OSTSEEMAGAZIN · AUSGABE 2/2020
A-ROSA PR-Managerin Annika Schmied und Ronald Groß, Manager Procurement. Foto: Reiner Frank, Rostock
A-ROSA ab 8. März verjüngt in die neue Saison
A-ROSA-Flusskreuzer in ihren Winterhäfen wieder flottgemacht · Personalschulungen laufen
Rostock, 27. Februar 2020 – Die Flotte der Rostocker A-ROSA Flussschiff GmbH geht verjüngt in die neue Saison. Gegenwärtig sind die letzten Vorkehrungen mit Wartungsarbeiten und Personalschulungen in vollem Gange. Zum Saisonauftakt machen auf Rhein und Donau am 8., 9. bzw. 10. März die ersten Schiffe die Leinen los. Bis dahin ist noch einiges zu tun, wie Ronald Groß, Manager Procurement, berichtet. Mitte Januar hatten die letzten Cruiser nach Programmen zum Jahreswechsel in ihren Winterhäfen festgemacht. In Linz, Duisburg, Lyon und Rouen erhalten sie inzwischen ihre „Frischzellenkur”. Nach einem sehr erfolgreichen Geschäftsjahr 2019 will die Rostocker Reederei ihre zwölf Schiffe auch 2020 bestens für die avisierten Reiseprogramme vorbereiten, um an die Erfolgsbilanz nahtlos anzuknüpfen. Die Schiffe wurden an Land geslippt oder kamen ins Dock. Kleine Blessuren sind zu reparieren, Anstriche zu erneuern, Motoren zu überprüfen und auch das Innenleben der Schiffe wird verjüngt. Parallel dazu bereiteten die Techniker der Reederei nach dem Beispiel des Donau-Flusskreuzers A-ROSA DONNA auch die Modernisierung der BELLA zum Jahresende vor. Dabei soll auch hier mit dem „Stüberl” ein separater auf das Fahrtgebiet ausgerichteter Gourmet-Bereich eingerichtet werden. Danach sollen auch die weiteren Donau- und Rhône-Schiffe ihre Verjüngungskur erhalten, erklärt Ronald Groß.
Die Mitarbeiter der Rostocker Reederei, speziell auch der Bereich Technik, haben vom Duoro, wo der jüngste Flottenzuwachs seine erste Saison erfolgreich meisterte, bis zu den Fahrtgebieten in Frankreich und auf dem Rhein alle Hände voll zu tun. Die Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten erfolgen so auch vor Ort unter Regie Leitender Techniker wie Patrick Koblitz, Bernd Böhme oder Jens Neumann. Und ihre Kollegen Jens Walla, Simon Gebing und Sven Hennings sowie der Leiter Neubau Matthias Lutter widmen sich wiederum bereits dem so genannten E-Motion Ship 2021, einem Mehrgenerationenschiff, wofür der Stahlbau auf der Severnav Werft in Rumänien begonnen hat und die Fertigstellung dann auf der Concordia Damenwerft in den Niederlanden erfolgt.
Der ab 2021 auf dem Rhein fahrende Neubau (für einen zweiten gibt es eine Option) setze Maßstäbe im Hinblick auf Design, Familienfreundlichkeit und Nachhaltigkeit, verrät PR-Managerin Annika Schmied. Auf der ITB sollte am 4. März der Neubau ausführlich vorgestellt, die neuen Einrichtungen präsentiert und als Highlight der Schiffsnamen verkündet werden. Die Reisemesse wurde wegen dem Corona-Virus abgesagt und der Neubau dürfte nun sicher zu einem anderen Anlass ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücken. Ab 2021 wird das E-Motion Ship schließlich auf dem Rhein fahren und dank Batteriespeicher die Städte emissionsfrei und nahezu geräuschlos anlaufen.
