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18117 07 METTE MOLS Cartoon Mols Linien PostkarteFast wie eine Brücke: Mit dieser Postkarte warb Mols Linien in den 1980er Jahren für die Fährlinie Ebeltoft – Sjaellands Odde,
lange vor der später tatsächlich gebauten Brücke über den Großen Belt.
Foto (Postkarte): Mols Linien, Aarhus  (DK)

Kai Ortel
Wiedersehen mit der METTE MOLS
Oder: Wie aus einer Schrott-Autofähre ein kleines Traumschiff wurde

Ach Papa, wenn Du das noch hättest erleben können. Diesen Sommer bin ich mit der METTE MOLS gefahren, jenem Schiff, mit dem alles angefangen hat. 1985 war das, als wir unseren Dänemark-Urlaub in der Nähe von Ebeltoft verbracht haben. Elf Jahre war ich damals alt, als Deine Begeisterung für große und kleine Schiffe auf mich übergesprungen ist. Zwar hattest Du mich auch schon in den Jahren davor in Esbjerg an die Hand genommen, um mir die großen Englandfähren zu zeigen, die an unseren Strandtagen in Blåvand tagein, tagaus quasi an uns vorbeigefahren sind. Mitfahren konnten wir mit diesen Schiffen aber nicht. Harwich und Newcastle waren für uns damals nicht nur geographisch weit weg, sondern auch finanziell, was ich natürlich alles erst später erfahren habe. Meine erste Fahrt mit einer „richtigen” Fähre war daher ein Ausflug von Ebeltoft nach Sjaellands Odde mit der METTE MOLS im Sommer 1985. Das genaue Datum bekomme ich leider nicht mehr raus, Ihr habt die Tickets nicht aufgehoben. Irgendwann im August jedenfalls, an einem nicht allzu freundlichen Tag. (Bei Sonne wärst Du wahrscheinlich mit uns am Strand geblieben.) Davon zeugen die wenigen Fotos, die von dieser Fährfahrt existieren. Denn auch Fotos waren teuer damals, umso kostbarer sind daher die wenigen, die Dich und mich an Bord zeigen. Und Oma und Opa, die damals auch jedes Mal für eine Woche mit nach Dänemark kamen, trotz der langen Bahnfahrt und all der anderen Strapazen, die damit verbunden waren. Für uns Kinder war es dagegen das Paradies auf Erden – Strand, Sonne, die milde Exotik eines fremden Landes wie Dänemark, und dann auch noch Oma und Opa, die jeden Tag mit uns spielten, spazieren gingen, uns die Welt erklärten.

