reederei wieder sehr gut gelaufen, weiß Jensen zu berichten. Lediglich im Verkehr von und nach Sassnitz gab es kleine Einbußen. Jörgen Jensen wertet das als Ergebnis des unbeständigen Wetters, das manch Kurzurlauber von einem Törn zur Sonneninsel zurückschreckte.
Während für Færgen der Anfang April aufgenommenen Bornholm-Verkehr von Sassnitz in diesem Jahr Mitte November endet, wollen die Molslinjen ihn künftig ganzjährig unter dem neuen Namen Bornholmslinjen betreiben. Eine derzeit in Finnland gebaute neue Fähre wird für 720 Passagiere ausgelegt. Das bedeutet nach Angaben der Reederei nahezu doppelt so viel Platz wie bisher. Auf das Jahr gesehen kommen für Urlauber 210 Abfahrten hinzu.
Ausschlaggebend für die Vergabe an Molslinjen war zudem, dass die Reederei Preissenkungen im Durchschnitt von über 50 Prozent verspricht. Im nächsten Jahr werden bis Ende August aber die HAMMERODDE und POVL ANKER zwischen Rönne und Sassnitz sowie Köge und die beiden Schnellfähren LEONORA CHRISTINA und VILLUM CLAUSEN via Ystad noch für Færgen im Einsatz sein. Die Schiffe wurden aber bereits verkauft und praktisch für die verbliebene Einsatzzeit zurückgechartert. Mit dem Rückzug von Bornholm, endet für Færgen ein über 150jähriges Engagement, das 1866 mit einer Dampfschifffahrtslinie begann. rfra
Diese Sektion ist bereits mit den vier Dual-Fuel-Motoren von Caterpillar und damit mit dem Herzstück des Kreuzliners vorausgerüstet.
Foto: Reiner Frank, Rostock
LNG-Modul für den Aida-Neubau
Von der Neptun Werft unterwegs nach Papenburg / Erste von zwei Sektionen für die AIDAnova von Rostock verschifft
Rostock, 25. September 2017 – Gestern wurden am Kai der Rostocker Neptun Werft die letzten Vorkehrungen getroffen, der Schlepper PIONEER war bereits startbereit. Heute gegen 10 Uhr wurde dann das erste von zwei Modulen für den künftigen Aida-Cruiser AIDAnova auf die Reise zur Meyer Werft nach Papenburg geschickt. Diese Sektion ist bereits mit den vier Dual-Fuel-Motoren von Caterpillar und damit mit dem Herzstück des Kreuzliners vorausgerüstet, das auf der Meyer Werft dann zu schlagen beginnt. AIDAnova ist das erste Kreuzfahrtschiff weltweit, das ab Herbst 2018 durch den Einsatz von Dual-Fuel-Motoren sowohl im Hafen als auch auf See mit dem derzeit umweltfreundlichsten und emissionsärmsten fossilen Treibstoff betrieben werden kann.
Das 120 Meter lange und 42 Meter breite sowie drei Decks hohe Maschinenraum-Modul wird vorbehaltlich der Wetterbedingungen vier Tage für die Überfahrt bis zur Meyer Werft in Papenburg benötigen. Mit Hilfe von Schleppern wird die Sektion in den frühen Morgenstunden des 26. Septembers 2017 gegen 7.00 Uhr den Nord-Ostsee-Kanal erreichen und diesen auf einer zwölfstündigen Fahrt von Kiel nach Brunsbüttel durchqueren Über Borkum geht es dann weiter in Richtung Emden. Die letzte Passage führt weiter auf der Ems von Emden nach Papenburg.
Ein weiteres AIDAnova-Modul, ebenfalls 120 Meter lang und 42 Meter breit, nimmt derzeit noch in der Schiffbauhalle der Neptun Werft Gestalt an. Das vier Decks hohe Schwimmteil mit den drei LNG-Tanks wird voraussichtlich Ende November 2017 nach Papenburg verschifft.