Bereits das sechste Jahr in Folge konnte die A-ROSA-Gruppe weiter wachsen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Gesamtumsatz 2019 um zehn Prozent. Alle zwölf Schiffe, die auf Donau, Rhein/Main/Mosel, Rhône/Saône, Seine und Douro unterwegs sind, waren ganzjährig sehr gut ausgelastet. Im vergangenen Jahr konnte mit einer Kabinenauslastung von über 90 Prozent ein Rekordergebnis erzielt worden.
Insgesamt sind über 750 Mitarbeiter bei der Rostocker Reederei tätig, allein im Rostocker Unternehmenssitz etwa 100 und je Schiff etwa 50 Crew-Mitglieder. Der Einsatz der Nautiker und Techniker, das Operating der Flotte, erfolgt von Chur in der Schweiz. www.a-rosa.de · Reiner Frank
Prof. Dr. Uwe Freiherr von Lukas, Standortleiter des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung (IGD) in Rostock (links) und Prof. Sönke Reise (Vorsitzender der DVWG in MV). Foto: Reiner Frank, Rostock
Eine Basis der Unterwasserforschung
Prof. von Lukas über das Projekt Ocean Technology Campus in Rostock · Was im Rostocker Fischereihafen und am künstlichen Riff vor dem Ostseebad Nienhagen dafür entsteht
Rostock, 30. Januar 2020 – Der Rostocker Fracht- und Fischereihafen wird in den nächsten Jahren eine Basis der Unterwasserforschung. Den Weg zum Ocean Technology Campus, die Perspektiven und die Aufgaben, veranschaulichte kürzlich Prof. Dr. Uwe Freiherr von Lukas, Standortleiter des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung (IGD) in Rostock, bei einer Veranstaltung der DVWG. Am Hafenbecken Süd in Marienehe, wo alte, gegenwärtig zum Teil noch genutzte Gebäudetrakte an die Anfänge des Fischkombinates erinnern, werden an der Kaikante mit dem Neubau dieses Fraunhofer-Instituts auch Wellenbecken, Labore und Werkstätten wachsen. Insgesamt eine 24-Millionen-Investition, die Ende vergangenen Jahres ausgeschrieben wurde. Der Baubeginn des Komplexes mit seiner Operationszentrale, von der alle Unterwasser-Projekte vorzubereiten und zu überwachen sind, wird 2022 angesteuert.
Neben der landseitigen Infrastruktur entsteht wenige Seemeilen weiter westlich in Anbindung an das künstliche Riff in Nienhagen das so genannte Digital Ocean Lab, das die Entwicklung und Erprobung von Unterwassertechnik unter realen Bedingungen im Meer ermöglicht. Vorgesehen sind verschiedene Unterwassertestfelder, mit denen Einsatzmöglichkeiten unter Wasser erprobt werden können. Von dort aus sollen Tauchroboter, autonome Unterwasserdrohnen sowie Steuerungs- und Bilderkennungssysteme getestet und weiterentwickelt werden. Die Umweltbedingungen im Meer wie Salzwasser, Druck und Strömung erfordern schließlich intensive Praxistests für die Unterwassertechnik.
Ziel sei es, Meere und Ozeane intensiver zu nutzen und gleichzeitig ökologisch zu entlasten, erklärt von Lukas. Anwendungsgebiete wären beispielsweise der Tiefseebergbau, das Verlegen von Unterseekabeln und -leitungen, aber auch die Suche und Räumung von Munitionsaltlasten. Der Wissenschaftler verweist zum Beispiel auf den wachsenden Markt der maritimen Aquakultur, auf den Aufbau von Frühwarnsystemen für Öl- und Gasanlagen, auf notwendige Datennetze für die Erkundung des Meeresbodens.
