SeereisenMagazin Logo klein 347 65SANS SOUCI · AUSGABE 1/2020hr

20114 52 Abendstimmung auf der ElbeAbendstimmung auf der Elbe. Fotos: Dr. Peer Schmidt-Walther, Stralsund

Dr. Peer Schmidt-Walther

SANS SOUCI – die sorglose Kreuzfahrt
Kultur- und Natur-Verlockungen zwischen Börde und Böhmischem Becken

Eine Elbe-Flussfahrt hat es in sich. Die einwöchige Route ist an landschaftlichen, architektonischen und kulturellen Höhepunkten kaum zu überbieten. Zu jeder Jahreszeit. MS SANS SOUCI legt in malerischen Städten mit langer Geschichte an, die unsterblich verbunden ist mit den Namen von Kaisern und Königen wie Otto I. und Karl IV., Maria Theresia sowie Friedrich dem Großen. Berühmt ist das Elbe-Einzugsgebiet aber auch durch Erfinder, Schriftsteller und Künstler, durch prachtvolle Bauwerke und die Schönheit ihrer Lage. Abwechslungsreiche Landschaften, weite Felder, Wälder und hohe Schluchten säumen den Weg während einer Elbe-Kreuzfahrt. Selbst die Gäste aus den Anliegerstaaten Sachsen-Anhalt und Sachsen müssen einräumen: „Die Elbe kennen wir zwar, aber nicht vom Wasser aus”.

Vakuum-Experiment und Reservat
Schon eine Stunde nach dem Einchecken und pünktlich zur Kaffeestunde gleitet die Stadtkulisse von Magdeburg an Steuerbord vorüber. Vom Sonnendeck aus zeigt die Hauptstadt des Bundeslandes Sachsen-Anhalt, gelegen am Ostrand der fruchtbaren Börde und im letzten Krieg schwer zerstört, ihren eigentlichen Charme. Sie wird überragt von den 104 Meter hohen Türmen des Doms St. Mauritius und St. Katharina, der größten Hallenkirche in Norddeutschland.
Bekannt geworden ist das heutige Industriezentrum Magdeburg als Wirkungsstätte des Naturforschers und Diplomaten Otto von Guericke – wer kennt nicht aus dem Physik-Unterricht sein Luftdruck-Vakuum-Experiment mit den Halbkugeln?! – sowie als Geburtsort des Komponisten Georg Philipp Telemann.
Mit knapp zehn Kilometern pro Stunde schiebt SANS SOUCI ihren Wasserberg vor sich her nach Süden. Immer durch das friedliche Biosphärenreservat Mittelelbe, schon seit 1979 UNESCO-Schutzgebiet. Gurgelnd saugt der 1000-Tonner das Flusswasser ab, das in seinem Heckwasser wieder zu schmatzender Höchstform am Ufer aufläuft. Nur übertönt von den schrillen Schreien eines Greifvogel-Pärchens. Eine Mitfahrerin aus Bayern ist begeistert und notiert sich die Beobachtung nach dem Blick durchs Fernglas. Die Elbe fließt hier noch, wie es scheint, relativ unbeeinflusst durch menschliche Eingriffe und hat natürliche Überschwemmungsräume geschaffen. „Man findet hier noch”, schwärmt sie kundig, „Wiesen mit jahrhundertealten Solitärteichen und das größte zusammenhängende Auenwaldgebiet Mitteleuropas. Pflanzen und Tiere, die in anderen Teilen Europas nahezu ausgestorben sind, haben hier noch ihren Lebensraum”.