Von Ebeltoft nach Marokko
Doch ich schweife ab. Die METTE MOLS und ihr Schwesterschiff MAREN MOLS gehörten Mitte der 1980er Jahre zu den größten Fähren Dänemarks. Nach der Ölkrise von 1973 hatte die Reederei Mols Linien ihre vier kleineren Autofähren durch diese zwei großen ersetzt, die ab 1975 die Anzahl Rundreisen auf der Kattegat-Linie Ebeltoft – Sjaellands Odde bei verdoppelter Kapazität von 20 auf 10 halbierten. Der Stapellauf der METTE MOLS fand am 26.07.1974 statt, nur wenige Tage vor meinem eigenen, wenn man so will. Auch so etwas verbindet.
420 Autos fasst bis heute das Autodeck der Fähre, und da die Be- und Entladung in den dänischen Häfen über zwei Ebenen gleichzeitig erfolgte, konnte Mols Linien die Liegezeit der METTE MOLS sowohl in Ebeltoft als auch in Sjaellands Odde auf eine halbe Stunde begrenzen. Schon ein paar Tage bevor wir für eine Rundreise nach „Odden” an Bord gegangen sind, haben wir das Spektakel der Ankunft des Schiffes vom Strand aus verfolgt, als sich eine nicht enden wollende Karawane Autos aus dem Bug der Fähre auf den Kai ergoss. Am meisten darüber gestaunt habe wahrscheinlich ich, als Elfjähriger ist man ja für so ziemlich alles ziemlich schnell zu begeistern. Wahrscheinlich habe ich anschließend so lange genervt, doch bitte, bitte einmal mit diesem Schiff mitzufahren, bis Ihr mir meinen Wunsch erfüllt habt.
Die Überfahrt dauerte damals anderthalb Stunden. Erinnerungen an die Fahrt habe ich leider so gut wie keine mehr, nur noch die, dass wir drüben in Sjaellands Odde zusammen mit Oma und Opa spazieren gegangen sind; was man eben so macht an einem bewölkten Sommertag in Dänemark. Zurück ging es dann mit dem Schwesterschiff MAREN MOLS, wahrscheinlich haben wir uns dort in der Bord-Cafeteria mit Pølsern gestärkt. 400 Personen fasste die Cafeteria, 1.500 das ganze Schiff. Kein Wunder, dass sich sofort ein Abnehmer fand, als die Tage der METTE MOLS in der Ostsee im Jahr 1996 gezählt waren. Eine 44 Knoten schnelle Katamaranfähre sollte nun ihren Platz einnehmen. Und auch die Zeit unserer gemeinsamen Dänemark-Urlaube war da vorbei. Den letzten haben wir 1991 unternommen, da hatten die Fähren – nicht zuletzt dank besagter Fahrt mit der METTE MOLS – bereits einen festen Platz in meinem Leben eingenommen. Und sollten dies auch weiterhin tun.
Die METTE MOLS wechselte 1996 als BANASA an die marokkanische Fährreederei COMARIT. Zwischen Algeciras und Tanger sollte sie nun fahren, jenen berühmten „wärmeren Gewässern”, die für so viele nordeuropäische Fähren zur neuen Heimat geworden sind, nachdem sie in Nord- und Ostsee ausgedient hatten. 2008 habe ich die BANASA einmal in Tanger gesehen, als ich im Rahmen einer Mittelmeer-Kreuzfahrt dort war. Mitgefahren bin ich damals aber nicht; eine Fahrt über die Straße von Gibraltar ist dann doch so völlig anders als eine solche im Staate Dänemark. Und überhaupt: Macht man sich nicht seine eigenen schönen Erinnerungen kaputt, wenn man die Orte der glücklichen Kindheit als Erwachsener erneut aufsucht und dann feststellt, dass der Zauber von damals dahin ist? Ein weiteres Wiedersehen mit der METTE MOLS habe ich danach jedenfalls nicht mehr erwartet; für zu viele Autofähren war Nordafrika in der Vergangenheit die letzte Station vor der Verschrottung.
2012 war es dann auch für die BANASA soweit: Die COMARIT war pleite, die ehemalige Mols Linien-Fähre wurde in Algeciras aufgelegt und harrte, während sie vor sich hin rottete, ihrer finalen Zerlegung. Drei Jahre dauerte es noch einmal, ehe sich eine Werft hierfür fand. Am 07.08.2015, ziemlich genau 40 Jahre nach ihrer Indienststellung und 30 Jahre nach meiner Fahrt mit ihr im Sommer 1985, wurde sie, unter der Billigflagge der Republik Togo, von Algeciras nach Aliaga in der Türkei geschleppt, wo die Schneidbrenner bereits auf die ehemalige METTE MOLS warteten.

