TRANSATLANTIK · AUSGABE 1/2020
Im Indian Summer muss die Sonne nach dem ersten Frost mindestens drei Tage scheinen. Erst dann strahlt der Laubwald in leuchtenden Rot- und Gelbtönen. Fotos: Petra Bromund, Bremen
Dieter Bromund (Text) + Petra Bromund (Fotos)
Land hinter Stürmen
Mit der MS AMADEA nach Kanada und New York
Schon die keltische See hatte es in sich, das Stück Atlantik zwischen den Scilly Inseln und dem Süden Irlands. Nachts heulte der Wind bald so sehr, dass wir die Tür zum Balkon schließen mussten und uns in den Schlaf hinein dem ermüdenden Rollen und Stampfen des Schiffes überließen. Dennoch machte die AMADEA nur 30 Minuten später als geplant im irischen Cobh fest, dem zweiten Haltepunkt dieser Reise. Die Ausflüge nach Cork und in die Umgebung konnten also pünktlich starten. Auch den ersten Halt, Portland im englischen Dorset, hatten wir zur rechten Zeit erreicht.
In Hamburg, unserem Auslaufhafen, war der Wind auf der geruhsamen Elbe sanft gewesen, erst vor der holländischen Küste frischte er auf. Nach Kanada und New York sollte die Reise gehen – im Herbst über den Nordatlantik. An sie schloss sich, fast auf gleichem Kurs, die Rückreise der AMADEA an, von New York über Kanada nach Hamburg. Ein Großteil der 480 Gäste machte auch sie mit, neue stiegen in New York zu. Klassische Reisen wie diese sind bei Phoenix fast immer ausgebucht.
Uns hatte das Auslaufen in Hamburg und das Einlaufen in New York gereizt. Wir buchten eine Kabine mit direktem Zugang über eine Veranda zum Promenadendeck, bequem, zentral, mit kurzen Wegen zu allem Wichtigen. Auf vier Seetage hintereinander freuten wir uns, auf den Indian Summer in Kanada und das sprudelnde Leben in New York, dem Big Apple Amerikas. Wir wollten uns verwöhnen lassen von der großen Küche des Flaggschiffs und waren sicher, uns in 21 Tagen gründlich zu erholen.
Abschied von Europa
Der englische Kanal lässt den Beginn jeder Reise leicht erscheinen. Land ist auf beiden Seiten sichtbar oder gut zu ahnen, Schiffe laufen mit oder begegnen uns, Fährschiffe kreuzen den Kurs, und ab und an wird in diesen Gewässern mit Kuttern auch noch gefischt. Wenn dann bei frischer Brise die Sonne sich zwischen wenigen Wolken behaupten kann, wenn die See glitzert und noch nichts ahnen lässt von möglicher Wucht, beginnt der Urlaub, wie er sein soll: Auf der AMADEA mit den Verlockungen und Beschreibungen von kommenden Ausflügen.
Portland, ehemals bedeutende Basis der Royal Navy, war als erster ein sehr nüchterner Anlaufpunkt. Doch das nahe Weymouth und das schöne Dorset mit kleinen Häfen und Dörfern erfreuten, auf anregende Weise vom Bus und in Rundgängen präsentiert.
Hinter Portland verschwand eine Küste – die im Süden. Die AMADEA hielt sich an der englischen Seite, weil es gleich hinter den Scilly Islands nach Nordosten ins irische Cobh ging, dem Hafen von Cork.
Erster Galaabend an Bord. Kapitän Elmar Mühlebach und Kreuzfahrtdirektor Holger Winkler schüttelten jedem die Hand, Fotografen hielten alles fest. Beim Sekt in der Atlantic Lounge, als alle leitenden Leute vorgestellt waren, machte der Kapitän klar, dass man auf dem Meeresteil, den wir nachts durchqueren werden, am besten immer eine Hand fürs Schiff und eine für sich selber brauchen würde. Immer gut festhalten, Vorsicht vor zufallenden Türen. Prosit auf eine gute Reise!