AIDAnova wächst erst zusammen, aber die Reederei bietet dafür in ihrer Premierensaison ab Dezember 2018 bereits Reisen rund um die Kanaren an. Noch vor der Kanarensaison kommt das neue Schiff nach Hamburg. Am 2. Dezember 2018 besucht das neue Schiff die Hansestadt an der Elbe. Von hier aus geht es nach Gran Canaria. rfra
Von links: Senior Peter Schütt, seine Enkelin Wibke, sein Sohn Olaf und sein Enkel Vincent. Olaf Schütt ist Kapitän des Fahrgastschiffes
ROSTOCKER 7, vor dem dieses Foto entstand. Foto: Reiner Frank, Rostock
Drei Generationen vereint ein Ziel
Väter, Söhne und Enkel im Dienst der Schifffahrt / Über eine Rostocker Schifferfamilie und ihre Blaue Flotte
Rostock, 13. September 2017 – Die Fahrgastschiffer der Rostocker Blauen Flotte können in diesem Jahr auf einen markanten maritimen Meilenstein ihrer Betriebsgeschichte zurückblicken. 1932, somit vor 85 Jahren, schlug die Geburtsstunde für dieses Unternehmen, das heute eine Flotte von vier Fahrgastschiffen zwischen Rostock und Warnemünde im Einsatz hat. Der Sandbootfahrer Fritz Schütt (1905-1984) hob den Vorläufer seinerzeit aus der Taufe und dessen Söhne, Enkel und Urenkel setzen die seemännische Tradition bis heute fort.
Für Peter Schütt (82) wuchsen seinerzeit auf der Barkasse DIETER unter den Fittichen seines Vaters die sprichwörtlichen Seebeine. Auf dem Lehrschiff THEODOR KÖRNER begann sein beruflicher Werdegang als Seemann, bereits zehn Jahre später war er Kapitän. Sein erstes Kommando erhielt er auf dem Frachter STRALSUND im Afrika-Dienst. Reisen führten ihn aber auch nach Südamerika, Kuba und Archangelsk. Die letzten zehn Jahre bei der DSR wurde die FLEESENSEE – ein Frachter vom Typ Poseidon – sein Brotschiff. Nach dem großen Aderlass der Deutschen Seereederei (DSR) Mitte der 1990er-Jahre bot sich für ihn die Mithilfe im Familienunternehmen als Kapitän der KASPER OHM an. Ein Unternehmen, das sein Bruder Dieter Schütt (76), Kapitän der HANSESTADT ROSTOCK, 1991 als Personenschifffahrtsbetrieb aus der Taufe gehoben hatte.
Die Enkelin Wibke Schütt (28) knüpfte an die Tradition ihres Großvaters an. Auch sie geht nach dem Studium an der Seefahrtsschule auf große Fahrt. Sie ist bei der Reederei Hamburg Süd gemustert und als 2. Offizier auf Schiffen wie dem 10.500 TEU-Containerfrachter CAP SAN AUGUSTIN im Einsatz, das auf der Relation zwischen Hamburg und Buenos Aires unterwegs ist. Nach dem Urlaub gehört Wibke zu einer Crew, die Anfang Dezember den Neubau POLAR COSTA RICA von der Werft in Korea abholt. Bei einem Urlaustörn im Frühjahr auf einem Hamburg-Süd-Frachter zwischen New York und Santos konnte sich ihr Vater, der Fahrgastschiffer Olaf Schütt (54) überzeugen, wie seine Tochter an Bord eines Frachtriesen auf hoher See ihren Mann steht.
Das Arbeitsfeld vom Kapitän der ROSTOCKER 7 begrenzt die Küste, es ist die so genannte Strandlinie zwischen dem Rostocker Stadthafen und dem Neuen Strom in Warnemünde. Sein Schiff, das 146 Gästen unter Deck und 250 Personen an Deck komfortabel Platz bietet, hatte er 2003 eigens für die Internationale Gartenbauausstellung in Rostock bauen lassen.
Auch für seinen Sohn Vincent (21) ist die Seefahrt das Berufsziel geworden. Er macht gegenwärtig die seemännische Ausbildung, die er im nächsten Jahr als Schiffsmechaniker abschließen wird. Sein Ausbildungsbetrieb ist die Reederei Bugsier. Nach dem ersten Lehrjahr auf dem großen Notfallschlepper NORDIC hat er bereits auf verschiedenen Hafenschleppern zeigen können, was er als Azubi gelernt hat – von Hamburg, Rostock und Wilhelmshaven bis nach Antwerpen, wo zuletzt sein Tätigkeitsfeld war.
