FLUSSREISENMAGAZIN · AUSGABE 6/2019
Maritim, gemütlich, großzügig: Die Familienkabinen des A-ROSA Rhein-Neubaus. Foto: A-ROSA, Rostock
A-ROSA Flussschiff veröffentlicht erste Ansichten der neuen Familienkabinen auf dem „E-Motion” Ship!
Mit ihrem neuen E-Motion Ship, das ab 2021 auf dem Rhein fahren soll, wird die in Rostock ansässige Reederei A-ROSA die Flusskreuzfahrt-Branche nachhaltig verändern. Jetzt zeigt das Unternehmen die ersten Ansichten der 28 Quadratmeter großen Familienkabinen. „Vor fünf Jahren haben wir das erste Mal Familienreisen angeboten. Alle Erfahrungen, die wir im Laufe dieser Zeit gesammelt haben, sind in die Konstruktion unseres neuen Schiffes eingeflossen. Mittlerweile verbringen viele Familien – Großeltern, Eltern und Kinder gemeinsam – ihren Urlaub mit A-ROSA. Für sie haben wir eine eigene Family Area mit Kids Club eingerichtet, in der sich auch die zwölf Familienkabinen für bis zu fünf Personen befinden”, erläutert Jörg Eichler, Geschäftsführer und Gesellschafter der A-ROSA Flussschiff GmbH. Neben einem großen Doppelbett finden Familien in den Kabinen ein extra für Kinder gestaltetes Hochbett mit Bullaugen und Vorhang. Zudem gibt es einen separaten Sitzbereich, der ein weiteres Sofa-Bett enthält, und einen eigenen Spielebereich. Das Badezimmer mit Dusche und zwei Waschbecken ist vom WC getrennt.
Besonderer Wert wurde bei der Gestaltung der Familienkabine auf viel Stauraum gelegt sowie kleine, praktische Extras. Wie auch schon bei den 119 Balkon-Kabinen und den sieben Balkon-Suiten gesehen, zeichnen sich die Familienkabinen durch ein sehr modernes und durchdachtes Design aus.
Auf den Fahrtgebieten Rhein, Rhône, Seine und Donau unterhält A-ROSA je ein Familienschiff, auf dem während der Ferienzeiten im Kids- und Teens-Club ein buntes Programm – von Pizza backen über Schatzsuchen bis hin zu abendlichen Gesellschaftsspielen – angeboten wird. Dieser erhält auf dem Neubau einen eigenen Bereich. Kinder bis einschließlich 15 Jahre reisen im Tarif Premium alles inklusive in Begleitung eines Aufsichtsberechtigten kostenfrei.
Durch die Mischung aus Erlebnis und Erholung bieten sich Städtereisen per Schiff ideal für einen Urlaub mit der ganzen Familie an. Dank zentraler Liegeplätze sind die Wege in Metropolen wie Amsterdam, Rotterdam oder Antwerpen kurz. An Bord erwartet die Gäste eine legere Atmosphäre mit langen Essenszeiten in Buffetform, einem SPA-Bereich mit Fitnessraum sowie ein beheizter Außenpool. Auf dem Neubau für 2021 wird es neben dem Erwachsenen-Pool erstmals in der Branche einen eigenen flachen Kinder-Pool geben.
Dank eines Batteriespeichers, durch den das E-Motion Ship die Häfen emissionsfrei anlaufen kann, wird das Schiff auch den steigenden Ansprüchen von Familien beim Thema Umweltschutz gerecht.
A-ROSA nennt sich selbst Erfinder alternativer Städte- und Naturreisen entlang der schönsten Flüsse Europas – Donau, Douro, Rhein/Main/Mosel, Rhône/Saône und Seine. Derzeit gehören zwölf Premium-Schiffe zur Flotte, die mit einem hochwertigen Entertainment-Programm und moderner Ausstattung die Annehmlichkeiten eines Hotels mit den Vorzügen einer Kreuzfahrt verbinden. An Bord werden die Gäste im Tarif Premium alles inklusive von abwechslungsreichen Buffets, hochwertigen Getränken sowie im SPA-ROSA mit Sauna, Massage- und Fitnessraum verwöhnt. Ein Höhepunkt ist es, das einmalige Landschaftskino auf dem Sonnendeck oder dem Balkon an sich vorbeiziehen zu lassen. Dank der Liegeplätze im Herzen der Städte sind die Wege in die Zentren von Europas Metropolen, historischen Perlen oder zu berühmten Kultur- und Natur-Highlights kurz und unvergessliche Erlebnisse garantiert.