Alte und junge Geschichte
Die Nachtfahrt haben alle gut ausgeschlafen überstanden. „Ich hätte nicht gedacht”, so ein Mitreisender überrascht, „dass das Grummeln der Maschinen so schön einschläfernd wirkt”. Nach dem üppigen Frühstücksbüffet machen sich die SANS SOUCI-Fahrer auf zur Stadterkundung, entweder als geführte Gruppe oder privat mit Stadtplan bewaffnet, den jeder an der Rezeption erhält.
Als bedrohlicher Schattenriss zeichnet sich ein trutziges Gebäude gegen den sonnendurchfluteten Morgenhimmel ab: das Torgauer Schloss Hartenstein, nach Dresden bevorzugte Residenz der sächsischen Kurfürsten. Die strategisch angelegte Festung thront auf einem Porphyrfelsen und kann sich rühmen, eine vollständig erhaltene Anlage der deutschen Frührenaissance zu sein.
Hinter seinen Mauern wurden nicht nur rauschende Feste gefeiert, sondern in den Verliesen auch Menschen gefangen gehalten. Heute sind es „nur noch” ein paar Braunbären im Schlossgraben.
Torgau, gelegen im Nordwesten des Freistaates Sachsen, kann auf eine 1000-jährige Geschichte zurückblicken. Im 16. Jahrhundert war die Stadt – sie gilt als eine der schönsten aus der Renaissance – das politische Zentrum von Sachsen und der Reformation.
Berühmt wurde Torgau in der jüngeren Geschichte durch die historische Begegnung zwischen amerikanischen und sowjetischen Soldaten am Mittag des 25. April 1945 an der zerstörten Elbbrücke. Von dieser steht nur noch ein Pfeiler, und ein Denkmal am Flussufer erinnert daran.
In der Straße mit dem idyllischen Namen „Fischerdörfchen” wird an dunkle Zeiten – „Spuren des Unrechts” – erinnert. Die berüchtigte Nummer 15 – heute in moderne Wohneinheiten umgewandelt – war für nicht angepasste DDR-Jugendliche ein Martyrium: der „Werkhof”, einzige Anstalt der Republik für „Schwererziehbare”.

Wiederaufbau-Wunder und Verkehrsgeschichte
Auf dem Fluss zieht der über 100 Jahre alte Weiße-Flotte-Dampfer MEISSEN dahin und grüßt mit heiserer Pfeife. Seit 20 Jahren fährt er das erste Mal wieder nach Riesa, wie Kapitän Peter Grunewald berichtet.
„Ah!” hört man aus vielen Mündern, als hinter einer Flussschleife die Türme der historischen Residenzstadt Dresden in Sicht kommen. Denn sie kennen ihn alle, den berühmten „Canaletto-Panoramablick” des italienischen Renaissance-Malers auf „Elb-Florenz”.
Einen halben Tag und eine ganze Nacht lang hat man hier Zeit. Weniger für die Frauenkirche, die am Sonntag schon um 14.30 Uhr schließt. Für fünf Euro wird man per Taxi direkt vorgefahren und kann sich das brechend volle Wiederaufbau-Wunder noch in Ruhe ansehen. Kirchenhelfer geben bereitwillig Auskunft, zum Beispiel dass die Kuppel unglaubliche 10.000 Tonnen wiegt.
Das Mittagessen ist mal wieder verlockend reichhaltig. Da hilft nichts: Auf dem Programm danach stehen die wichtigsten und schönsten kulturellen Wahrzeichen aus der Vielfalt der Sehenswürdigkeiten: Semperoper und Zwinger, das Neue Grüne Gewölbe im Schloss mit über tausend Exponaten der ehemaligen Schatzkammer, die Brühlsche Terrasse und das Albertinum. Aber auch das Verkehrsmuseum im Johanneum am Neumarkt gegenüber der Frauenkirche lohnt einen Besuch. In seinen umfangreichen Sammlungen – Schwerpunkt Sachsen – zum Straßen-, Nah-, Schiffs- (mit anschaulichen Exponaten zur Elbe-Schifffahrt) und Eisenbahnverkehr kann man auf 5000 Quadratmetern Technikgeschichte hautnah erleben. Faszinierend für Fans ist die 325-Quadratmeter-Modelleisenbahnanlage der Spur 0, die zu den bedeutendsten in Europa zählt.