In der Blauen Flotte sind noch weitere Familienmitglieder im Einsatz, so auch Thomas Schütt, der Kapitän der MECKLENBURG. Drei Generationen der Schifferfamilie waren Mitte August an Bord der ROSTOCKER 7 vereint, als Oma Helga, die Ehefrau des Senior-Kapitäns, ihren 80. Geburtstag feierte. Sie alle vereint ein Ziel – der Dienst in der Schifffahrt. www.rostocker-flotte.de · Reiner Frank
Antonio Pagani hat in seiner Funktion mit seinem 12-Mann-Team die Proviantierung und Ausrüstung des Schiffes für den Hotelbereich der
290 Meter langen COSTA FAVOLOSA sicher zu stellen. Foto: Reiner Frank, Rostock
Selbst Parmesan fehlt nicht im Lager
Dass die Gäste der COSTA FAVOLOSA gut versorgt sind, gewährleistet Antonio Paganis Team / Abschied für dieses Jahr aus Warnemünde
Rostock, 4. September – Am kommenden Freitag (8.9.) steuert der Kreuzliner COSTA FAVOLOSA letztmals in dieser Saison von einer Nordland-Reise Warnemünde an. Von hier geht es dann ins Mittelmeer, wird über Harwich, Le Havre und Lissabon der Kurs nach Savona abgesteckt. Für Antonio Pagani (52), dem Inventory Officer an Bord, beginnt nach der Überführungsreise eine mehrwöchige Freizeit, die ihn mit seiner Frau und den vier Kindern im fernen Guatemala vereint. Antonio Pagani hat in seiner Funktion mit seinem 12-Mann-Team die Proviantierung und Ausrüstung des Schiffes für den Hotelbereich des 290 Meter langen Cruisers sicher zu stellen. Die jeweils über 3000 Gäste an Bord wollen schließlich gut versorgt sein und auch kulinarisch gut auf Reisen gehen. Pagani hat im Hafen von Puerta Barrios gelernt, an der Universität Ökonomie studiert und ist seit September 1994 bereits bei Costa tätig.
Er führt uns durch sein Reich unterhalb der Passagierdecks mit den verschiedenen Lagern und Kühlräumen. Über lange Flure bringen Staplerfahrzeuge die Paletten mit diversen Waren zu ihren Bestimmungsorten. All das, was sich hinter den Begriffen Food und Beverage sowie Hotelausrüstungen verbirgt, muss entsprechend gut gelagert sein. In einem Kühlraum sind ganze Schweinehälften zu sehen, nebenan die Fleischerei, wo sie zerteilt und für die Köche aufbereitet werden. Allein 20.000 Eier werden für eine Nordlandreise geordert, 4000 Liter Bier können gezapft werden, 3800 Flaschen Wein, 12.000 Flaschen Wasser und diverse andere Getränke von Cola bis zum Softdrink stehen bereit. 1600 Kilo Nudeln gewährleisten gewünschte Pasta-Gerichte. Da in Warnemünde aber ein Teil der Passagiere Deutsche sind, stapeln sich im Lager auch die Kartoffelsäcke bergehoch.
2000 Kilo Käse bereichern die Angebote, so auch 20 Laib echter Parmesan, wie es italienischer Lebensart entspricht. 1200 Kilo frische und 1400 Kilo passierte Tomaten werden benötigt, aber auch 240 Liter Olivenöl. Knoblauch, Zwiebeln, diverse Früchte wie Melonen, Mehl und diverse weitere Lebensmittel – all das, was die Köche zur Zubereitung schmackhafter Gerichte benötigen, muss vorhanden und während der Reise auch frisch gehalten sein. Entsprechende Kontrollen gehören zu den alltäglichen Aufgaben eines Inventory Officers, eines Proviant-Meisters, wie es auf deutschen Schiffen auch heißt.
Das Entladen der Produkte erfolgt nach einem logistischen Konzept. Zwölf Lastzüge sind diesmal avisiert. Jeweils zwei Trucks zugleich werden von der versierten Umschlagscrew des Hafens bedient. Die Paletten mit den verschiedenen Waren werden in Windeseile von den Lkws auf die Ladeluke gehoben, wo sie von Hubladern in die jeweiligen Lagerräume weiterbefördert und eingeordnet werden. Es läuft wie am Schnürchen und schließlich ist die Arbeit im Dienst der Versorgung des Schiffes an der Kaikante einmal mehr getan.