www.a-rosa.de/flusskreuzfahrten
Zwei Waschbecken und ein separates WC – bei AROSA ist auch der Start in den Tag für Familien durchdacht. Foto: A-ROSA, Rostock
Karim Twerenbold, VR-Präsident Twerenbold Reisen Gruppe (links) und Stephan Frei, Geschäftsleiter Reisebüro Mittelthurgau kurz nach dem Stapellauf. Foto: Reisebüro Mittelthurgau, Weinfelden (Schweiz)
Schweizer Umwelt-Flussschiff läuft vom Stapel
Das neue Schweizer Flussschiff EXCELENCE EMPRESS hat das Trockendock verlassen und kam vor wenigen Tagen erstmals mit dem Wasser in Berührung. Mit seiner Umwelttechnologie setzt das Schiff neue Massstäbe für zukunftsfähiges Reisen auf dem Fluss. Es kreuzt ab Juni 2020 auf der Donau.
Schweizer Schiffbauer entwickeln zukunftsweisende Umwelttechnologie
Die Swiss Excellence River Cruise, einzige inhaberansässige Schweizer Reederei, schreibt ein neues Kapitel des umweltgerechten Flussreisens. Gemeinsam mit ihren niederländischen Werftingenieuren schaffte es das Schweizer Familienunternehmen Twerenbold erstmals, auf einem Passagier-Flussschiff die Dieselantriebe mit einem SCR-Katalysator und Partikelfilter zu verbinden. Nach ihrem Stapellauf am 5. Dezember wurde die EXCELENCE EMPRESS in die holländische Teamco-Werft überführt und als weltweit erstes Passagier-Flussschiff mit dem Abgasreinigungssystem Clean Air Technology (CAT) ausgestattet. Damit verringert sich der Schadstoffausstoss markant. Mindestens 75% der Stickoxide und über 90% des Feinstaubs gelangen nicht mehr in die Atmosphäre – eine bisher nie erreichte Reduktion. Dies, so VR-Präsident Karim Twerenbold, sei derzeit die wirksamste Lösung, um umweltbelastende Emissionen in deutlichem Mass zu reduzieren.
Innenausbau, Taufe, Donau-Umweltprojekt
Im Januar beginnen in der niederländischen Teamco-Werft die Innenausbauten. Die Musterräume sind bereits von Chef-Designerin Nazly Twerenbold erstellt. Am 12. Juni wird die EXCELENCE EMPRESS in ihrem Heimathafen Basel festlich getauft. Im Anschluss nimmt der Luxuscruiser seine ersten Gäste an Bord und befährt die Donau bis zum Schwarzen Meer. „Das Donaudelta ist ein einzigartiger, schützenswerter Ort. Wir gleisen dort derzeit ein Nachhaltigkeitsprojekt in Zusammenarbeit mit Behörden und Umweltorganisation auf”, sagt Stephan Frei. Man habe ein vitales Interesse an einer intakten Natur in den Flussregionen und müsse daher als Reiseanbieter Verantwortung übernehmen, so der Mittelthurgau-Chef. www.mittelthurgau.ch
Adventszeit und Silvester abseits des Festtagstrubels genießen – nicko cruises präsentiert besinnliche Winterreisen
Auch in diesem Jahr können Gäste des Kreuzfahrtveranstalters nicko cruises wieder das besondere Flair einer winterlichen Flusskreuzfahrt erleben: In der Adventszeit und über Silvester sind insgesamt sieben moderne und komfortable Schiffe von nicko cruises auf den fünf Flüssen Elbe, Rhein, Donau, Douro und Rhône unterwegs. Die Gäste können sich dabei von den schönen winterlichen Landschaften bezaubern lassen und die besonders stimmungsvollen Festtagsreisen genießen.