Nicht ganz altes Eisen
Am 21.08.2015 traf die BANASA in Aliaga ein, wo sie mit voller Fahrt auf den Strand gefahren wurde, um dort „in situ” verschrottet zu werden. „Finished with engines” heißt es dann normalerweise, so dass die unerschrockenen Männer mit den Stahlsägen anrücken können. Nicht so jedoch im Falle der ehemaligen METTE MOLS. Denn die Griechen, seit Jahrzehnten findig im Erwerb und Umbau von Second Hand-Tonnage, hatten plötzlich ein Auge auf das Schiff geworfen, das nun offenbar doch noch nicht so altersschwach war, wie es seine marokkanischen Verkäufer hatten glauben machen wollen. Am 30.09. kauften sie die BANASA kurzerhand und ließen sie vom Strand in Aliaga wieder zurück ins Meer und von dort nach Perama schleppen. Dort traf sie am 16.10. ein, um auf eine bevorstehende Renovierung vorbereitet zu werden. Hinter diesem Coup steckte die Reederei European Seaways, welche die alte Ostseefähre in GALAXY umbenannte. Unter diesem Namen sollte sie 2016 in der Adria zwischen Brindisi und dem albanischen Vlore zum Einsatz kommen.
Doch auch daraus wurde nichts. Denn keine drei Monate später wechselte die GALAXY erneut den Besitzer und bescherte ihrem (Ex-)Eigentümer beim Weiterverlauf vermutlich abermals einen hübschen Profit. Im Dezember 2015 kauften die italienischen Moby Lines die Fähre und ließen sie am 05.12. nach La Valletta verholen, wo nun tatsächlich eine Modernisierung erfolgte. Außen erhielt die ehemalige METTE MOLS dabei den für Moby Lines typischen „Looney Tunes”-Anstrich, so dass nun wie bei ihren Flottenkameradinnen Bilder von Bugs Bunny, Daffy Duck und Kater Sylvester den Rumpf der Fähre zierten. Ach Papa, waren es nicht genau diese Serien, die Du mich als Kind hattest im Fernsehen gucken lassen, wenn Du von der Arbeit kamst und ich mit meinen Hausaufgaben fertig war? Kater Sylvester hatte es ja sogar Dir angetan, schließlich lebte damals in Form von Kater Tommy ein höchst realer Doppelgänger dieses Charakters bei uns zu Hause. Hier war er nun plötzlich wieder: schelmisch lachend an der Bordwand unserer alten Dänemark-Fähre, nur dass am Bug jetzt nicht mehr METTE MOLS stand, sondern MOBY KISS.
In seiner ersten Saison unter italienischer Flagge (Heimathafen: Napoli) fuhr das Schiff ab dem 01.06.2016 zwischen Livorno und Bastia, 2017 wechselte es jedoch auf die Verbindung zwischen dem italienischen Festlandhafen Piombino und Portoferraio auf Elba. Am 24.03.2017 trat die MOBY KISS dort ihren Dienst an, zusammen mit zwei anderen ehemaligen Ostseefähren. Nicht umsonst gelten die Fährlinien nach Elba als eine Art „Fähr-Museum”, seit selbst griechische Reedereien im Mittelmeer zuletzt vermehrt dazu übergegangen sind, lieber Neubauten in Auftrag zu geben als Schiffe aus Nordeuropa zu erwerben. Geschweige denn ausgemusterte Fähren über Umwege von türkischen Abwrackwerften zu kaufen.