Das Gesamtvolumen für den Aufbau des Ocean Technology Campus wird mit über 60 Millionen Euro beziffert. 27 Mitarbeiter werden zunächst im Forschungscampus ihre Arbeit aufnehmen. Daneben würden auch die Synergien zu potenziellen Partnern genutzt – einmal mit einigen der 72 Institute der Fraunhofer-Familie mit ihren inzwischen knapp 27.000 Mitarbeitern, aber auch mit Unternehmen aus dem Umfeld wie z.B. dem Thünen-Institut für Ostseefischerei, dem Institut Fisch und Umwelt, den Baltic Tauchern und der Tamsen-Werft. Reiner Frank
Bild vom Umschlaggeschehen im Rostocker Seehafen mit Blick auf Getreideterminal und Kranbauer Liebherr.
Foto: Rostock Port / Nordlicht
Zum Hafenjubiläum gut auf Kurs
Neujahrsempfang bei Rostock Port / Leichte Zuwächse dank außergewöhnlicher Rohöl-Importe / Wachstumsträger Ro/Ro-Verkehr dagegen mit Einbußen / Umfangreiche Investitionen
Rostock – Beim Neujahrsempfang von Rostock Port zeigte sich die Geschäftsführung zufrieden. 2019 sind im Überseehafen Rostock insgesamt 25,7 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen worden. Das entspricht einem leichten Zuwachs von 100.000 Tonnen gegenüber dem Vorjahresergebnis. Leichte Rückgänge im Fähr- und RoRo-Verkehr konnten durch gute Ergebnisse in anderen Bereichen ausgeglichen werden. Bei der Wertschöpfung, die nicht in Tonnen ihren Niederschlag findet, gab es Fortschritte. „Einmal mehr zeigt sich die Stärke des Universalhafens”, erklärte Dr. Gernot Tesch, einer der beiden Geschäftsführer der Rostock Port GmbH. Das Investitionsvolumen erreichte mit knapp 40 Millionen Euro im Jahr 2019 ein neues Zehnjahreshoch. Die anderen Rostocker Häfen wie der Fracht- und Fischereihafen sowie der Chemiehafen kamen im Jahr 2019 auf ein Umschlagsergebnis von zusammen 1,5 Millionen Tonnen. Damit wurden in Rostock im vergangenen Jahr insgesamt 27,2 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen.
Im Schüttgutumschlag gingen mit insgesamt 5,9 Millionen Tonnen 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr über die Kais. Insbesondere der Umschlag von Weizen und Gerste verzeichnete Zuwächse. Der Umschlag von Flüssiggütern lag mit 3 Millionen Tonnen etwa 700.000 Tonnen bzw. 30 Prozent über dem Vorjahresniveau. Insbesondere die Rohölimporte im ersten Halbjahr 2019 trugen zum außerordentlichen Ergebnis bei. Bei der rollenden Ladung, den Fähr- und RoRo-Gütern, bisher der Wachstumsträger, ging der Umschlag im Jahr 2019 allerdings leicht zurück. Etwa 30.000 Lkw wurden weniger befördert, der Trailerverkehr legte dagegen ein wenig zu. Die Anzahl der beförderten Pkw und Wohnmobile wuchs um drei Prozent, mit 2,5 Millionen beförderter Fährpassagiere auf den Linien nach Nordeuropa wurde in etwa das Vorjahresergebnis erreicht.
Der Eisenbahnfährverkehr nahm auf niedrigem Niveau zu: von 15.605 auf 18.388 (plus 18 Prozent). Die Stena Line und Green Cargo bieten so eine Alternative zu den Brücken, betonte Tesch. Der Umschlag intermodaler Ladeeinheiten im Kombinierten Ladungsverkehr (KV) stieg auf 87.000 Einheiten und damit um 11,5 Prozent. Derzeit verkehren wöchentlich 30 Kombiverkehrszüge. Neu ist eine Verbindung zwischen Wien und Trelleborg.