Mit dem Saisonverlauf in Warnemünde ist Hardy Puls, Chef für Costa in Deutschland insgesamt sehr zufrieden. Die Zusammenarbeit mit dem Hafen und dem Flughafen laufe sehr gut, betont er. Alle 16 Anläufe konnten reibungslos stattfinden. „Unsere internationalen Gäste schätzen die bequeme Anreise und unkomplizierten Einstieg ab Rostock. Auch unsere deutschen Gäste kommen gerne nach Rostock. Interessant: Von allen vier Abfahrtshäfen in Deutschland werden die Kreuzfahrten ab Warnemünde besonders von Kreuzfahrt-Neulingen geschätzt”, merkt der aus Rostock stammende Manager an.
2018 kommt die COSTA FAVOLOSA wieder. Der erste Anlauf ist für den 18. Mai geplant. Insgesamt stehen dann wieder 16 Abfahrten auf dem Programm. Neben dem siebentägigen Klassiker „Land der Wikinger”, gibt es 2018 ein neues Angebot ab Warnemünde. Auf der 14-tägigen Tour „Magie der Fjorde” geht es entspannt nach Norwegen. Allein in Bergen macht das Schiff drei Tage Station. www.costakreuzfahrten.de · Reiner Frank
Baden gehen oder nicht? Neugierig schauen sich die beiden Pinguin-Jungtiere im OZEANEUM Stralsund um. Foto: Diana Meyen / OZEANEUM Stralsund
Vierfacher Pinguin-Nachwuchs im OZEANEUM Stralsund
Stralsund, 29. August 2017 – Auf der Dachterrasse des OZEANEUMs in Stralsund können Museumsgäste ab sofort den Nachwuchs der Humboldt-Pinguine besuchen. Gleich vier Küken sind in diesem Frühjahr geschlüpft. Zwei von ihnen haben sich inzwischen zu den erwachsenen Tieren gesellt, während die anderen beiden noch hinter den Kulissen an Größe und Gewicht zulegen müssen.
Humboldt-Pinguine brüten gut 40 Tage lang ihre Küken aus. Anschließend versorgen die Elterntiere sie mit Nahrung und Wärme direkt im Nest. Der Pinguinfelsen im OZEANEUM Stralsund ist dafür mit entsprechenden Bruthöhlen ausgestattet, in die sich die Familien zurückziehen.
Die zwischen Mitte Mai und Anfang Juni geschlüpften Jungen erkennt man momentan noch an ihrer geringeren Körpergröße und ihrem Jugendgefieder. Dieses ist nicht so scharf gezeichnet, wie das der ausgewachsenen Humboldt-Pinguine. Alle vier Jungtiere sind Männchen, die später einmal in Zoos mit genetisch entfernten Artgenossinnen auf Brautschau gehen werden. www.ozeaneum.de
Dr. Mathias Jonas im Foyer der IHO Monaco, fotogrefiert von Kirk Williams.
Dr. Mathias Jonas beginnt am 1. September seine Tätigkeit als IHO-Generalsekretär in Monaco
Zum Auftakt bei Fürst Albert II.
Rostock – Dr. Mathias Jonas (56) tritt am 1. September im Fürstentum Monaco, dem Sitz der 1921 gegründeten Internationalen Hydrographischen Organisation (IHO), seinen Dienst an. Ende April war der Vizepräsident und Leiter der Nautischen Hydrographie des BSH mit großer Mehrheit von der Vollversammlung der IHO als erster Deutscher zum neuen Generalsekretär gewählt worden. Am 4. September wird er von dem maritim sehr interessierten Fürsten Albert II zum Antrittsbesuch empfangen. Bereits in drei Wochen führt die erste Dienstreise den Rostocker von Monte Carlo wieder in heimische Gefilde. Vom 19. bis 21. September findet in der Hansestadt die Konferenz der Baltic Sea Hydrographic Commission statt, wo sich die Chefs der Hydrographischen Dienste der Ostseeanrainer austauschen. Das Gremium ist eines von 15 Regionalkonferenzen der verschiedenen Seegebiete der Welt und dazu kommt auch noch die Antarktis.