Felsen und Oldtimer
Frühmorgens um vier Uhr steht Kapitän Peter Grunewald wieder auf der Brücke und lässt 1000 Pferdestärken erzittern. Am Vormittag zieht die imposante Böhmische Schweiz wie ein Naturfilm vorüber. Wind und Wetter haben Felsnadeln und Schluchten aus dem Elbsandsteingebirge modelliert. So recht die Kulisse für Carl-Maria von Webers Oper „Der Freischütz”, die sommers auf der Felsenbühne des Kurorts Rathen gegeben wird.
Aus 361 Metern Höhe grüßt rechts die Festung Königstein herab, von links die 200 Meter hohe Felswelt der Bastei mit dem weit schweifenden Elb-Blick, der zu den schönsten natürlichen Aussichten Europas zählt. Die Bus-Ausflugsgruppe hat beides im Programm.
Die Nicht-Ausflügler schauen sich derweil in dem idyllischen Städtchen Bad Schandau um, das als Schiffersiedlung im 14. Jahrhundert auf einer Halbinsel aus Schwemmsand gegründet wurde. An den Häusern fallen die extremen Hochwassermarken von 2002 auf. Spuren davon sind fast nirgends mehr zu sehen.
Folgt man ein paar hundert Meter dem Flüsschen Kirnitzsch, das in die Elbe mündet, stößt man unweigerlich auf Schienen und einen Bahnhof. Bis sich klingelnd, schaukelnd und quietschend eine gelbe Straßenbahn nähert. Im Takt von einer halben Stunde. Sieben Euro kostet die Tageskarte, und die acht Kilometer lange Fahrt hinauf ins „Gebirge” kann losgehen. Es lohnt sich, mit der einzigen Straßenbahn zu fahren, die seit 1898 durch den Nationalpark Sächsische Schweiz zockelt. Mitten durchs idyllische Kirnitzschtal, das ihr den Namen gab, hinauf bis zum Lichtenhainer Wasserfall. Manchmal zuckt auch der Schatten einer Forelle durch das klare Wasser, oder eine der seltenen Wasseramseln gründelt nach Beute. Auf jeden Fall kann man dem Fahrer über die Schulter schauen.
Eine Stunde bleibt zum Wandern. Aber man sollte – besonders im Grenzgebiet zu Tschechien – vorsichtig sein. Die „Morgenpost” titelte an diesem Tag: „Mitten im Wald: Räuber überfielen Rentnerpaar”. Es sei schon der vierte brutale Fall gleicher Art gewesen. Kein Märchen, auch wenn ein Prospekt über die Sächsische Schweiz überschrieben ist mit „Willkommen im Märchenland!”
Aber alle sind wohlbehalten wieder an Bord, als MS SANS SOUCI zur Mittagszeit ablegt mit Tagesziel Litomerice/Leitmeritz.

Zwischen Hradschin und Wenzelsplatz
Bei Flusskilometer Null (0) nach deutscher oder 730 nach tschechischer Rechnung ändert die Elbe ihren Namen in Labe, steckt das Kreuzfahrtschiff seinen Bug in die Böhmische Pforte, passiert Decin/Tetschen, Usti/Aussig, Schreckenstein und macht zum Übernachten in Lovosice/Lobositz fest. Dort, wo Friedrich der Große 1756 im Siebenjährigen Krieg eine Schlacht gegen Österreich gewann.
Nach einer Stunde Busfahrt oder 70 Kilometern hat man sechs Stunden Zeit, um die „goldene Stadt” an der schon von Smetana besungenen Moldau zu erkunden. Man sollte sich allerdings darauf einstellen, dass man hier nicht allein ist. Prag ist alljährlich das Ziel von mehreren Millionen Touristen.
Der historische Kern Prags gruppiert sich um die Moldauschleife und präsentiert eindrucksvoll seine zahllosen Türme und Kuppeln, dem von stattlichen Brücken überspannten Fluss und der alles überragenden Silhouette der Burg. Nicht umsonst wird Prag zu den schönsten Städten der Erde gezählt.
Zur Einführung empfiehlt sich ein Stadtrundgang durch die Hauptstadt der Tschechischen Republik. Start ist auf der Kleinseite vor dem Hradschin, dem früheren Sitz von Kaisern und Königen, und führt durch den Veitsdom, vorbei an zahlreichen Adelspalästen, über die Karlsbrücke zum Altstädter Rathaus mit ihrer Astronomischen Uhr, zum Wenzelsplatz, durch den Altstädtischen Ring ins Jüdische Viertel, um nur ein paar der wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu nennen.
Es bleibt darüber hinaus noch Zeit für einen Streifzug auf eigene Faust. Dabei kann man entweder den Inhalt seines Lunchpakets auf einer Parkbank vertilgen oder in einem der zahlreichen Restaurants böhmisches Gulasch mit Knödeln und einem Pilsner genießen.
Über Theresienstadt, die von der österreichischen Kaiserin Maria Theresia und Joseph II. im 18. Jahrhundert errichtete Festungsstadt, späteres Staatsgefängnis, jüdische Ghettostadt und KZ, lenkt Fahrer Andreas den Bus durch Litomerice/Leitmeritz nach Velke Zernosoky. Dort wartet bereits die SANS SOUCI und legt dann ab zur Rückfahrt nach Norden. Übernachtet wird dieses Mal in Dresden-Loschwitz vor einer blau gestrichenen Brücke mit dem einprägsamen Namen „Das blaue Wunder”.