Und dann blies es in der keltischen See vor der Südküste Irlands nachts wirklich sehr kräftig. Doch wer in seiner Kabine auf Channel 1 des Bordfernsehen schaute, in dem unser Kurs immer aktuell gehalten wurde, wusste, dass der Wind gegen Morgen abnehmen würde. Die AMADEA fuhr in Landabdeckung, Cobh und Ringaskiddy bildeten ein großes, ruhiges Hafenbecken. Und als wir einliefen, war an Deck, wer eine Kamera besaß. Die See blitzte, der Himmel war hoch und hell, grünes Land lockte und bunt präsentierte sich die Stadt um eine eher gewaltige Kirche. Wir machten am Bahnhof fest, bis zum Zug nach Cork waren es nur ein paar Schritte. Zehn irische Pfund kostete die Hin- und Rückfahrt. Die Ausflügler sahen mehr als die Einzelgänger. Und abends ging’s weiter – auf den offenen Nordatlantik hinaus.
Im Atlantik
Seetage machen sichtbar. Sie zeigen, wie gut eine Reise geplant ist. Stimmen Programm und Küche? Ist das Schiff, für das man sich entschieden hat, das richtige bei Seegang? Hält man’s in der Kabine aus, in der Innenkabine, in der Außenkabine, in der mit Balkon? Welche Bar wird die meine? Kann man sich auch im Freien noch bewegen, vorm Wind und vor dem Seegang geschützt?
Freie Tischwahl bei langen Tischzeiten in zwei gleichwertigen Restaurants, Freude oder Enttäuschung? Gleich am zweiten Tag hatten wir unseren Tisch gefunden, bildeten aus drei sich nicht kennenden Ehepaaren eine Gemeinschaft. Sie hielt bis New York und sammelte sich immer um ein Gesprächsthema, manchmal so lange, dass wir als letzte das Restaurant verließen und auch als letzte in die abendliche Unterhaltungsshow in der Atlantic Lounge kamen. Oder in der Vista Lounge schon Wichtiges vom Programm der Pianisten versäumt hatten.
Obwohl wir – natürlich – schon alles über Nordamerika wussten, ließen wir uns von des Lektors morgendlichen Vorlesungen locken. Der liebte lange, wohlformulierte Sätze mit unendlich viel Inhalt über Geschichte von Land und Leuten, zeigte schöne und auch unbekannte Bilder und hatte nur einen Gegner, der ihn manchmal zurecht wies. Der Seegang machte den Laptop übermütig, die Bilder sprangen immer mal nach eigenem Gutdünken weiter. Irokesen und Huronen, Engländer und Franzosen fanden sich manchmal verblüfft am falschen Ort wieder. Doch das solide Wissen von Jan Holthuis füllte immer wieder und zu jedem historischen Thema die Lounge.
Die lockte abends ein durchaus wechselndes Publikum mit Tanz, Gesang und kleiner Akrobatik. Ohne ABBA Show ging’s auch hier nicht, aber zehn Programme einer sechsköpfigen Gruppe sind beachtlich. Auch was Künstler außerhalb des Ensembles anboten, gefiel sehr.
Und die See ließ es zu. Morgens um zehn, wenn der Seetag richtig in die Gänge gekommen war, meldete sich Holger Winkler von der Brücke, nannte Ort, Kurs, Temperaturen und Wassertiefe und stellte das Programm des Tages vor.