Zur Verbesserung von Qualität und Sicherheit der Kreuzschifffahrt in Warnemünde investieren das Land Mecklenburg-Vorpommern, die Hansestadt und ROSTOCK PORT in den Neubau eines weiteren Terminalgebäudes am Warnemünder Liegeplatz P8. Das Gebäude, 186 Meter lang und 30 Meter breit, soll zum Saisonstart der Kreuzschifffahrt im Frühjahr 2020 eröffnet werden. In diesem Jahr wird mit 206 bis 207 Anläufen gerechnet, berichtet Geschäftsführer Jens Scharner. Der Bau einer Landstromanlage in Warnemünde wird vorbereitet. Ziel ist eine Aufnahme des Testbetriebs im Sommer dieses Jahres. Auch das Kreuzfahrtterminal im Seehafen wird ertüchtigt und auch Kais für größere Ro/Ro-Schiffe werden ausgebaut.
Am 30. April 2020 wird der Überseehafen Rostock 60 Jahre alt und der Rostocker Fracht- und Fischereihafen kann sein 70jähriges Bestehen begehen. Das Jubiläum feiern beide am 1. Mai 2020 gemeinsam. Zwischen den Hafenbereichen wird ein Shuttle eingerichtet. Reiner Frank
Das Foto zeigt die auslaufende AIDAdiva und die VIKING STAR am Kai – beide Schiffe kommen auch 2020 wieder.
Foto: Reiner Frank, Rostock
Warnemünder Saisonstart am 24. März 2020
Rostock Port erwartet 206 Kreuzfahrer-Anläufe / Sechs Neulinge avisiert / Größtes Schiff wird die NORWEGIAN ESCAPE / Vom Seehafen mit der MONARCH / Infrastruktur ausgebaut
Rostock, 30. Dezember 2019 – Es sind nicht 202, wie jüngst durch uns avisiert, sondern sogar 206 Anläufe, die zur Kreuzfahrtsaison 2020 In Rostock erwartet werden. 187 Mal werden die Schiffe in Warnemünde und 19 Mal im Überseehafen anlegen. Die Saison beginnt am Warnemünder Terminal am 24. März mit der BOUDICCA der englischen Reederei Fred. Olsen Cruise Lines, wie Rostock Port zum Jahreswechsel berichtet. Sechs Schiffe nehmen erstmals Kurs auf die Warnowmündung. Die Rostocker Reederei AIDA Cruises wird mit AIDAdiva, AIDAmar und AIDAaura von ihrem Ostseebasishafen Warnemünde operieren. 46 von insgesamt 53 Passagierwechselanläufen wurden von AIDA Cruises für 2020 angemeldet. Auch die Spanier kommen wieder. Sieben Passagierwechselanläufe der MONARCH werden von der Kreuzfahrtreederei Pullmantur im Überseehafen durchgeführt. Zudem sind 46 so genannte Teilreisewechsel von den italienischen Reedereien Costa und MSC Cruises sowie der amerikanischen Reederei Princess Cruises geplant.
Im Fahrplan 2020 stehen 37 Anläufe von sehr großen Passagierschiffen mit Schiffslängen von 300 Metern und mehr: Mit einer Bruttoraumzahl von 164.600 BRT wird die NORWEGIAN ESCAPE das größte Schiff der kommenden Saison. Die Reederei Viking Ocean Cruises mit Sitz in der Schweiz wird 23 Mal Kurs auf Warnemünde nehmen. Mit der ALBATROS von Phoenix Reisen gibt es auch zwei vorweihnachtliche Anläufe am 12. Und 19. Dezember 2020. „Sowohl Hafen- als auch Bahninfrastruktur in Warnemünde werden gegenwärtig ausgebaut. Im Frühjahr soll das neue Terminalgebäude ‚Warnemünde Cruise Center 8’ betriebsbereit sein, im Mai der umgebaute Warnemünder Bahnhof eröffnet werden und im Sommer die Landstromanlage den Testbetrieb aufnehmen”, sagt Jens A. Scharner, Geschäftsführer von ROSTOCK PORT. www.rostock-port.de · rfra