Ob Silvesterfahrt, eine entschleunigende Adventsreise oder Festtagsreisen an Weihnachten: Der Stuttgarter Reiseveranstalter nicko cruises hat auch dieses Jahr ein umfassendes Angebot für winterliche Flussreisen im Portfolio. Eindrucksvolle Landschaften entlang des Ufers, festliche Beleuchtung und reizvolles Licht sorgen für eine besondere Atmosphäre.
Auf der Donau sind in der Wintersaison gleich zwei Schiffe im Einsatz: Neben der klassisch-schönen BELLISSIMA ist dort auch der moderne Neubau nickoVISION unterwegs. Zusätzlich zu fünftägigen Adventsreisen und achttägigen Weihnachtsreisen sind neun Tage Passau-Wien-Budapest-Bratislava-Passau über Silvester buchbar.
Die Flusslandschaft auf dem Rhein und den holländischen Wasserwegen können an Bord der eleganten RHEIN SYMPHONIE oder RHEIN MELODIE bewundert werden. Ein ganz besonderes Erlebnis ist dabei auch das KRIMItotalDINNER auf der RHEIN MELODIE. An zwei Terminen im Januar erwarten die Gäste Spannung, Spaß und Genuss pur.
Neue Fahrtgebiete auf Elbe und Rhône
Im Winter 2019 hat der Kreuzfahrtspezialist auch zwei neue attraktive Fahrgebiete im Angebot: Mit der KATHARINA VON BORA erleben die Gäste die weihnachtliche Stimmung auf der Elbe. Besondere Highlights sind dabei der Striezelmarkt in Dresden oder der Weihnachtsgottesdienst im historischen Magdeburger Dom.
Altehrwürdige Kathedralen, malerische Örtchen und ein ganz besonderes französisches Flair bieten die neuen Advents-, Weihnachts- und Silvesterreisen auf der vielfältigen Rhône.
Milde Temperaturen und mediterranes Flair
Für alle, die dem Winter in Mitteleuropa entfliehen möchten und sich nach milden Temperaturen sehnen, bietet nicko cruises stimmungsvolle Festtagsreisen auf dem portugiesischen Douro. Mit einer acht- oder elftägigen Weihnachts- und Silvesterreise können die Gäste bei angenehmem und mildem Klima spektakuläre Steilhänge und grandiose Weinterrassen bewundern.
Optional ist eine Verlängerung der Reise in Lissabon möglich. Die portugiesische Hauptstadt besticht durch einen Mix aus moderner Metropole und historischem Charme. www.nicko-cruises.de
Hinter dem senkrechten Bug der nickoSPIRIT wird sich die windgeschützte Bugterrasse des Restaurants „The Garden” befinden, die wunderschöne Flussausblicke garantiert. Animation: nicko cruises, Stuttgart
Flottenzugang für nicko cruises verspätet sich
nickoSPIRIT kommt erst im Juni 2020 auf dem Rhein in Fahrt
nicko cruises hatte bereits in diesem Frühjahr für die kommende Fluss-Saison 2020 einen Kapazitätsausbau auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen mit dem Flottenzugang nickoSPIRIT, einem innovativen Neubau, geplant. Wie nicko cruises jetzt auf Anfrage mitteilte, hat die Partner-Reederei Select Voyages darüber informiert, dass das 110 Meter lange Schiff nicht rechtzeitig zum Saisonstart fertiggestellt werden wird, da es Bauverzögerungen auf der Werft gibt.
Da die nickoSPIRIT ein Schiff mit höchsten Ansprüchen an die Verarbeitung und Qualität wird, hat sich die Reederei dazu entschlossen, den Start der Reisen der nickoSPIRIT auf die Abfahrt am 18. Juni 2020 zu verschieben. Die früheren, ab dem 5. April 2020 geplanten Reisen werden komplett abgesagt.