Blaue Schwerter und Reben-Parade
Zum Sonnenaufgang wird Dresden ohne Halt passiert. Einige Frühaufsteher werden beim Frühstück davon schwärmen. Bis Kapitän Grunewald seine SANS SOUCI in Meißen unterhalb der Burg anlegt. Schon nach ein paar Schritten ist man fasziniert von den verwinkelten, romantischen Gassen, dem wohl restaurierten Stadtbild und den freundlichen Bewohnern. Bekannt wurde die Stadt der „blauen Schwerter” durch die königliche Porzellanmanufaktur, die 1710 auf der Albrechtsburg gegründet wurde und nach wie vor Weltruf genießt.
Aber auch die Frauenkirche, das spätgotische Rathaus, die Nicolaikirche und der Dom sind sehenswerte historische Bauten. Während eines Stadtrundgangs geht dem Besucher manches geschichtsträchtige Licht auf. Zur Seh-Pause empfiehlt sich eine der Burggaststätten mit Terrassenblick. Unwillkürlich kommen einem dabei Stadtszenen aus dem Rühmann-Film „Die Feuerzangenbowle” in den Sinn.
Hier, in Deutschlands kleinstem Weinanbaugebiet, hat man zudem Gelegenheit, die wenig bekannten, aber dafür umso gehaltvolleren und nicht gerade preiswerten Tropfen der Region zu verkosten. Ein paar gut sortierte Läden und Schänken laden dazu ein.
Das sächsische Elbland ist zugleich die nordöstlichste Weinregion Europas. Schon seit über achthundert Jahren setzen hier die Winzer auf die besonders milden Sommer, wie man erfährt, um ihre Reben zu kultivieren. Vor allem weiße Rebsorten gedeihen in den Terrassen- und Steillagen rund um Dresden und Meißen prächtig – unter anderem Müller-Thurgau, Weißburgunder, Grauburgunder, Goldriesling und Traminer –, aber auch Rotwein und Sekt werden produziert. Nicht weniger verführerisch: die milden Obstbrände. Beneidenswert sind die Ausblicke, die die Trauben inmitten dieser einmaligen Kulturlandschaft haben, liegen ihnen doch ebenso malerische wie historische Städte und die Elbe, die seinerzeit die Romantiker inspirierte, zu Füßen.

Computer und Aue-Wald
Nachmittags heißt es wieder „Leinen los!”. MS SANS SOUCI pendelt im 15-Kilometer-„Tempo” durch sanfte Fluss-Schleifen nach Norden. Die Ruhe des eingedeichten Grünlandes überträgt sich auf den Betrachter. Außer Vogelrufen oder dem Blöken von Schafen ist kaum ein Laut zu hören. Stille, wie man sie selten noch findet. Abgesehen von der Verkehrsarmut der Elbe, die nur noch wenige Frachtschiffe, meistens unterwegs zwischen Tschechien und Hamburg, befahren.
Kapitän Grunewald hat infolgedessen Zeit und lädt die Gäste in kleinen Gruppen auf die Brücke. Fragt eine Frau: „Wie sind Sie denn früher gefahren, so ohne alle diese Computer?” Peter Grunewald, schon seit über 35 Jahren Binnenschiffer, schmunzelt: „Nach Augenmaß und ohne Zeitdruck. Heute gibt’s einen festen Fahrplan, während wir früher abends Feierabend machten und in die Kneipe gingen”. Nur noch der Raddampfer WÜRTTEMBERG, in Magdeburg aufgebockt als Museumsstück, erinnert noch an diese „goldenen Zeiten”.
Bis zum frühen Morgen lösen sich Grunewald und sein Kollege vor den Monitoren beim Steuern ab. Nur der Mond über dem gezackten Rand der Aue-Wälder schaut den beiden bei ihrem verantwortungsvollen Job über die Schultern.