An Bord der MOBY KISS
Tja, und so kam es zu meinem unverhofften Wiedersehen mit der METTE MOLS. Letzten Sommer habe ich eine Mittelmeer-Kreuzfahrt unternommen, die mich u. a. nach Elba geführt hat. Was lag da näher, als einen Tagesausflug mit der MOBY KISS zu unternehmen, jener ersten großen Fähre überhaupt, mit der ich vor nunmehr 32 Jahren gefahren bin. Diesmal allerdings habe ich die Fahrt penibel dokumentiert, Digitalkameras und Smartphones sind doch was Feines.
Es ist der 06.08.2017 – 43 Jahre und ein paar Tage nachdem dieser Schiffsrumpf im fernen Helsingør zum ersten Mal mit dem nassen Element in Berührung gekommen ist. Denn die MOBY KISS ist „made in Denmark”. Vielleicht hat auch dies, neben einer Neumotorisierung Anfang 2004 in Frederikshavn, dazu beigetragen, dass sie dieses für ein Handelsschiff ziemlich stattliche Alter erreicht hat.
Im Hafen von Piombino brennt die mediterrane Sommersonne an diesem Augusttag erbarmungslos auf die Kais nieder. Bis zur Abfahrt der MOBY KISS um 15 Uhr halte ich es nur im Schatten unter dem Bahnhofsdach aus, wo man den Hafen zum Glück gut überblicken kann. Die 21,40 € für die bevorstehende Überfahrt nach Elba habe ich übrigens von dem Honorar bezahlt, das ich inzwischen für meine Schiffsfotos und -artikel bekomme. Und das alles nur, weil Du mich damals in den Fährhäfen von Ebeltoft, Esbjerg und Frederikshavn an die Hand genommen hast. Ach Papa, habe ich mich eigentlich jemals richtig bei Dir dafür bedankt?
Um 14:30 Uhr muss ich mich in dem stickigen Moloch, den Piombino an einem Sommernachmittag wie diesem darstellt, für ein paar Minuten hinaus in das Gewusel unten am Kai stürzen, denn die MOBY KISS kommt hinter der Mole in Sicht. Zäune gibt es hier keine, in dem kleinen toskanischen Hafen ist man vielmehr so dicht dran am Geschehen wie damals in Ebeltoft. Die Autos für die nächste Überfahrt dürfen bis fast an die Kaikante heranfahren, und auch die wartenden Passagiere drängen sich nur wenige Meter vom Schiff entfernt unter den wenigen Sonnenschirmen, ehe das erlösende Zeichen zum Boarding kommt.
Als die MOBY KISS wendet und anlegt, stößt sie eine gewaltige pechschwarze Ruß- und Rauchwolke aus ihrem Schornstein aus. Schwefelarme Schiffsdiesel wie in Nord- und Ostsee sind im Mittelmeer noch nicht an der Tagesordnung, hier darf noch mit billigem Schweröl gefahren werden. Im Hause Moby Lines baut fast die komplette Firmenphilosophie auf diesem Umstand auf, anders jedenfalls wäre ein profitabler Betrieb der größtenteils zusammengekauften Fährschiff-Flotte (Durchschnittsalter: 37 Jahre) gar nicht möglich. Nur die riesige MOBY WONDER am Anleger gegenüber zeugt davon, dass auch bei Moby Lines die neue Zeit Einzug gehalten hat. Das Schwesterschiff MOBY FREEDOM hat man allerdings vor ein paar Jahren verkauft, seitdem setzt Moby wieder voll auf Schiffs-„Oldies” aus Nord- und Ostsee.
Dass Alt sein und Alt aussehen zwei verschiedene Dinge sind, merkt man aber sofort, wenn man die MOBY KISS betritt. Denn eines ist die alte METTE MOLS sicherlich nicht: ein Seelenverkäufer, ihre dubiose marokkanische Vergangenheit inklusive Abstecher zur türkischen Schrottwerft hin oder her. Zur achteren Self Service-Cafeteria führt ein blank gewienerter Parkett-Fußboden, und der schicke dunkelblaue Teppichboden mit Farbschnipseln in rot und gelb darauf dürfte auch von der Renovierung im letzten Jahr stammen. Am Eingang grüßt übrigens Pepe das Stinktier, aber das darf man nicht persönlich nehmen. Er gehört genauso zu den Looney Tunes wie der traurige Bugs Bunny, der an einem Katzentisch an der Backbordseite der Cafeteria Platz genommen hat und dort vor sich hin sinniert. In der Mitte des riesigen und licht-durchfluteten Raumes führt darüber hinaus eine Treppe zur oberen Etage, wo ein pyramidenförmiges Dachfenster für weiteres Sonnenlicht sorgt.
Überlebensgroße Figuren aus den Looney Tunes-Cartoons sind über das ganze Schiff verteilt. Daffy Duck z. B. steht am Heck neben dem Fahnenmast und winkt den Menschen, Autos und Schiffen hinterher, als die MOBY KISS Piombino verlässt. An Bord sind zu diesem Zeitpunkt nicht viele Passagiere, jedenfalls weitaus weniger als die 1.500, die das Schiff aufnehmen könnte. Die Fährlinie nach Elba ist im Jahr 2017 gesegnet mit (Über-)Kapazität, woran nicht zuletzt Moby Lines einen beträchtlichen Anteil hat. Doch was soll’s, die Reisenden freut es. Sie haben reichlich Platz, nicht zuletzt auf den großzügig bemessenen Außendecks der Fähre. Auch dort begrüßt einen ein makellos sauberer neuer Belag in Holzoptik. Oder ist dies etwa noch das (tipptopp auf Vordermann gebrachte) alte Original-Teakdeck der METTE MOLS, auf dem meine Füße schon vor 32 Jahren gestanden haben? Wir wollen es einmal annehmen.
Ach Papa, wenn Du das sehen könntest. Unsere alte Dänemark-Fähre ist 2017 im zarten Alter von 42 Schiffsjahren ein kleines Traumschiff, schöner vielleicht, als sie es je zuvor gewesen ist. Sogar die Türen zu den Außendecks sind noch die Holztüren von damals, und wie gut sie aussehen! Nur der vordere Salon auf Deck 6 ist im Vergleich zu früher nicht mehr wiederzuerkennen. Er heißt heute Sport Bar, was ziemlich gut an der stilisierten Tartanbahn zu erkennen ist, die einmal rings um die Bar herumführt. Möbel und Teppiche sind hier in schickem rot-schwarz gehalten, dafür sind aus Mols Linien-Zeiten noch die hohen Panoramafenster geblieben, aus denen wir schon anno 1985 auf das damals vermutlich etwas kabbelige Kattegat geguckt haben. Und hoch oben auf dem Sonnendeck prangt nicht mehr das Malteserkreuz der Reederei DFDS im Schornstein, der die Reederei Mols Linien bis in die 1980er Jahre hinein gehörte, sondern niemand Geringerer als Tweety, jener kleine quietschgelbe Vogel, der Kater Sylvester in der Zeichentrickserie nur allzu oft das Leben schwer gemacht hat.

