SeereisenMagazin Logo klein 347 65HAMBURGMAGAZIN · AUSGABE 2/2020hr

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Das ist meine Hafenstadt – Hamburg – beim Blue Port zu den Cruise Days.
Foto: Hafen Hamburg Marketing Glaubitt

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20220 HafengeburtstagHambu ss NicolasMaackVom 8. bis zum 10. Mai feiern die Hamburger mit Besuchern aus aller Welt den 831. HAFENGEBURTSTAG HAMBURG. Mehr als 300 schwimmende Gäste kommen, darunter majestätische Großsegler und Kreuzfahrtschiffe, moderne Einsatzfahrzeuge und liebevoll restaurierte Museumsschiffe. Foto: Hamburg Messe und Congress GmbH, Nicolas Maack

Hafengeburtstag Hamburg
Das größte Hafenfest der Welt mit Top-Programm
Vom 8. bis zum 10. Mai feiern die Hamburger mit Besuchern aus aller Welt den 831. Hafengeburtstag Hamburg. Mehr als 300 schwimmende Gäste kommen, darunter majestätische Großsegler und Kreuzfahrtschiffe, moderne Einsatzfahrzeuge und liebevoll restaurierte Museumsschiffe. Vor der einzigartigen Kulisse des Hamburger Hafens erwartet die Besucher ein attraktives, maritimes Programm für die ganze Familie. Gefeiert wird rund um die Landungsbrücken, in der HafenCity, in der zum UNESCO Welterbe zählenden Speicherstadt und am Museumshafen Oevelgönne.

Schiffsparaden und weitere Programm-Highlights
Den Auftakt bildet der Internationale Ökumenische Eröffnungsgottesdienst am Freitag um 14 Uhr in der Hauptkirche St. Michaelis. Ab 16 Uhr bietet die große Einlaufparade mit der Fregatte HAMBURG als Führungsschiff und den Großseglern MIR und ALEXANDER VON HUMBOLDT II ein spektakuläres Bild. Zu den Besuchermagneten gehören am Samstagnachmittag das einzigartige Schlepperballett und das Feuerwerk des Hauptsponsors AIDA Cruises um 22.30 Uhr. In der großen Auslaufparade am Sonntag um 17.30 Uhr verabschieden sich die schwimmenden Gäste.

Maritime Vielfalt zwischen Tradition und Moderne
Während Großsegler und Museumsschiffe die Tradition der Seefahrt verkörpern, stehen moderne Einsatzfahrzeuge für High Tech auf dem Wasser. Die Bundespolizei präsentiert ihr neues Einsatzschiff, die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger stellt ihren neuen Seenotrettungskreuzer vor und die Flotte Hamburg zeigt Europas modernstes Löschboot. Erwartet werden auch neun Kreuzfahrtschiffe und zehn Marineschiffe. Viele der schwimmenden Gäste laden zu einem Besuch an Bord ein.

Musik, Sport und kroatische Lebensart
Für Festivalstimmung sorgen kostenlose Konzerte auf 13 Bühnen entlang der Elbe. Klassikfans kommen bei „Elbphilharmonie Concerts on Screen” in den Genuss von Konzert-Mitschnitten aus der Elbphilharmonie Hamburg. Bei den Active City Championships in der HafenCity können die Besucher Drachenboot- und Segelsport, Bouldern, Hockey, Beachvolleyball und weitere Sportarten erleben. Kroatische Kultur und Lebensart sowie landestypische kulinarische Köstlichkeiten präsentiert der Länderpartner Kroatien. Weitere Informationen: www.hafengeburtstag.hamburg

Corona wird zum Kreuzfahrtthema Nr. 1
Hamburg. Das zuerst in China ausgebrochene Corona-Virus ist zur Zeit wichtigstes Thema in der Touristikbranche allgemein – und in der Kreuzfahrt im Besonderen. Immer mehr Häfen verweigern die Abfertigung der Schiffe und auch das fahrplanmäßig vorgesehene Anlegen an ihren Terminals. Mehrere Schiffe wurden bereits unter Quarantäne gestellt. Zahlreiche weitere Schiffe wurden aus dem Südchinesischen Meer und angrenzenden Gewässern abgezogen und nehmen Kurs auf Häfen in Europa und Afrika. Aber auch dort mehren sich die Alarm-Signale, wie jetzt aktuell in Italien. Für Reedereien, Reise-Veranstalter, Fluggesellschaften und Hoteliers ist die Situation angespannt, weil sie von vielen Ungewissheiten geprägt ist. Einerseits sollten panische Reaktionen und Alarmismus vermieden werden, andererseits muss man gewappnet sein für den Ernstfall. Auch sind viele Kostenfragen ungeklärt. Wer zahlt für eventuell notwendige Umwege, Unterkünfte, Untersuchungen und Flüge? Wie verhalten sich die Auslandskrankenkassen der Passagiere und der Besatzungen? Auch die Handelsschifffahrt befürchtet Auswirkungen auf die Fahrpläne ihrer Container-Linien, was dann auch zu Versorgungs-Engpässen führen könnte. Passagiere sollten sich auf jeden Fall vor ihrer Abreise kundig machen, ob und inwieweit ihre eigene Kreuzfahrt betroffen sein könnte. Fast alle Veranstalter haben entsprechende Hotlines eingerichtet.