Thesen und Garten-Wasserreich
Am letzten Vormittag steht Wittenberg auf dem Programm. Als Ausgangspunkt der lutherischen Reformation war die alte Universitätsstadt ein geistiges und kulturelles Zentrum in Mitteleuropa. 1517 soll Martin Luther die 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche geschlagen haben. Sie sind heute – haltbarer – in Metall gegossen am Portal zu lesen.
2017 war das weltbewegende Ereignis 500 Jahre her, und das spürt man überall in der Stadt, die sich mächtig herausgeputzt hat. Nicht nur zu Ehren von Luther, der, wie auch seine Frau Katharina von Bora, überall präsent ist. Er und seine Mitstreiter Philipp Melanchthon und der geniale Maler Lucas Cranach der Ältere machten die Elbe-Stadt im Zeitalter der Renaissance zu einem Zentrum des europäischen Humanismus.
Tageshöhepunkt ist der Ausflug in den Wörlitzer Landschaftspark, seit 2000 UNESCO-Welterbe. Nur eine halbe Stunde Busfahrt mit Fernblicken auf Wittenberg und man ist im Garten-Wasserreich von Fürst Leopold III. Friedrich Franz. Rund zwei Jahrhunderte nach Luthers Tod gingen von ihm entscheidende Impulse aus. Sechs Parkanlagen und zahlreiche Kleinarchitekturen schmiegen sich heute in die Wiesen an Mulde und Elbe. Sie verleihen der ganzen Region den Charakter eines Gartens von unendlicher Weite. Dessau-Wörlitz gilt als die Geburtsstätte des Landschaftsgartens, des Klassizismus und der Neugotik in Deutschland.
Per Gondel werden die Gäste durch die schmalen Kanälchen gerudert. Die sind gesäumt von dem künstlerisch angelegten Park, für den Menschenfreund Fürst Franz „eine harmonische Verbindung von Mensch und Natur anstrebte”, wie der Bootsführer sagt. Seine Informationen und Anekdoten werden immer wieder unterbrochen von staunenden „Ah!”- und „Oh!”-Ausrufen.

Design und Bewegung
35 Kilometer rauscht MS SANS SOUCI zu Tal und legt dann noch einmal für zwei Stunden an. Es lockt ein weiterer UNESCO-Welterbe-Schatz – das von 1926 von Prof. Walter Gropius eröffnete Bauhaus in Dessau, bedeutendste Kunst- und Designeinrichtung der Klassischen Moderne im 20. Jahrhundert. Das Junkers-Technik-Museum mit seiner JU 52 muss man sich für einen längeren Besuch der Region aufsparen.
Wer Bewegung braucht, der sollte auf dem berühmten Elbe-Radwanderweg spazieren gehen. Er führt unmittelbar am Liegeplatz vorbei. Das Naturschutzgebiet mit Fluss-Durchblick präsentiert sich in üppigem Frühlingsgrün. Umgestürzte Bäume demonstrieren, dass der Mensch hier nicht eingreifen darf. Duftende Anemonen-Felder bedecken den Boden wie eine Schneedecke, bläulich schimmern Veilchen hindurch.
Spätabends wird nach dem opulenten Captains dinner und einem eleganten Drehmanöver wieder in Magdeburg angelegt. „Na, alles gut?”, fragt der Hafenmeister von unten herauf. Kapitän Peter Grunewald stoppt die Maschinen und antwortet erleichtert von oben herab: „Jo, alles gut gelaufen!” Das wohl kürzeste Fazit der rund 800 Kilometer langen Reise. Für seine Gäste ist es Erinnerung an eine entspannte Art des Reisens: langsam, genussvoll und immer dem Fluss nach.

Infos
MS SANS SOUCI: Baujahr: 2000 in Grave/Niederlande als EUROPA; 2007/08 modernisiert und in SANS SOUCI umgetauft; Renovierung: 2014; Länge: 82 m; Breite: 9,50 m; Tiefgang (maximal): 1,60 m; Vermessung: 1000 Tonnen; Antrieb: 2 x 600 PS (Neumotorisierung 2012); Crew: 25; Passagiere: 82 (maximal); Passagierdecks: 2 + Sonnendeck; 41 Außenkabinen (13 qm) mit nicht zu öffnenden Panoramafenstern; Sauna: 1 (gegen Gebühr); Treppenlift zwischen Haupt- und Panoramadeck; 1 Restaurant (1 Essenszeit); Bar: 1; Boutique: 1; Unterhaltung: TV mit Videoempfang, Bibliothek, Tanzmusik; Preis/Nacht: 211 Euro (durchschnittlich); Heimathafen: Peissen/Saale; Flagge: deutsch.
www.ms-sanssouci.de · Buchungen: www.plantours-partner.de · www.dertour.de 