Nach Elba
Als die MOBY KISS Piombino verlassen hat, leuchtet das „Mare Nostrum” azurblau, die Sonne scheint ohne Unterlass, und Seegang gibt es so gut wie keinen an diesem Bilderbuchtag. Ach Papa, für die italienische Lebensart hattest Du ja nie viel übrig, allein deshalb schon kam für uns ein Urlaub irgendwo anders als an Nord- oder Ostsee nie in Frage. Aber an einem Tag wie diesem kann man schon mal schwach werden. Der Fahrtwind ist gerade stark genug, um an Deck für die nötige Abkühlung zu sorgen, so dass man praktisch jeden Moment der Überfahrt nach Elba genießen kann. Dass die MOBY ALE, die uns kurz hinter Piombino entgegenkommt, die ehemalige MIKKEL MOLS ist, also just eines der Schiffe, welche die METTE MOLS 1975 ersetzt hat, wissen natürlich nur Eingeweihte, es ist aber ein schöner kleiner Treppenwitz dieser unserer Geschichte. Mit Baujahr 1969 ist die MOBY ALE noch ein gutes Stück älter als die MOBY KISS. Sie verbindet Piombino mit Cavo, einem Badeort im Norden Elbas, der so klein ist, dass er (ganz im Gegensatz zur ehemaligen MIKKEL MOLS selber) noch nicht einmal einen eigenen Wikipedia-Eintrag besitzt.
Auf der einstündigen Überfahrt nach Portoferraio geht es in der Folge ruhig zu an Bord. Gelegentlich erfolgt eine Durchsage auf Italienisch, ansonsten widmet sich die Aufmerksamkeit abwechselnd der immer kleiner werdenden toskanischen Küste, der kleinen Elba vorgelagerten Isola Palmaiola oder den unzähligen Fähren, die uns aus Elba kommend passieren. Viel zu schnell kommt Portoferraio in Sicht, der Hauptort der Insel, der mit seiner malerischen Lage zu den schönsten Naturhäfen im Mittelmeerraum zählt. Nicht einmal wenden muss die MOBY KISS hier. Wie damals in Ebeltoft legt sie mit dem Bug voran an. Um 16 Uhr ist das, als ich mich ein zweites Mal von „meiner” METTE MOLS verabschieden muss. Diesmal wahrscheinlich für immer. So wie ich dies von Dir, lieber Papa, vor nunmehr fast drei Jahren tun musste. Aber ein Stück von Dir fährt jedes Mal mit mir mit, wenn ich auf einer Fähre unterwegs bin. Auf der alten METTE MOLS natürlich ein ganz besonders großes. www.mobylines.de 