Und immer wieder mal mahnte er zur Vorsicht. Gelegentlich kamen solche Durchsagen auch außer der Reihe. Bei Sturm von vorn hat der Seemann nicht viele Optionen. Um die Wucht der Wellen zu mindern, kann er den Kurs ändern und die Geschwindigkeit verringern. Jeder Sturm beeinflusst also den Reiseplan eines Schiffes. Um die Wucht der Wellen zu mindern, muss der Kapitän abfallen und langsamer fahren. Frachtschiffe und Rennsegler sind dabei hartnäckiger, Kreuzfahrer eher nachgiebiger. Hunderte von Gästen an Bord dankten es dem Kapitän, wenn er das Schiff sanft durch tobendes Wasser gleiten liess.
Auf die See zu blicken, die der Sturm aufwühlt, gehört zu unseren großen Genüssen bei Seereisen. Die klare Kimm, auf der jedes noch so kleine Schiff sofort sichtbar wird, war längst verschwunden. Himmel und See gingen grau ineinander über. Das Meer schien in einem noch unbekannten Rhythmus zu atmen. Wasser bäumte sich auf, verwandelte sich in Schaumkronen, die der Wind als Dunst vor sich her jagte. Ständige Wandel: aus dem großen Meer sind unendlich viele, sich strömend verändernde Flächen geworden, keine glich der anderen. Wohin sie rollten, bestimmte der Wind. Und wir saßen vor ihm geschützt auf unserer Veranda, schwiegen und schauten zu, manchmal Stunden. Im September zeigte der Hurrikan Lorenzo, im Oktober der Tropische Sturm Melissa, wer auf dem Nordatlantik das Sagen hat.
Holger Winkler hielt uns über Lautsprecher auf dem Laufenden, als wir uns mit deutlich verringerter Fahrt Neufundland näherten. St. John’s war Anlaufhafen, eine schmale Einfahrt, ein großes ruhiges Becken, wir kannten es von einer anderen Reise. Und dann meldete sich Kapitän Elmar Mühlebach und erklärte, was ein Anlaufen unter diesen Wetterbedingungen bedeuten würde: einen Tag im Sturm kreuzend warten und dann alle weiteren Häfen einen Tag später anlaufen, wenn man überhaupt wieder aus St. John’s rauskam. Freundlich mitgeteilt, doch in der Sache unumstößlich war dann die Ansage: Wir laufen St. John’s nicht an, sondern gehen gleich zum nächsten Stopp nach St. Anthony, im Nordwesten der Insel, in ihrem Lee ein sicherer Hafen. Und so erlebten wir hintereinander den fünften Tag auf dem Meer.
Leuchtendes Kanada
Kanada ist ein Land mit einer reichen Geschichte, einer vor der Ankunft der Europäer und einer danach. Die Ausflüge, insgesamt mehr als zwanzig, waren durch das Phoenix-Team und die Vorträge des Bordlektors solide vorbereitet und wurden perfekt organisiert. Wer Ausflüge mitmachte, traf häufig auf eine Schauspiellust der Besuchten. Kanadier lieben es ganz offensichtlich, ihre eigene Geschichte in Kostümen darzustellen.
In L’anse aux Meadows landeten um 1000 n. Chr. Wikinger, ihre Spuren sind konserviert. Und wir bestaunten, wie man damals wohl das raue Klima in Herbst und Winter überlebte, heutige Kanadier machen es in Hütten und in alter Tracht vor. Noch dreimal erlebten wir schauspielernde Gastgeber. In Saguenay spielten 120 Männer und Frauen sehr professionell in vielen Bildern die Geschichte ihrer Heimat vor. Eine Autostunde entfernt erlebt man in präziser Umgebung, wie eine der First Nations, die Huronen, vor Ankunft der Europäer lebten und wie die sich später in einem Fort vor ihnen schützen mussten. Auch der Besuch eines erhaltenen Holzfällercamps erhielt Würze durch die heiteren Auftritte von Nachfahren jener Männer, die anfingen, Bäume zu fällen, die zu Papier wurden.