Riesenstreit um größten Bau-Auftrag der Bundesmarine
Bonn/Hamburg. Das Bundesverteidigungsministerium will das neue Mehrzweckkampfschiff (MKS 180) von dem niederländischen Werften-Konsortium Damen Schelde Naval Shipbuilding bauen lassen, und nicht vom wichtigsten deutschen Werftenverbund German Naval Yards mit seinen Docks in Hamburg (Blohm & Voss), Kiel (Howaldt Werke Deutsche Werft), Bremerhaven (Lürssen), Wilhelmshaven, Stralsund. Der Auftrag für vier dieser Schiffe umfasst ein vorläufiges Budget von 5,3 Milliarden Euro, ist also der größte Marine-Auftrag der deutschen Militärgeschichte. Auch alle NATO-Partnerstaaten, allen voran die US-Navy, verfolgen dieses Geschehen mit größter Verwunderung. Noch unter der damaligen Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen wurden die Pläne für diesen bahnbrechenden Auftrag ausgearbeitet, vor allem mit Hilfe umstrittener außerministerieller Berater-Firmen. Von der Leyens Nachfolgerin Kramp-Karrenbauer hat dieses wichtigste Militärprojekt der deutschen Marinegeschichte übernommen und dann international ausgeschrieben. Der deutsche Werftenverbund will Klage einreichen gegen die Entscheidung Kramp-Karrenbauers. Die Kosten für dieses juristische Tauziehen trägt der deutsche Steuerzahler.

Der Bau-Boom geht weiter
Papenburg/Hamburg. Ungeachtet weltweiter Bedenken (siehe dazu auch unser Editorial auf Seite 3) setzt sich der Bau-Boom für riesige Kreuzfahrtschiffe fort. Insgesamt sind weltweit über 30 solcher Schiffe für jeweils sechs- bis achttausend Passagiere geplant oder schon im Bau. Allein die in Europa führende deutsch-finnische Meyer Werft mit Sitz in Papenburg an der Ems und in Turku/Finnland wird in den nächsten drei Jahren neun weitere Kreuzfahrtriesen bauen. Auftraggeber sind Royal Caribbean, Saga Cruises, Norwegian Cruise Line, P&O, AIDA Cruises und Disney Cruises. Auch in Mecklenburg-Vorpommern bauen die MV Werften einen weiteren Schiffsriesen der Reihe „Global Class” für die Reederei Dream Cruises (Genting) mit Sitz in Hongkong. Dieses Schiff wird 400 Meter lang und soll Platz für 7.000 Passagiere und 2.500 Mann Besatzung bieten. – Die CLIA als Dachorganisation der Internationalen Kreuzfahrt-Unternehmen sagt ein weiteres Wachstum der Branche voraus, ungeachtet aller Sicherheitsbedenken, zunehmender Restriktionen in den Zielhäfen und vieler Proteste und Bedenken weltweit. Auch die wachsenden Flotten auf den Flüssen und Binnengewässern haben immer größere Probleme, geeignete Anlegeplätze zu finden.

Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals
Kiel/Hamburg. Der in der internationalen Schifffahrt nur als „Kiel-Channel” bekannte Nord-Ostsee-Kanal – die meistgenutzte künstliche Wasserstraße der Welt – wird jetzt weiter ausgebaut. Die Arbeiten am östlichen Abschnitt haben bereits begonnen. Dazu gehören Verbreiterung, Vertiefung und Begradigung des Kanals. Mit diesen Bauarbeiten sollen die Kapazitäten erhöht und die Sicherheit verbessert werden.

Größte Fachmesse in Hamburg
Hamburg. Vom 8. bis 11. September 2020 findet in Hamburg eine der weltweit größten Fachmessen für die Schifffahrt statt. Sie trägt den traditionellen Namen SMM (Schiff, Maschine, Meerestechnik), widmet sich aber auch den digitalen, elektronischen und hygienischen Herausforderungen der Zukunft. Auch werden die Erfahrungen mit den riesigen Windparks auf See, mit automatisierten Schiffen ohne Besatzung und mit neuartigen Navigationsmethoden eine große Rolle spielen. Mit dem sehr aktuellen Thema „Hygiene an Bord” werden sich kompetente Diskussionsrunden befassen. Man hat nämlich erkannt, wie überlebenswichtig die Qualität von Trinkwasser und Atemluft an Bord ist. Im Rohrleitungssystem von zeitweise unbenutzten Kabinen, Toiletten oder Duschen entsteht sehr leicht ein sogenannter „Biofilm”, in dem sich lebensgefährliche Legionellen ansiedeln und vermehren können. Klima-Anlagen können zu Viren-Schleudern werden, wenn sie nicht extrem sorgfältig überwacht werden. Kreuzfahrt in heißen tropischen Fahrtgebieten kann die Risiken erhöhen, vor allem, wenn bis zu 9.000 Menschen an Bord mit Luft und Wasser aus dem gleichen zusammenhängenden System versorgt werden müssen. Zu den Symposien in Hamburg werden Fachleute aus aller Welt erwartet.

