STIPPVISITE · AUSGABE 1/2020
Die COSTA SMERALDA am 18. Dezember 2019 am Cruise Terminal in Barcelona. Fotos: Christian Eckardt, Hagen im Bremischen
Christian Eckardt
Die neue COSTA SMERALDA – keine Kopie der AIDAnova
Der offizielle Erstanlauf und die erste offizielle Präsentation der neuen COSTA SMERALDA fand im Dezember in Barcelona statt. Das neue, bei der Werft Meyer Turku in Finnland erbaute Flaggschiff von Costa Crociere wird mit Flüssiggas (LNG) betrieben, einer Innovation in der Kreuzfahrtindustrie, die von der Costa Group als erster Betreiber überhaupt eingeführt wurde, um die Umweltbelastung deutlich zu reduzieren. Denn vor fast genau einem Jahr kam mit dem Schwesterschiff aus der so genannten „Helios-Klasse”, der AIDAnova für AIDA Cruises das erste Kreuzfahrtschiff mit LNG in Fahrt.
Der Einsatz von LNG ist eine wichtige Entwicklung zur Minimierung der Umweltbelastung und zur signifikanten Verbesserung der Luftqualität, wobei Schwefeldioxidemissionen (Null-Emissionen) und Partikel (95-100% Reduktion) praktisch eliminiert werden. LNG reduziert auch die Emissionen von Stickoxiden (direkte Reduktion von 85%) und CO2 (Reduktion von bis zu 20%) erheblich.
Eine neue Kreuzfahrtgeneration mit viel italienischem Stil
Denkt man an die Costa-Schiffe der vergangenen Jahrzehnte fallen einem noch oft die stark überfrachteten und sehr bunten Schiffe ein, die vom amerikanischen Designer Joseph Farcus gestaltet wurden. Weiterhin gab es bei den ersten Besuchern die Neugierde, wie sehr ähneln sich die von der Struktur gleich großen Schiffe AIDAnova und COSTA SMERALDA.
Unter der Führung von Hospitality-Designer Adam Tihany waren vier verschiedene Designbüros an der Inneneinrichtung der COSTA SMERALDA beteiligt: Partnership Design, Jeffrey Beers International, Dordoni Architetti und Rockwell Group. Die Aufgabe war, unter der Philosophie „Italy’s finest” eine Hommage an Italien zu schaffen und ein Designkonzept umzusetzen, das auf der Geschichte und Tradition Costas aufbaut. Mit dem bunten und kleinteiligen Design älterer Costa-Schiffe hat das nichts mehr zu tun: „Costa hat sich entschieden, die Brand Identity zu ändern”, heißt es von Partner Ship Design.
Adam D. Tihany wird oft als einer der besten Innenarchitekten der Welt genannt. So entwarf er einige der bekanntesten Locations weltweit wie das Beverly Hills Hotel in Kalifornien oder das Mandarin Oriental in Las Vegas. Auch mit Schiffen kennt er sich bestens aus. So designte er bereits für die Carnival-Tochterreedereien Holland America Line und Seaborn Luxuskreuzfahrt-Schiffe.
Ziel war es mit der COSTA SMERALDA Italien und die Dinge, die Menschen auf der ganzen Welt an dem Land lieben und schätzen, zu würdigen. Die Würdigung beginnt mit dem Namen des Schiffes, das an eines der schönsten Reiseziele Sardiniens (Costa Smeralda) erinnert, sowie die Namen der Decks und öffentlichen Bereiche, von denen jeder den berühmten Plätzen und Orten Italiens gewidmet ist.
Italienische Hersteller
Um ein echtes „Made in Italy”-Erlebnis zu bieten, wurden Möbel, Lampen, Stoffe und Accessoires der COSTA SMERALDA in Zusammenarbeit mit renommierten italienischen Unternehmen wie Molteni & C (Sofas und Sitze), Roda (Balkonmöbel), Flos (dekorative Lampen) und Dedar und Rubelli (Stoffe und Polster) ausgewählt. Diese Marken sind Teil eines Teams von 15 renommierten italienischen Lieferanten, zu denen Unternehmen wie Kartell, Poltrona Frau und Alessi gehören.