Technische Daten und Steckbrief MS MOBY KISS
Bauwerft: Helsingør Vaerft, Helsingør (Dänemark), 1975; Im Dienst: seit dem 18. März 1975; Ex-Namen: METTE MOLS -1996, BANASA -2015, GALAXY -2015; Flagge: Italien; Heimathafen: Neapel; Tonnage: 11.907 BRZ; Länge: 118,00 Meter; Breite: 20,50 Meter; Tiefgang: 4,90 Meter; Passagiere: 1.500; Betten: 47; Autos: 420; Leistung: 10.880 kW; Höchstgeschwindigkeit: 19 Knoten.

18117 04 METTE MOLS auf See Mols Linien PostkarteGut erkennbar am Malteserkreuz im schwarz-rot-schwarzen Schornstein, gehörte die METTE MOLS Anfang der 1980er Jahre
zum DFDS-Konzern.
Foto (Postkarte): Mols Linien, Aarhus (DK)

18117 08 METTE MOLS Familie OrtelFamilienausflug mit Nachwirkung: Der Autor (rechts im Bild) im Alter von 11 Jahren an Bord der METTE MOLS, zusammen
mit Vater, Bruder und Großeltern.
Foto: I. Ortel, Berlin

18117 09 Banasa Tanger08 2008 Kai OrtelIn wärmeren Gewässern: Zwischen 1996 und 2012 verkehrte die METTE MOLS als BANASA zwischen Tanger (Foto) und
Algeciras.
Foto: Kai Ortel, Berlin

18117 01 Moby Kiss14 2017 Kai Ortel42 Jahre und kein bisschen alt: Die MOBY KISS auf dem Weg von Piombino nach Portoferraio. Foto: Kai Ortel, Berlin

18117 16 Moby Kiss Bootsdeck11 2017 Kai OrtelWährend der einstündigen Überfahrt von Piombino nach Elba genießen die Passagiere die frische Brise auf dem Bootsdeck. Foto: Kai Ortel, Berlin

18117 14 Moby Kiss Self Service Restaurant03 2017 Kai OrtelVon wegen Seelenverkäufer. Die Cafeteria der MOBY KISS macht im Sommer einen ansprechenden und einladenden Eindruck. Foto: Kai Ortel, Berlin

18117 18 Moby Kiss Sports Bar01 2017 Kai OrtelDie Sport Bar der MOBY KISS mit der einer Tartanbahn nachempfundenen „Rennstrecke” auf dem Boden. Foto: Kai Ortel, Berlin

18117 19 Moby Kiss Sala Bambini02 2017 Kai OrtelDer „Sala Bambini” darf auf einer Moby Lines-Fähre natürlich nicht fehlen, Daffy Duck und Bugs Bunny ebenso wenig.
Foto: Kai Ortel, Berlin

18117 22 Marmorica und Moby Kiss Portoferraio01 2017 Kai Ortel Die MOBY KISS im Hafen von Portoferraio, einem der wohl schönsten Naturhäfen im Mittelmeerraum. Foto: Kai Ortel, Berlin

18117 24 Moby Kiss Portoferraio04 2017 Kai OrtelGanz wie früher in Ebeltoft: Unter dem hochgeklappten Bugvisier verlassen die Autos in Portoferraio die MOBY KISS.
Foto: Kai Ortel, Berlin

18117 25 Moby Kiss Portoferraio20 2017 Forta Stella Kai OrtelRückfahrt nach Piombino. Das Forte Stella am Hafenausgang von Portoferraio stammt aus dem 16. Jahrhundert.
Foto: Kai Ortel, Berlin