Fahrplan Magdeburg – Prag und zurück
Freitag: Einschiffung ab 15 Uhr, Abfahrt um 16 Uhr;
Samstag: Torgau 10 bis 16 Uhr;
Sonntag: Meißen 02 bis 09 Uhr;
Sonntag: Dresden Ankunft um 13 Uhr;
Montag: Dresden Abfahrt um 04 Uhr;
09.30 Uhr Ausflugs-Ausschiffungsstopp in Königstein
(Ausflug Festung Königstein, Elbsandsteingebirge);
Bad Schandau: 10.30 bis 13.00;
Litomerice/Leitmeritz/Tschechien Ankunft 22 Uhr;
Dienstag: Abfahrt von Velke Zernoseky (nach Prag-Ausflug) um 18 Uhr;
über Nacht in Dresden-Loschwitz/„Blaues Wunder”);
Mittwoch: Meißen 09.30 bis 15.30;
Donnerstag: Wittenberg 02 bis 14.30 Uhr (Stadtrundgang, Ausflug Wörlitzer Park);
16 bis 18 Uhr Dessau; Ankunft Magdeburg 23.30 Uhr;
Freitag: Ausschiffung zwischen 08 und 10 Uhr.

Gesamtfahrtstrecke: 788 Kilometer.

Die Elbe
Was der Rhein für den Westen, ist die Elbe für den Osten. Beide verbinden die historischen Kernlandschaften Mitteleuropas.
Quelle: im Böhmischen Riesengebirge (Tschechien)
Länge: 1165 Kilometer
Schiffbar: bis Kolín und über die Moldau bis Prag
Mündung: bei Cuxhaven in die Nordsee

Veranstalter: www.plantours.de 

Literatur
Eberhard Czaya: Die Elbe – vom Riesengebirge zur Nordsee;
Christian Graf von Krockow: Die Elbreise – Landschaften und Geschichte zwischen Böhmen und Hamburg;
Hansjörg Küster: Die Elbe – Landschaft und Geschichte.

 

20114 05 Schloss Hartenstein spiegelt sich vor Torgau in der ElbeSchloss Hartenstein spiegelt sich vor Torgau in der Elbe.

20114 03 Denkmal zum amerikanisch sowjetischen Zusammentreffen im April 1945 vor Schloss Hartenstein TorgauDenkmal zum amerikanisch-sowjetischen Zusammentreffen im April 1945 vor Schloss Hartenstein in Torgau.

20114 47 Herrenhaus eines Gutshofes bei RiesaHerrenhaus eines Gutshofes bei Riesa.

20114 40 Auf dem Meissner DomplatzAuf dem Meißner Domplatz.

20114 43 In der Meissner AltstadtIn der Meißner Altstadt.

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20114 02 Schmuckstueck wie einst die Semperoper in DresdenSchmuckstück wie einst, die Semperoper in Dresden.

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20114 15 Besucher in der Dresdner FrauenkircheBesucher in der Dresdner Frauenkirche.

20114 19 Rechter Fluegel des Dresdner ZwingersDer rechte Flügel des Dresdner Zwingers.

20114 20 Raddampfer STADT WEHLEN gruesst vor Bad SchandauDer Raddampfer STADT WEHLEN grüßt vor Bad Schandau.

20114 23 Auf dem Marktplatz von Bad SchandauAuf dem Marktplatz von Bad Schandau.

20114 36 Der beruehmte Prager WenzelsplatzDer berühmte Prager Wenzelsplatz, im Hintergrund das Nationalmuseum.

20114 34 Rathausturm und Altstaedter Kirche am Rathausplatz in PragRathausturm und Altstädter Kirche am Rathausplatz in Prag.

20114 38 Burg Schreckenstein aus Decks SichtBurg Schreckenstein bei Usti im Böhmischen Mittelgebirge.

20114 56 Denkmal von Martin Luther auf dem Rathausplatz von WittenbergDenkmal von Martin Luther auf dem Rathausplatz von Wittenberg.

20114 74 Kahn unter einer Parkbruecke im Woerlitzer ParkEin Besucher-Kahn unter einer Parkbrücke im Wörlitzer Park. Der Park hat jährlich über 1 Million Besucher.

20114 72 Gaertnerhaus im Woerlitzer ParkDas Gärtnerhaus im Wörlitzer Park.

20114 76 Das Woerlitzer Schloss mit SpiegelungDas Wörlitzer Schloss mit Spiegelung.