Das „Herzstück” des neuen Flaggschiffs ist dabei das Colosseo – das bei AIDA Theatrium heißt – und um es mal vorab zu erwähnen, schon fast der einzige Ort ist, der mit dem Schwesterschiff identisch ist. Das Colosseo öffnet sich in der Mitte des Schiffes auf drei Ebenen. Hier werden Shows und Konzerte gezeigt. Die LED-Bildschirme an den Wänden und an der Kuppel erzählen in jedem Anlaufhafen und zu jeder Tageszeit eine neue Geschichte. Dieser Bereich ist mit den wichtigsten Themen-Loungebars gesäumt, wo Gäste ein Glas Ferrari Sekt oder einen Campari genießen können, und dabei durch die großen Glaswände das Meer bewundern können.
Die Restaurants
Das Schiff ist nicht nur eine architektonische Augenweide, sondern auch ein Fest für die Geschmäcker, denn das neue Flaggschiff von Costa Crociere, wird seinen Gästen das beste traditionelle italienische Essen und den besten italienischen Wein anbieten. Hierzu stehen nicht weniger als 16 Restaurants und Bereiche, die sich dem Thema „Essen erleben” widmen, sowie 19 Bars zur Verfügung. An Bord können die Gäste dank über 500 traditionellen Rezepten aus 18 Regionen, die täglich in den vier Hauptrestaurants im geselligen Bistro-Stil La Colombina, Il Meneghino, Arlecchino und Il Rugantino, serviert werden, eine gastronomische Reise durch die vielfältige italienische Küche unternehmen. Die beiden eleganten Restaurants Bellavista und Panorama sind den Mitgliedern des Costa Clubs „Perla Diamante” und den Suiten-Gästen vorbehalten.
Neu an Bord von Costa ist das Buffetrestaurant „Tutti a Tavola”, das sich ausschließlich an Familien mit Kindern im Alter von 3 bis 16 Jahren richtet und in dem gesunde, nahrhafte und nachhaltige Speisen mit speziellen Kinder-Menüs erhältlich sind. Weitere Restaurants sind La Sagra die Sapori und Settimo Cielo Salad Bar (Buffetrestaurants), La Vetta Lasagna and Bruschetta und Il Bacaro (italienische Spezialitäten), Ristorante LAB (Taste Laboratory), Teppanyaki (japanische Spezialitäten) und das Salty Beach Street Food (italienisches Street Food). Ein kulinarisches Highlight an Bord der COSTA SMERALDA ist die Pizzeria Pummid’oro . Hier wurde beispielsweise der Pizzaofen bewusst zentral im Restaurant angeordnet. Anderswo verschwindet die Pizza in den Buffets, bei Costa wird sie zelebriert, so die Idee dahinter.
Die Bars
Die 19 Bars an Bord der COSTA SMERALDA werden allen Ansprüchen der Gäste gerecht und bieten Platz zum Entspannen und Genießen, wie die Ferrari Spumante Spazio Bollicine, die Aperol Spritz Bar auf dem Außendeck, die elegante Campari Bar und vieles mehr. Auch das Nutella Café wird ein neuer kulinarischer Treffpunkt werden. Hausgemachtes Eis mit Agrimontana Zutaten gibt es in der Gelateria Amarillo. Hier können Gäste auch die berühmten „Macarons” von Biasetto und die leckeren Gianduia-Pralinen von Guido Gobino probieren.
Auf der Trastevere, eine weitere Piazza, können sich Gäste entspannen, sich unterhalten und die Tapas Bar wie Il Bacaro im venezianischen Stil und die Gelateria Amarillo (Eisdiele) bei musikalischer Unterhaltung besuchen. Die Piazza Trastevere wurde von Partner Ship Design in einer Kombination von Historie und Moderne gestaltet. Säulen und Materialien wie Marmor nach antikem Vorbild finden sich hier ebenso wie eine moderne große LED-Wand. Die Decke dieses Raumes ist inspiriert durch das Pantheon in Rom.