Auf den späteren Reisen mit der nickoSPIRIT mit dem auffallend senkrechtem Bug, auf dem Rhein, Main und der Mosel dürfen sich die zukünftigen 170 Gäste auf modernes Design, luftdurchflutete öffentliche Räume und einen Fitness- und Wellnessbereich freuen, 38 Crewmitglieder kümmern sich um das Wohl der Gäste. Die Kabinen sind 14 Quadratmeter groß und verfügen im Mittel- und Oberdeck über Juliet-Balkone – so werden die großen Panoramafenster mit absenkbarer Fensterfront bezeichnet. Hinter dem senkrechten Bug wird sich die windgeschützte Bugterrasse des Restaurants „The Garden” befinden, die wunderschöne Flussausblicke garantiert. Das neue Schiff wird insgesamt drei Restaurants haben, die alle im Reisepreis inkludiert sind. Start- oder Endhafen bei den Rhein-Routen ist Frankfurt am Main.
Flusskreuzfahrtschiffe von der Neptun Werft wie vom Fließband
Im Frühjahr liefert die Meyer-Gruppe das 60. Flusskreuzfahrtschiff für langjährigen Kunden ab
Auf der seit 1997 zur Meyer-Gruppe gehörenden Neptun Werft in Rostock-Warnemünde werden neben den 140 Meter langen Maschinenraummodulen, den so genannten Floating Engine Room Units (FERU) für die beiden anderen Werften der Meyer-Gruppe, kontinuierlich auch an weiteren Flusskreuzfahrtschiffen für Viking River Cruises aus Basel (Schweiz) gearbeitet. Aktuell befinden sich dort sechs „Viking Longships” zur Ablieferung 2020 in der Produktion bzw. sind schon fertiggestellt. Damit hat allein die Neptun Werft, die seit mehr als 15 Jahren Flusskreuzfahrtschiffe produziert, mittlerweile über 50 Einheiten dieser Serie für Viking produziert, ein Abklingen der Aufträge ist derzeit nicht absehbar.
Die Flussschiffe für den langjährigen Kunden, der im Jahr 2011 das erste Longship erhielt, sind rund 135 m lang und 11,45 m breit und haben einen Tiefgang von nur 1,60 m. Die Flusskreuzer bieten 190 Passagieren in 95 Außenkabinen Platz. Für die Besatzungsmitglieder stehen 31 Kabinen zur Verfügung. Die neuen Schiffe sind auch vom Interieur wieder durch einen skandinavischen Stil gekennzeichnet, durch den alle Kabinen nicht nur schön und lichtdurchflutet, sondern auch funktional und ruhig sind. Wie alle Schiffe der Viking-Flotte erhalten auch diese eine zukunftsweisende dieselelektrische (Hybrid)-Antriebsanlage. Solarmodule auf dem Dach helfen, den Kraftstoffverbrauch der Motoren zu reduzieren und tragen so zu einem nachhaltigeren Betrieb bei. Die aktuellen Aufträge sind für unterschiedliche europäische Fahrtgebiete wie beispielsweise den Rhein, Main, Donau bzw. für die Seine in Frankreich bestimmt.
Viking River Cruises gehört mit einer Flotte von 65 Schiffen zu den führenden Anbietern von Flusskreuzfahrten und hat ihren Schwerpunkt im nordamerikanischen Markt, sowie in Australien und in Großbritannien. Bei den Fahrgebieten der Schiffsflotte liegt der Fokus in Europa, insbesondere auf der Donau, dem Rhein und der Elbe. Zusätzlich werden internationale Reisen in Frankreich und Portugal, aber auch in Ägypten, Russland, China und Südostasien angeboten.
Das Flusskreuzfahrtunternehmen arbeitet seit über zehn Jahren mit der Neptun Werft zusammen, die inzwischen über 50 Schiffe für Viking gebaut hat. Aus Kapazitätsgründen wurden auch fünf Schiffe auf der Meyer Werft in Papenburg gebaut (VIKING ALSVIN, VIKING BESTLA, VIKING EISTLA, VIKING INGVI und VIKING LEIF), die traditionell immer Namen aus der nordischen Mythologie tragen und in Basel registriert sind.