Kanada wird uns als ein sehr helles Land in Erinnerung bleiben, als ein riesiges, wassernahes mit überaus freundlichen Menschen. Quebec, das die Einwohner wie „kebek” aussprechen, ist eine sehr schöne Großstadt und damit überlaufen. Es lohnt sich, Kenner um Rat zu fragen, wo Gesuchtes weniger umdrängt wird.
Der nächste Sturm
Wir ahnten, was dann von der Brücke her bestätigt wurde: Die Fahrt am Freitag nach Süden, nach Halifax und weiter nach New York, ging wieder durch stürmische See. Am Donnerstag verließen wir Gaspé, am Samstag wollten wir ein paar Stunden in Halifax – immer noch Kanada – verbringen, um dann am Montag im Frühlicht in New York einzulaufen.
Eine unruhige See erwartete uns. Doch erfahren wie wir waren, genossen wir, was an Bord geboten wurde. Schon früh zu Beginn unserer Reise hatten zwei Damen auf sich aufmerksam gemacht, die eine mit ihrer Berufsbezeichnung, unter der sie insgesamt neun Vorträge anbot: Tatjana Strobel, Hypnosetherapeutin und Kommunikationstrainerin faszinierte ihre Gruppen durch intensive Vorträge und nachdenkliches Mitmachen. Claudia Schill präsentierte am Abend des Irlandbesuchs eine Hommage an Caterina Valente und veränderte dann das Bordleben nachhaltig: Sie bildete aus den Gästen einen Chor, trainierte ihn und fand außerdem noch Begeisterte, die sich zu einem Traumschiff-Ukulelen-Orchester zusammen taten. Und so sang man an Bord, machte gemeinsam Musik oder dachte über sich und sein Leben nach und wie man es neu ausrichten könnte. Da war die See dann ein guter Spiegel, bei dessen Betrachtung sich manche Sehweise änderte.
Nach dem Seetag am Freitag sollte eigentlich Halifax anliegen. Doch draußen erlebten wir unschönes Wetter. Die Geschwindigkeit wurde also reduziert, der Kurs angepasst. Der Kreuzfahrtdirektor waltete seines Amtes und bat um Geduld. Und dann war von der Brücke wieder Kapitän Mühlebach zu hören, der das nautisch Notwendige erklärte: Der Hafen von Halifax war geschlossen, Lotsen standen bei diesem Wetter nicht zur Verfügung. Das Angebot, auf eigene Gefahr in den Hafen einzulaufen, den er gut kannte, wurde dem Kapitän von kanadischen Behörden verwehrt. Wann der Hafen wieder geöffnet werden könnte, würde man uns Wartenden frühestens um 17.00 Uhr mitteilen. Unser Zeitplan sah für Halifax eine Liegezeit von 8.00 bis 14.00 Uhr vor. Und das hieß jetzt: Vorbeilaufen, direkt nach New York zu fahren, um dort die vereinbarten Zeiten einzuhalten. Ein Leben auf See, den Abschied von Kanada feierten wir an Bord. Der Sekt floss, New York lockte und das Abschiedsdinner warf seinen Schatten voraus.
Spöttelnd meinte jemand am Ende der Reise, es gäbe nur eine Stunde pro Tag an Bord nichts zu essen. Um 7.00 Uhr konnten Frühaufsteher ein Early Bird Frühstück zu sich nehmen, dem ab 8.00 Uhr bis 10.30 Uhr ein umfangreicheres folgte. Um 11.00 wurde die klassische Bouillon angeboten, zwischen 12.30 und 14.00 Uhr das Mittagessen, gefolgt von einer Kaffeestunde zwischen 15.30 und 16.30 Uhr. Abendessen gab’s von 18.00 bis 21.00 Uhr und zwischen 23.00 und 24.00 Uhr noch einen Late Night Snack. Es soll, hörten wir, dennoch Gäste gegeben haben, die in den kleinen Morgenstunden noch einen Imbiss verlangten. Der war durch einen Kabinenservice tatsächlich zu haben.