Von den Hydrographen der Ostseeanrainer werden richtungsweisende Entscheidungen erwartet. In keiner anderen Region ist die Kooperation so eng wie hier und somit beispielgebend für andere. So arbeiten Dänemark und Deutschland arbeitsteilig bei der vorgesehenen Neuvermessung der Kadetrinne zusammen. Vom BSH wird die gesamte (einschließlich dänische Seite) stark frequentierte Wasserstraße vermessen, während die Dänen sich auf das gesamte Verkehrstrennungsgebiet (einschließlich deutsche Seite) konzentrieren. Das erspart Mehrkosten und umständliche Manöver im verkehrsreichen Seegebiet. Geplant ist, dass das BSH-Vermessungsschiff DENEB im Herbst die Arbeiten aufnimmt, die dann im Frühjahr 2018 fertiggestellt sein könnten.
Im Ausbau der grenzüberschreitenden Kooperationen sieht Jonas, der in der IHO bereits seit etlichen Jahren insbesondere der technischen Standardisierung seinen Stempel aufdrückte, einen Schwerpunkt seiner Arbeit mit wissenschaftlichen Institutionen, Unternehmen und Verwaltungen, die genaue Informationen über die Meere benötigen. Einen hohen Stellenwert hat für ihn auch die Ausbildung
Seit 1994 ist Jonas im Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) tätig – zunächst in Hamburg, seit 2004 in Rostock.
Nach einer Ausbildung zum Vollmatrosen und dem Nautik-Studium an der Hochschule für Seefahrt in Rostock-Warnemünde hatte er 1991 an der Universität Rostock zur Thematik der mathematischen Modellierung gesteuerter Schiffsbewegungen zum Doktor-Ingenieur promoviert. Danach wurde zunächst ein Schiffsführungssimulator in Hamburg sein Tätigkeitsfeld.
Seit seiner Tätigkeit im BSH arbeitete er maßgeblich an der Modernisierung und internationalen Standardisierung hydrographischer Vermessungsmethoden sowie der Bereitstellung und Vermittlung von Daten mit. Die Entwicklung der elektronischen Seekarte trägt maßgeblich seine Handschrift, bescheinigen ihm Weggefährten. Seit 2009 leitet er die Abteilung Nautische Hydrographie des BSH in Rostock. 2014 bestellte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ihn zum Vizepräsidenten der zentralen maritimen Behörde. Seine bisherige Funktion als Leiter der Nautischen Hydrographie in Rostock übernimmt zunächst kommissarisch sein Stellvertreter Thomas Dehling (53). Reiner Frank
Richard J. Vogel iat seit einem Jahr an der Spitze des spanischen Reisekonzerns, gehörte zu jenen, die in Rostock die Marken AIDA und A-ROSA entwickelten und dann TUI Cruises aufbaute. Foto: Pullmantur Cruceros, Madrid
Per Flieger fünf Prozent mehr Gäste für Pullmantur Cruises in Rostock
Pullmantur-Chef Richard Vogel lobt Zusammenarbeit mit Rostock Port und Flughafen Laage
Drehscheibe für Passagierwechsel
Rostock – Für die Kreuzschifffahrt ist das Rostocker Hafenrevier nicht nur Anlaufpunkt, sondern verstärkt auch Drehscheibe für Passagierwechsel geworden. Nach AIDA Cruises spielt das auch für Reedereien wie Costa, MSC und NCL eine wachsende Rolle. Nach rund 71.000 spanischen, italienischen und französischen Kreuzfahrtgästen, die im vergangenen Jahr über den Flughafen Rostock-Laage an- und abreisten, werden das in diesem Jahr voraussichtlich 80.000 sein. Großen Anteil daran hat die spanische Pullmantur Cruises, deren Keuzliner MONARCH insgesamt achtmal im Rostocker Seehafen bei Reisen zu den Fjorden des Nordens und den baltischen Hauptstädten Zwischenstation macht.