Das CoDe – Costa Design Museum
Ein weiterer Ort, der sich von anderen Schiffen der Flotte unterscheidet, ist das eigene Museum an Bord. Das CoDe – Costa Design Museum wurde von Matteo Vercelloni kuratiert. Das 400 Quadratmeter große Museum widmet sich der Exzellenz des italienischen Designs. Das Museum auf Deck 7 ist ein wichtiger Bestandteil des Kreuzfahrterlebnisses: Ein spezieller Stahltunnel, der von innen beleuchtet wird und aus einer Reihe von offenen Ringen besteht, ermöglicht eine spielerische Erkundung der Ausstellungsräume an den Seiten. Eine Art „Wunderkammer”, in der die Exponate ein spannendes Porträt des italienischen Geschmacks und Stils zeigen.
Adam Tihany und Matteo Vercelloni, Professor für Designgeschichte am Polytechnikum Mailand, organisierten den Bau des Museums, das sich auf fünf Orte verteilt: Erinnerungsstücke, Mode, Transport, Möbel und Tischartikel. Memorabilia zeigt ikonische Objekte von der neapolitanischen Kaffeekanne bis zu den Schalen, von der Pinocchio-Marionette bis zur Coccoina-Klebekanne und neben diesen Alltagsgegenständen Werke, die von den berühmtesten Designern der 30er Jahre bis heute kreiert wurden (85% dieser Stücke sind noch in Produktion und stehen dennoch für aktuellen Stil).
In der Rubrik Mode sieht man zeitlose Kleidungsstücke, die von Kultdesignern entworfen wurden: Ferrè-Hemden, Armani-Hosen. Auf einem virtuellen Laufsteg können Sie berühmte Kleidungsstücke in einer permanenten italienischen Modenschau der letzten Jahrzehnte bewundern.
Die Abteilung Transportmittel ist einer der Schlüsselbereiche des italienischen Designs, wo man folgendes findet: Settebello-Zug, Lambretta, Vespa, Autos, Fahrräder, usw. Gerade die Einrichtung des Verkehrsteils des Museums war eine besonders anspruchsvolle Herausforderung, denn es war fast unmöglich, auf engstem Raum so viel Schönheit auszustellen, aber die Lösung liegt in der Kreativität: Neben den Großgeräten wie dem Ciao, der Vespa, der Moskito und den Bianchi-Bikes können in einem 12 Meter (dreidimensionalen Kunststoff-)Diorama, wenn auch in kleinerem Maßstab, legendäre Autos, Züge, und Schiffsmodelle früherer Costa-Schiffe ausgestellt werden.
Und dann gibt es noch das Kino! Die Medien, die während der gesamten Ausstellung präsent sind, gewähren durch die Großleinwand einen Blick hinter die Kulissen des umwerfenden Designs. Sequenzen berühmter Filme, ausgewählt und zusammengeschnitten, verschönern auch das beste Design und zeigen es im täglichen Leben. So viele Momente zum Genießen, die heute Teil des kulturellen Erbes sind: Fantozzi kämpft mit dem legendären Sitzsack, Gregory Peck und Audrey Hepburn auf einer Vespa in Roman Holiday und mehr ...
Highlight-Überblick
Zu den weiteren Highlights an Bord zählt der Solemio-Spa mit einem Schönheitssalon, einem Hamam, ein Thalassotherapie-Pool und 16 Behandlungsräume sowie Schnee-, Salz- und Ruheräume. Das Fitnessstudio ist mit den innovativen „Technogym”-Ausrüstungen ausgestattet. Spaß für alle Altersgruppen bietet der Wasserpark mit seinen Rutschen oder das Multisportfeld, die vier Swimmingpools, das Theater, die Disco, ein großes Kasino, die Piano-Bar des Jazzclubs und das Spielezimmer. Kinder können sich über einen voll ausgestatteten Spielbereich freuen.
Das Außendeck
Das obere Außendeck ist in viele unterschiedliche Bereiche geteilt. Hier hat man die Bereiche bewusst unterschiedlich gestaltet, um mehr Individualität auf die COSTA SMERALDA zu bringen. So gibt es hier zwischen den Wasserrutschen einen Skywalk für Flaniergänge, die Passeggiata Volare, der bewusst kein Teil der Joggingstrecke ist. Dieser Weg liegt 65 Meter über dem Meer und ist damit nach dem Signalmast und dem Schornstein der höchste Punkt des Schiffes.