Die Küche war also rund um die Uhr in Betrieb. Ihr Chef ging in New York von Bord, ein weiterer Österreicher übernahm seine Aufgabe: Wir lebten vom Feinsten von Hummer und Kaviar (zu besonderen Anlässen) bis zu Bratwurst und Sauerkraut (aus der Mannschaftsküche). In den 21 Tagen dieser Reise wiederholte sich nichts auf der Karte. Als der scheidende Küchenchef kurz vor Ende der Reise auf der Bühne seine leitenden Köche und dann die gesamte Küchenmannschaft vorstellte, gab es lang anhaltenden, herzlichen Beifall. Ja, auf der AMADEA speist sich’s vorzüglich.
New York und das Nachprogramm
New York hat sehr viele Gesichter, bei unserem Einlaufen zeigte es sein einladendes Frühbild. Aus dem Grau des Morgens tauchten Autolichter und Brücken auf, dunstverhangene Umrisse der gewaltigen Türme Manhattans, die Freiheitsstatue grüßte. Eine junge Dame aus dem Phoenix-Team kommentierte über Lautsprecher, was wir sahen, Erwartungen wuchsen, wir freuten uns – auch auf das Nachprogramm. Den Big Apple Amerikas hatten wir vor zig Jahren das erste Mal besucht und uns in die Stadt verliebt.
Aber war das, was dann kam, wirklich das Amerika unserer Herzen? Wir hatten ein Visum Monate vorher übers Internet beantragt und bestätigt bekommen. Und mussten nun alle Mann von Bord gehen, um in einer freudlosen Halle wie potentielle Verbrecher registriert zu werden: Entsprachen wir unseren Passbildern? Sicherheitshalber wurde von allen Einreisenden, außer älteren Herren, Fingerabdrücke genommen, ehe wir einen Stempel in den Pass bekamen. Ein wertvoller Vormittag war so verloren.
Dass Amerika andere Vorstellungen von Hygiene hat als Mitteleuropa, ist bekannt. Aber dass zum Beispiel in den Bars an Bord während des Aufenthalts in amerikanischen Gewässern keine Oliven in den Dry Martini Cocktail praktiziert werden dürfen, erstaunte uns dann doch.
New York war immer eine geschäftige Stadt, doch nach der selbst bei Sturm wohltuenden Stille auf See überraschte uns der nie enden wollende Lärm der Stadt. Der auch in Restaurants kaum auszuhalten war, in New York brüllte man beim Essen. Und weil Stimmenlärm übertönt werden musste, gehörte Musik in betäubender Gewalt noch dazu, in Restaurants, in Hotelhallen. Unser Hotelzimmer war die einzige Insel der Ruhe. Wie gern nutzten wir sie!
Das Programm bestand für uns aus zwei beeindruckenden Ausflügen, nachts und bei Tage. Wir schafften noch ein Museum, ein paar Läden und erlebten zwei erfüllende Abendessen. Im Steakhouse Smith & Wollensky lag das Classic Prime Rib, die Hochrippe, für eine Person mit über 730 Gramm auf dem Teller, der Dry Martini Cocktail vorab bestand aus 7 cl fast reinen Gins. Und in einer winzigen italienischen Trattoria auf der 9. Avenue zwischen 39. und 40. Straße erlebten wir einen Wirt wie einen auferstandenen Elvis Presley, der Spaghetti mit Hummer und Garnelen servierte zu Wein aus Apulien.
Als ein Lufthansa Airbus uns nach Frankfurt zurück brachte, dachten wir beim Steigflug an die AMADEA, die wohl gerade aus dem New Yorker Hafen auslief. Mit weiteren 21 Tagen zu amerikanischen und kanadischen Häfen und weiter übers Meer hatte auch sie ihre Rückreise nach Deutschland gerade begonnen. Der Herbst würde den Freunden an Bord sicher weitere Stürme schicken, während wir nach nur gut sechs Stunden über den Wolken wieder festen Boden unter den Füßen haben würden. www.phoenixreisen.com
Schon unter der englischen Küste zeigte das Meer seine Kraft – ein Vorgeschmack auf das, was der Atlantik für Reisen im September anbietet: Starkwind bis Sturm.