Aktuell arbeitet die Neptun Werft an vier Einheiten. Zwei für eine Ablieferung im Frühjahr 2020 vorgesehene Schiffe, die VIKING HERVOR und VIKING GERSEMI wurden bereits fertiggestellt und überwintern bis zur Übergabe im Frühjahr 2020 im Überseehafen in Rostock. An der Ausrüstungspier der Werft liegen derzeit die beiden für die Seine bestimmten VIKING RADGRID und VIKING KARI, während die VIKING SKAGA und VIKING FJORGYN, die ebenfalls in Frankreich zum Einsatz kommen sollen, sich noch im Rohbauzustand in der Schiffbauhalle befinden. Die beiden Hecksektionen für die letztgenannten sind bereits fertig gestellt und warten im Außenbereich vor der Schiffbauhalle auf die Hochzeit, also dem Zusammenfügen der Heck- mit der Bugsektion. Die VIKING FJORGYN wird dann das 60. Flusskreuzfahrtschiff aus der erfolgreichen Longship-Serie sein, das von der Meyer-Gruppe insgesamt für Viking produziert wird. Dabei handelt es sich inzwischen um die größte Serie von Flusskreuzfahrtschiffen, die in Europa bislang produziert wurde.
KfW IPEX-Bank finanziert Flusskreuzfahrt-Neubauten
Auch diese Neubauten werden ein weiteres Mal von der KfW IPEX-Bank finanziert. Die Finanzierung ist mit einer Exportkreditversicherung des Bundes (Hermes-Deckung) versehen und bindet den Commercial Interest Reference Rate (CIRR) mit ein. Einzelheiten über den Finanzierungs- und Lieferzeitraum wurden nicht bekannt gegeben. Mit der Finanzierung unterstützt die KfW IPEX-Bank das robuste und ertragreiche Geschäftsmodell eines fest etablierten Kreuzfahrtunternehmens und trägt zur Förderung der deutschen und europäischen Wirtschaft bei.
Erstes, eigenes Schiff von VIVA Crusies auf Rhein und Donau
VIVA TIARA fährt ab März unter neuer Flagge
Die TIARA schmückt normalerweise die Häupter schöner Frauen oder mächtiger Herrscher. Ab dem kommenden Frühling jedoch setzt die VIVA TIARA dem Premium-Anbieter für Flusskreuzfahrten VIVA Cruises die Krone auf. Denn die VIVA TIARA, die komplett renoviert und modernisiert wird, ist das erste eigene Schiff des jungen Flussreiseveranstalters.
Das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf bietet zwar seinen Gästen auf neun weiteren Flusskreuzern Fahrten auf den schönsten Flüssen Europas an, jedoch ist die TIARA die erste, die ganzjährig für den Veranstalter unterwegs ist und daher auch das VIVA im Namen trägt. „Wir freuen uns sehr darüber, dass die TIARA ab dem kommenden Jahr nur noch für uns fährt und damit ganz in die VIVA-Familie integriert wird”, sagt Andrea Kruse, COO von VIVA Cruises. Der Flussreiseveranstalter, der zur renommierten Schweizer Reederei Scylla AG gehört, startete zur Wintersaison 2018/2019 seine Aktivitäten und ist seitdem auf Erfolgskurs. Mit dem ersten eigenen Schiff geht das Unternehmen nun in die nächste Entwicklungsphase.
So erfährt das Schiff, das 2006 gebaut wurde und bereits unter dem Namen SWISS TIARA für VIVA Cruises fährt, im Winter 2019/2020 eine Rundumerneuerung. Die 76 lichtdurchfluteten Außenkabinen, die 153 Passagieren Platz bieten und größtenteils über französische Balkone verfügen, werden komplett überarbeitet und erhalten einen frischen, hellen Anstrich. Auch die öffentlichen Bereiche, wie Restaurant, Bar und Wellness-Bereich erfahren eine Frischekur. Zudem bietet ein neu gestaltetes Bistro den Gästen an Bord eine weitere Möglichkeit, ihr Mittag- oder Abendessen einzunehmen. Dank des VIVA-All-Inclusive-Services können Gäste jeden Moment an Bord der VIVA TIARA ganz unbeschwert genießen. Dieser beinhaltet hochwertige Getränke wie Sekt, Longdrinks, Cocktails und Wein aber auch Softdrinks und Kaffeespezialitäten, eine stets gefüllte Minibar in den Kabinen sowie Vollpension. Im Gourmet-Restaurant freuen sich Passagiere auf einzigartige Geschmackserlebnisse. Die Chefköche servieren jeden Abend köstliche Kreationen – ganz leger, ohne starre Tischzeiten oder Sitzordnungen. Die mehrgängigen À-la-carte-Menüs, die am Platz serviert werden, setzen mit saisonalen Highlights und kreativ interpretierten Klassikern der Genussvielfalt keine Grenzen.