Hamburger Eisbrecher für Russland
Hamburg. Russlands bedeutendste Polar-Schifffahrtsgesellchaft ROSMORPORT hat in Hamburg bei der Werft Pella Sietas ihren modernsten Eisbrecher in Auftrag gegeben. Das Schiff kostet rund 100 Millionen Euro und soll für die Freihaltung der nördlichen Seewege eingesetzt werden. Angesichts global ansteigender Temperaturen wollen die Russen ja den Handelsverkehr von und nach Ostasien zunehmend über die bisher oft zugefrorene und deshalb nur schwer passierbare Nordroute lenken. Der neue Eisbrecher wird über zwei 9.000 kw Hochleistungs-Propeller verfügen und kann bis zu 2,50 Meter dickes Eis brechen. Er verfügt über eine enorme Zugleistung bei Schlepp-Aufgaben und hat einen Hubschrauber-Landeplatz. Das Spezialschiff hat Platz für 50 Arbeitskräfte und wird 2023 abgeliefert.

Bordspende für Kinder auf Madagaskar
Hamburg/Rostock. Passagiere, Reederei und Besatzung der AIDAblu haben in den vergangenen Monaten bei Bordveranstaltungen, Besatzungs-Shows, Versteigerungen, Preisverleihungen und Ausflügen insgesamt das bemerkenswerte Spendenaufkommen von 85.000 Euro für die Patenschule des Schiffes auf Madagaskar gesammelt. Mit diesem Geld kann die Ausstattung dieser einfachen Grundschule maßgeblich verbessert werden. Kapitän Tönnies Kohrs hat den Scheck an die Schule übergeben und dabei betont, wie gern gerade dieses Schiff in den Wintermonaten immer wieder den Inselstaat besucht. Die Schule, die Lehrerinnen und Lehrer und vor allem die 350 Kinder haben sich über diese Spende sehr gefreut und sich von Herzen bedankt.

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18520 Ozeanopaedie Foto Terra Mater BooksSo kommt das Salz ins Meer und andere meerkwürdige Geschichten

Tom Hird
OZEANOPÄDIE
291 unglaubliche Geschichten vom Meer
Die Meere bedecken drei Viertel der Oberfläche unseres Planeten. Strände sind schön, Tsunamis schrecklich, die Seefahrt gefährlich, die Tierwelt unter Wasser atemberaubend. So weit, so bekannt. Aber wer weiß schon, dass die Weißen Klippen von Dover ein Werk von Mikroalgen sind? Oder dass Algen nicht Pflanzen sind, sondern einfach Algen und ökologisch betrachtet eine der erfolgreichsten Organismen auf dem Planeten, geschweige denn, wie der Tiefseefisch das Licht anmacht?
Denken wir an einen Strand, tauchen Sandburgen, Sonnenschirme, Limonadenverkäufer und bis zum Halse eingegrabene Väter und Mütter vor dem geistigen Auge auf. Tatsächlich tobt unter der sauberen, hellen, kleinkörnigen Oberfläche das pralle Leben. Viele kleine und kleinste Geschöpfe verbringen hier ihr ganzes Leben und haben es recht bequem: Geschützt vor der Sonne, bei annähernd gleichbleibender Feuchtigkeit und gleichem Salzgehalt lässt es sich gut aushalten. Oder nehmen wir die Seepocke, der landauf, meerab wenig Beachtung zuteil wird. Wer hätte gedacht, dass das Krustentier in der Lage ist, auf jeder Welle zu den unwahrscheinlichsten Orten des Meeres zu surfen, sich anzusiedeln und zu überleben? Der Adaptionskönig treibt die evolutionäre Kompetenz auf die Spitze, indem das zwei Zentimeter lange Tier mit seinem sieben Zentimeter langen Penis mit all seinen Mit-Seepocken für die nächste Generation sorgen kann, da sie samt und sonders Hermaphroditen sind. Kein Wunder also, dass die Seepocke zu den favorisierten Studienobjekten von Charles Darwin gehörte. Denn: Mehr Survival of the Fittest geht nicht.

Der Autor
Tom Hird, geboren 1984 in Halifax, Meeresbiologe, Taucher, Autor, Wissenschaftskommunikator, hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, seinen Lesern und seinem Fernsehpublikum die Natur unter dem Meeresspiegel nahezubringen. Seine Leidenschaft für Wildtiere und seine Erfahrungen in freier Wildbahn verarbeitet er unterhaltsam und gewitzt im Fernsehen in seiner Rolle als Starmoderator der BBC, in Glossen und Büchern. Wenn er nicht gerade unter Wasser ist, lebt er in London.

Tom Hird
OZEANOPÄDIE
(aus dem Englischen von Nadine Lipp), erscheint bei
Terra Mater Books, A-5061 Elsbethen, Hardcover mit
Schutzumschlag und Lesebändchen, etwa 280 Seiten,
24,- € [D] │33,90 CHF, ISBN 978-3-99055-004-5,
Erscheinungstermin: 11. Oktober 2018.
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