„Rostock ist dabei einer unserer Haushäfen“, erklärt Richard Vogel, der CEO und Präsident der Pullmantur-Gruppe, zu der die Kreuzfahrtmarke Pullmantur Cruises gehört. Nach inzwischen sechs der insgesamt acht Reisen äußerte er sich mit dem Verlauf der Saison über Rostock zufrieden. Bei der Einrichtung eines optimalen Turnarounds vom und zum Schiff sei man sowohl vom Hafen als auch vom Flughafen unterstützt worden, betont der Manager, der in Rostock ein alter Bekannter ist. Vogel, seit einem Jahr an der Spitze des spanischen Reisekonzerns, gehörte zu jenen, die in Rostock die Marken AIDA und A-ROSA entwickelten, baute dann TUI Cruises auf und wirkte an der Seite Horst Rahes als Manager bei der DSR-Holding.
Nach 2016, als insgesamt 33.000 Passagiere auf dem Luftweg aus Spanien kamen, wird mit Charterflügen aus Madrid und Barcelona die Flugkapazität nach Rostock in diesem Jahr noch einmal um rund fünf Prozent erhöht, berichtet Vogel. Für die Reisen auf den beiden Nordrouten wechseln die Gäste für die bis 2.386 Passagiere ausgelegte MONARCH neben Rostock auch in Bergen oder Helsinki.
Wegen der guten Anbindung zum Flughafen fühlt sich die Reederei nicht im Industriehafen abgeschoben – im Gegenteil. Am Liegeplatz 31 wurde ein Zeltterminal aufgebaut und nach den Erfahrungen des vergangenen Jahres wurden hier auch die Bedingungen für die Anlieferung von Ausrüstungen und Proviant verbessert, was der CEO bestätigt. Das Anbringen von Fendern und die gewonnenen Erfahrungen der Besatzung trugen dazu bei. Dennoch, so Vogel, sei es immer eine Operation, die die Aufmerksamkeit aller Beteiligten erfordert. Von der Hafenbehörde und dem Agenten fühle man sich dabei unterstützt. Nautisch gesehen, so Richard Vogel, biete der Hafen der Schiffsführung gute Standardbedingungen für die Zufahrt. Lotsen- und Schlepper-Assistenzdienste, die immer bereit wären bei Bedarf zu helfen, wertet er als professionell. Obwohl der Hafenbereich, der genutzt werde, nicht als Passagierterminal gebaut wurde, sei man mit dem aktuellen Arbeitsablauf und der Zusammenarbeit mit Rostock Port zufrieden und er hebt lobend hervor: „Sie machen einen tollen Job.”
Sein Fazit: Als Homeport funktioniere der Hafen hervorragend. Damit auch die Passagiere die Möglichkeit haben, in die Stadt zu kommen, würden sich verbesserte öffentliche Verkehrsverbindungen vorteilhaft erweisen. „Um jedoch unseren Gästen das auch bestmöglich zu bieten, wird von der Reederei ein Shuttlebus geordert, der (gegen Aufpreis) zwischen Hafen und Stadt verkehrt.
Die MONARCH, der Rostock anlaufende Kreuzliner, ist das größte Schiff der Pullmantur-Flotte. Der 268 Meter lange und 73.937 BRZ große Liner unter Malta-Flagge ist 1991 in Frankreich als MONARCH OF THE SEAS für Royal Caribbean International gebaut worden und seit 2013 für Pullmantur im Einsatz. Er bietet 2.386 Passagieren Platz, für die eine Besatzung von 803 Mann Sorge trägt. Auf zwölf Decks sind die verschiedenen Einrichtungen verteilt, so insbesondere ein fünfstöckiges Atrium, 15 Bars und Restaurants, Theater, Wellness-Bereich und zwei Pools. www.pullmantur.es · Reiner Frank
Die MONARCH liegt am Liegeplatz 31 im Rostocker Überseehafen und wird gerade betankt. Foto: Reiner Frank, Rostock
Großen Anteil am insgesamt guten Ergebnis des Rostocker Hafens hat besonders der Fährverkehr, der immerhin 58 Prozent des Umsatzes ausmacht.