Die Piazza di Spagna hingegen ist eine große Treppe über drei Decks am Heck. Diese spanische Treppe kann multifunktional genutzt werden und ist mit einer großen LED-Wand ausgestattet. Auf dem Oberdeck dort befindet sich auch ein Laufweg, der einen Glasboden hat und damit den Eindruck vermittelt, über das Meer zu fliegen.
Die Kabinen
Zunächst einmal zeichnet sich jedes Deck durch den Namen einer der schönsten Städte Italiens aus. Die ideale Route beginnt auf Deck 4 mit Palermo und führt über Ausfahrten im Norden nach Capri, Rom, Venedig, Mailand ... Jedes Deck hat einen originellen Rahmen, in dem symbolträchtige Farb- und Grafikmotive auf eine perfekte Stadtpromenade führen. Die Aufzüge, das Tor zur Welt, begleiten Sie an die Schwelle zu Ihrem „italienischen Zuhause”, der Kabine.
Die komfortablen und eleganten Kabinen strahlen italienischen Geschmack und Stil aus. Sie wurden von dem in Mailand ansässigen Studio Dordoni Architetti entworfen und mit den Farben und geometrischen Mustern der Stadt, nach der jedes Deck benannt ist, dekoriert. Dadurch werden die Innenräume einladend und hell. Dabei gibt es nun auch – wie schon bei AIDA, die neuen Terrassen-Kabinen mit einem Anbau, auf dem die Gäste frühstücken, einen Aperitif einnehmen oder einfach das Rauschen der Wellen genießen können. An Bord der COSTA SMERALDA befinden sich insgesamt 2.612 Kabinen, davon 28 Suiten, 106 Kabinen mit Terrasse, 1.522 Kabinen mit Balkon, 168 Außenkabinen und 788 Innenkabinen. Der Anteil der Balkonkabinen beträgt 64 Prozent.
Reiseziele der COSTA SMERALDA
Die erste Kreuzfahrt der COSTA SMERALDA startete am 21. Dezember ab Savona und wird bis April 2020 7-tägige Kreuzfahrten ab Savona im westlichen Mittelmeer durchführen. So können Gäste den „Sonnenuntergang über dem Ligurischen Meer” mit Stopps in Savona (Samstag), Marseille (Sonntag), Barcelona (Montag), Palma de Mallorca (Dienstag), Civitavecchia (Donnerstag) und La Spezia (Freitag) auf dieser Reise erleben.
Übrigens hat Costa Kreuzfahrten für Frühbucher zum Jahresauftakt 2020 ein besonderes Angebot: Bis zum 28. Februar 2020 ist bei der Buchung von Reisen ins Nordland und ins Mittelmeer – unter anderem mit dem neuen LNG-Flaggschiff COSTA SMERALDA – das All-inclusive-Getränkepaket „Più Gusto” sowie ein Internetpaket mit 250 MB bereits inklusiv. Außerdem können mit der Frühbucher-Extra-Ermäßigung bis zu 250 Euro auf den Kabinenpreis gespart werden. Die Kampagne „Beeindruckend nachhaltig” startete bereits am 17. Dezember 2019. www.costakreuzfahrten.de
Blick in das Atrium, genannt Colesseo.
Eine 3-Bett-Balkonkabine.
Einkaufspassage auf Deck 6.
Mitarbeiterinnen im Spa warten auf die ersten Gäste.
Thermalbad im Spa.
Sauna im Spa mit Fensteraussicht.
Angebote in der Nutella Bar auf Deck 17.
Die Campari Bar.
Die Ferrari Bar.
Diorama im CoDe zum Thema Zwei-Räder.
Diorama im CoDe zum Thema Verkehr.
Kapitän Massimo Garbarino auf der Brücke.
Die Piazza di Spagna am Heck des Schiffes.
Die Piazza di Spagna am Heck des Schiffes aus anderer Sicht.
Der Heckbereich mit den Glasböden von unten gesehen.
Der Heckbereich mit den Glasböden von oben.
Der überdachte Poolbereich auf Deck 16.
Abschied nach dieser Stippvisite von der COSTA SMERALDA und Barcelona.