Kleine englische Häfen wie hier in Dorset sind berühmt für ihre „Fish & Chips”, die in vielen Ständen zu haben sind. Frischer Fisch wird in Öl gebacken, dazu gibt’s Pommes Frites, die mit Malzessig ihren besonderen Pfiff bekommen.
Sand und gewaltige Felsen an Dorsets Küste in England. Im Hochsommer sind die Strände beliebt und belebt, im Herbst genießt der Gast die See eher in sturmfester Kleidung.
Cobh, der Hafen der irischen Stadt Cork. Bei Passagen über den Atlantik stiegen hier die letzten Auswanderer ein. Berühmt wurde der Hafen als der, den die TITANIC zuletzt anlief.
Auf der anderen Seite des Atlantiks ging’s manchmal mit dem Tenderboot an Land. Einige der kleinen Häfen, die die AMADEA in Kanada anlief, hatten zu kurze Kaianlagen.
Wale im St. Lorenz Strom sind im Herbst keine Seltenheit. Doch fast nie sieht man sie in ganzer Größe. Forscher erkennen die Meeresbewohner an ihren unterschiedlich gemusterten Schwanzflossen.
Dichte Wälder wachsen bis an die hügeligen Ufer des gewaltigen St. Lorenz Stroms in Kanada. Da wirkt dann selbst ein Schiff wie die AMADEA klein.
Lange vor Kolumbus landeten Wikinger – aus Grönland kommend – an der kanadischen Ostküste. Dieses Denkmal erinnert in Neufundland an die nordeuropäischen Seefahrer, die nach einigen Generationen wieder verschwanden.
Die Wikinger fuhren mit offenen Langbooten übers Meer. Hinten rechts wurde das Boot mit einem Langruder wie diesem gesteuert. Bei Seeleuten heißt heute noch die rechte Schiffsseite „Steuerbord”.
Indianer, die „First Nations”, erwarteten die Wikinger. Die ersten Begegnungen liefen friedlich ab. Doch das Zusammenleben änderte sich schnell. Forscher vermuten, dass die ersten Europäer nach Kämpfen mit den Ureinwohnern die Siedlungen aufgaben.
Als Franzosen im 16. Jahrhundert Kanada besiedelten bauten sie Forts, um sich vor Indianern zu schützen. Der Nachbau eines befestigten Dorfes am Sagenuay-Fluss ist nach alten Plänen errichtet worden.
Rot-schwarz kariert sind die Hemden der Holzfäller, wenn sie im Winter aus dem Lager in die Wälder ziehen. Mit diesen Farben fällt man im Schnee am besten auf und verhindert Unfälle.
Hummer werden an der kanadischen Küste mit speziellen Fallen gefangen, die auch kleine Boote einsetzen können. Außerhalb der Saison werden die dreieckigen Fallen sorgsam am Ufer zwischen Fischerhütten gelagert.
Ersatz für Hamburger: Hummer satt gab’s im „Haus der Fischer” in Gaspé an der Atlantikküste statt der auch in Kanada beliebten Brötchen mit gebratenem Hackfleisch.
Sonnenuntergang in Kanada: Der Fluss färbt sich im Abendlicht golden und rot. Selbst gewaltig große Kreuzfahrtschiffe
wirken winzig in dieser Weite.
Im Morgengrauen lief die AMADEA in New York ein. Noch war Manhattan nicht erwacht. Der Hafenlotse war schon lange an Bord.
Blick aus schwindelnder Höhe des World Trade Centers auf Ellis Island (im Vordergrund) und die Freiheitsstatue, die beim Einlaufen an Backbord liegen.