Foto Scandlines-Fähre COPENHAGEN: Reiner Frank, Rostock
Fährverkehr legte in Rostock deutlich zu
Rostocker Hafen bestätigt Leistungen des Vorjahres · Einbußen bei Getreide bremsten aber weiteres Wachstum · Scandlines verzeichnet eine Million Passagiere
Rostock – Die schlechte Getreideernte des vergangenen Jahres hat dem Rostocker Hafen die Halbjahresbilanz ein wenig verhagelt. Beim traditionellen Sail-Törn mit dem Motorschiff STADT KIEL konnten Hafenchefs und Fährreeder dennoch berichten, dass insgesamt das glänzende Umschlagergebnis des Vorjahres bestätigt werden konnte. Zwar gingen fast 500.000 Tonnen Getreide weniger über die Kaikanten (das ist ein Minus von 20 Prozent) und durch den Ausfall eines Beladers wurden auch weniger Düngemittel verladen, insgesamt wurden im Hafenrevier aber wieder 14,8 Millionen und allein im Seehafen 13,9 Millionen Tonnen umgeschlagen. Zuwächse im Flüssiggutumschlag (er stieg auf mehr als 1,4 Millionen Tonnen) halfen das annähernd auszugleichen.
Großen Anteil am insgesamt guten Ergebnis hat aber besonders der Fährverkehr, der immerhin 58 Prozent des Umsatzes ausmacht. So meldet Scandlines-Geschäftsführer Heiko Kähler mit den neuen Gedser-Fähren Zuwächse im zweistelligen Bereich. Einschließlich Juli wurden fast eine Million Passagiere befördert und die Anzahl der Frachteinheiten stieg von 65.000 auf 80.000. Auf allen drei Fähr- und drei Ro/Ro-Verbindungen von und nach Dänemark, Schweden und Finnland wurden nahezu 200.000 Lkw transportiert (plus acht Prozent) und auch zwei Prozent mehr Trailer rollten über die Kaikanten. Lediglich die Anzahl der trajektierten Eisenbahnwaggons ging bedingt durch die Werftzeiten der beiden Stena-Fähren MECKPOM und SKANE zu Jahresbeginn um etwa ein Drittel zurück. Auch Björn Saschenbrecker von der TT-Line berichtete von wachsenden Leistungen dank der erhöhten Frequenz der Abfahrten. Er erinnerte daran, dass vor 25 Jahren mit dem legendären Trabitörn das Engagement der TT-Line begann und verwies darauf, dass im Jubiläumsjahr die Fähren TOM SOWYER und HUCKLEBERRY FINN eine Verjüngungskur erhielten.
Die Geschäftsführer von Rostock Port, Dr. Gernot Tesch und Jens A. Scharner, veranschaulichten, dass im Hafen neben den Gütermengen die Wertschöpfung eine wachsende Rolle spielt. Als Eckpunkte für bevorstehende Investitionen nannten sie unter anderem den 168 Meter hohen Superkran von Liebherr, den zweiten Getreidebelader von Euroports und den Ausbau des Kreuzfahrtterminals am Warnemünder Liegeplatz 8. Ein Fazit der Hafenchefs: Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müsse die Infrastruktur weiter ausgebaut werden. rfra
Am 10. August beginnt mit der 27. Hanse Sail an der deutschen Ostseeküste wieder ein großes maritimes Spektakel – die Hanse Sail 2017.
Foto: Hanse Sail/Volocam
Maritimes Spektakel, Volksfest und Wirtschaftsfaktor
27. Hanse Sail vom 10. bis 13. August in Rostock
Tall Ship Races-Sieger ROYALIST ist dabei
Rostock, 9. August – Der Countdown läuft. Morgen beginnt mit der 27. Hanse Sail an der deutschen Ostseeküste wieder ein großes maritimes Spektakel. Bis Sonntag feiert die Hansestadt Rostock dieses Event. Erwartet werden gut 200 Traditionssegler und Museumsschiffe aus zwölf Nationen, sowie rund eine Million Besucher. Wie ein blaues Band verbindet die Warnow die zahlreichen Veranstaltungsgebiete: Vom Gehlsdorfer Ufer, entlang des Stadthafens, des Fracht- und Fischereihafens und des IGA-Parks bis hin nach Warnemünde. Insgesamt fünf Windjammer und ein Schiff der Marine machen hier neben Kreuzlinern fest. Von hier aus gelangt man auch zur anderen Warnow-Seite, wo der Stützpunkt der Marine zum Besuch einlädt. 3,5 Kilometer maritime Erlebnismeile und Musik auf acht Bühnen werden geboten. Besonders beliebt sind die Feuerwerke am Samstagabend in Warnemünde und im Stadthafen.