Im März 2020 bricht die VIVA TIARA ab Düsseldorf zu ihren ersten beiden Fahrten auf. So führt die Premierenfahrt vom 15. bis zum 20. März nach Amsterdam. Vorbei an Windmühlen und Tulpenfeldern geht es nach Friesland, wo der Anblick der flachen Marschlandschaften auch das Auge ruhen lässt. Zu den Highlights der Tour gehören sicherlich die urigen Treppengiebel in Kampen, die Grachten von Amsterdam sowie die römische Archäologie in Nijmegen. Auf der zweiten Kreuzfahrt der VIVA TIARA, die mit alten Domstädten und märchenhaften Landschaften aufwarten kann und in den Rheingau führt, sind die Passagiere sechs Tage (fünf Nächte) lang unterwegs. So stehen auf der Fahrt vom 20. bis zum 25. März Kunst und Kulinarik in Köln, Burgen und Schlösser im Mittelrheintal oder edle Tropfen im Rheingau auf dem Programm. Beide Reisen kosten ab 595 Euro pro Person. Diese Kreuzfahrten werden zu weiteren Terminen ebenfalls angeboten. www.viva-cruises.com
Blick aus dem Steuerstand der SANS SOUCI auf die Schleuse Oranienburg-Lehnitz. Foto: Dr. Peer Schmidt-Walther, Stralsund
Dr. Peer Schmidt-Walther
Schleusen-Katastrophen und Bombenfund
Leerfahrt mit unliebsamen Überraschungen zwischen Sund, Oder und Elbe
Auf der Rückfahrt von Stralsund über Stettin nach Berlin hat es sie kalt erwischt, die SANS SOUCI. Das 82 Meter lange Flusskreuzfahrtschiff aus dem sachsen-anhaltinischen Peissen an der Saale musste in Schwedt an der Oder zwangspausieren. Eigner und Kapitän Peter Grunewald, sonst eher ein Gemütsmensch, geriet aus dem Häuschen, als man ihn über die Sperrung der Schleuse Hohensaaten informierte. Das bedeutete für seine Gäste eine vorzeitige Ausschiffung und für ihn herbe finanzielle Verluste.
Lebensader Berlins
Fast drei Wochen lag das Motorschiff gemeinsam mit der KATHARINA VON BORA in der Oderstadt fest. Die Besatzung wurde bis auf eine Wachmannschaft in den Urlaub geschickt.
Am vergangenen Dienstag, 12. November, konnten die Leinen wieder losgeworfen werden zur Weiterfahrt: durch das alte Schiffshebewerk Niederfinow – das nebenan neu gebaute wird voraussichtlich erst 2021 in Betrieb gehen –, weiter nach Westen über den Oder-Havel-Kanal. Die Lebensader Berlins nach Stettin wird ab 11. November bei Kilometer 25 in der Nähe von Oranienburg vollkommen gesperrt. Auf einem Satellitenbild wurde eine Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg entdeckt. Um Vibrationen durch Schiffsschrauben zu vermeiden, wird Binnenschiffen die Passage untersagt. Aus vorangegangenen Entschärfungs-Aktionen von Blindgängern weiß man, dass das länger dauern kann als bei einer Bombenbeseitigung fernab vom Wasser.
Kapitän Grunewald ist schon froh, dass ihn dieses Ereignis nicht auch noch heimgesucht hat. In langsamer Fahrt wird die Fundstelle passiert und die Oberhavel im West-Berliner Stadtteil Heiligensee angesteuert. Vorbei am ehemaligen VEB LEW Hennigsdorf, wo heute Züge und Lokomotiven der Firma Bombardier hergestellt werden.