Unter den 200 Teilnehmerschiffen sind einige Neulinge. Der Leiter des Hanse Sail-Büros, Holger Bellgardt, freut sich besonders über die kurzfristige Anmeldung der ROYALIST aus Großbritannien. Sie wird von Stettin – dem Zielhafen der Tall Ship Races, die sie gerade gewonnen hat – nach Rostock weitersegeln und hier an der Sail teilnehmen. Das Spektakel ist Volksfest, aber auch Wirtschaftsfaktor. Während der Sail-Tage treffen sich traditionell etliche Unternehmen mit ihren Partnern. So lädt auch der Rostocker Hafen zu einer Rundfahrt durchs Revier ein und wird gemeinsam mit Fährreedern Bilanz über die erreichten Ergebnisse der ersten sieben Monate des Jahres ziehen. rfra
4,6 Millionen Euro wurden in den Warnemünder Bereich Seefahrt der Hochschule Wismar investiert und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Foto: Reiner Frank, Rostock
Warnemünder Bereich Seefahrt der Hochschule Wismar investiert in verbesserte Rahmenbedingungen
AIDA-Simulatoren erworben / Verjüngtes Gebäude und neue Technik
Rostock – Im Warnemünder Bereich Seefahrt der Hochschule Wismar laufen die Vorkehrungen auf das neue Studienjahr auf vollen Touren. Die insgesamt 280 Studenten können sich auf weiter verbesserte Rahmenbedingungen freuen. Das Turmgebäude ist vom Erdgeschoss bis zur Aussichtsplattform modernisiert worden. 4,6 Millionen Euro wurden in diesem ersten Bauabschnitt des Gebäudekomplexes investiert und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Modern ausgestattete Hörsäle, Seminarräume und Labore sind entstanden.
Investiert wurde auch im weiteren Ausbau des Maritimen Simulationszentrums (MSCW). Die Hochschule hat die Simulationstechnik von AIDA Cruises aus Rostock erworben, nachdem die Reederei mit den anderen Unternehmen der Carnival-Gruppe ihr Simulationszentrum nun im holländischen Almere konzentriert. Der Maschinensimulator von AIDA wird dieser Tage in Warnemünde integriert. Die AIDA-Brücke bereichert hier bereits die Schiffsführungssimulation von Rheinmetall, so dass neben Kauffahrteischiffen auch Kreuzliner das Spektrum der Aus- und Weiterbildung erweitern. Mit der Technik kamen auch zwei Instrukteure vom AIDA-Simulator zur Hochschule, beziehungsweise zu einem Partnerunternehmen in den Campus. Da auch die Verkehrszentrale mit dem so genannten VTS-Simulator wieder angeschlossen wird, ist das MSCW das in ihrer Komplexität umfassendste Simulationszentrum weit und breit, in dem Brücken, Maschinen und Revier in einem Netzwerk zusammenwirken.
Bis zum Studienbeginn im September soll für die maritime Aus- und Weiterbildung, die über Nautik und Seeverkehr auch die Anlagen- und Versorgungstechnik, sowie den Logistikbereich umfasst, alles funktionsfähig und komplett eingerichtet sein, erklärt Bereichsleiter Prof. Karsten Wehner. Am 18. September wird mit der Begrüßung der Neuen und der Verabschiedung der Absolventen der Hochschulbetrieb eröffnet. Die angegliederte Fachschule Seefahrt beginnt mit der Ausbildung am 11. September. Bereits am 10. September wird Prof. Wehner 40 neue Studenten in der indonesischen Außenstelle der Hochschule in Surabaya begrüßen können und 39 Absolventen ihre Zeugnisse übergeben. Die 40 Neuen dort wurden übrigens aus über 1000 Bewerbungen ausgewählt. Insgesamt sind hier über die vier Jahre Studienbetrieb 174 Studierende involviert. Reiner Frank
Bereichsleiter Prof. Karsten Wehner im Warnemünder Bereich Seefahrt der Hochschule Wismar. Foto: Reiner Frank, Rostock