Transportschädliches Theater
Kurz vor der Einfahrt in den Niederneuendorfer See dreht MS SANS SOUCI nach Steuerbord in den 35 Kilometer langen Havel-Kanal ein, der Anfang der 50er Jahre als „Kanal des Friedens” von der DDR gebaut wurde, um West-Berlin und auch die damals zu kleine Schleuse Spandau zu umgehen, wie Peter Grunewald informiert. Jetzt ist sie vergrößert, doch für über ein Jahr wegen Reparaturarbeiten gesperrt. Damit fällt das Bunkern von Treibstoff in West-Berlin aus. Davon abgesehen: So ein transportschädliches Theater gäbe es weder im binnenschifffahrtsfreundlichen Holland noch in Russland.
Rote Lampen voraus! An den Pfählen vor der Schleuse Schönwald, auf halber Strecke, wartet schon ein Binnenfrachter. Weiterfahrt heute nicht mehr möglich, weil es angeblich keinen Schleusenwärter für die Schicht ab 13 Uhr gibt. Grunewald sitzt vor seinem Laptop und kann nur noch den Kopf schütteln über diese lapidare Mitteilung. „Wir hätten heute noch mit Radar und Scheinwerfern ein ganzes Stück weiterfahren können”, meint er, muss sich aber zähneknirschend den Verhältnissen fügen. Da helfen erst mal nur ein Bier und Geduld. Aber er nutzt auch die Zeit für eine Mitarbeiterbesprechung, um die kommende Reise zu planen. Schließlich soll am übernächsten Tag an Bord auch eine Hochzeit stattfinden, zu der MS SANS SOUCI pünktlich in Magdeburg erwartet wird.
Feiern am Kreuz
Am nächsten Morgen deckelt pottendicker Nebel den Kanal, so dass nicht mal mehr das Vorschiff zu sehen ist. Zum Glück geht der Frachter als erster in den Schleusentrog, denn schon eine halbe Stunde später hebt sich der Schleier allmählich. „So können wir die Brücken mit ihren störenden Mittelpfeilern, die mal wegen der Panzer gebaut wurden, besser anpeilen und passieren”, ist Grunewald zufrieden. Das dann folgende Überholmanöver mit dem langsamen Frachter gerät zu einer Zitterpartie, denn wie leicht können sich zwei große Schiffe dabei ansaugen und kollidieren. Alles geht gut, so dass MS SANS SOUCI seinen Steven bei Ketzin bald in die Havel stecken kann.
Am Nachmittag reicht die Zeit noch für die dreistündige Übernahme von 32 Kubikmetern Wasser im Stadthafen Brandenburg und für die Crew zum Ortsrundgang. Leider sind an diesem 31. Oktober, dem Reformationstag, alle Geschäfte geschlossen. Die Schleuse wird problemlos passiert. Glutrot versinkt die Sonne voraus im Plauer See. Doch dann naht am Beginn des Elbe-Havel-Kanals die Schleuse Wusterwitz. „Unglaublich!”, findet es der Kapitän, „dass die neue Schleuse gleich nach der Eröffnung im letzten Jahr wieder geschlossen wurde – wegen Betonkrebs!” Er fragt sich fassungslos, „ob man das nicht früher hätte feststellen können. 240 Millionen buchstäblich in den Sand gesetzt!” Dafür werde im nächsten Jahr die alte Schleuse gesperrt, die repariert werden müsse. Dann sei Berlin vom Westen her über den Mittellandkanal abgeschnitten. Bei Elbeniedrigwasser total.
Nach 250 Fluss- und Kanalkilometern erreicht MS SANS SOUCI hinter der Mammutschleuse Hohenwarthe und der Fahrt über die dünn dahinplätschernde Elbe das Wasserstraßenkreuz Magdeburg. Am Nachmittag werden dann die Hochzeitsgäste unbeschwert feiern können. Ein bisschen natürlich auch die Crew.
Wirtschaftliche Bedeutung der Schleusensperrungen
Flusskreuzfahrtschiffe, die von Potsdam oder Berlin aus nach Mecklenburg-Vorpommern ansteuern, müssen alle über die Spandauer Schleuse bzw. über die Schleusen Schönwalde am Havel-Kanal. Der Ausfall nur eines Wasserbauwerks würde rund 15.000 Passagiere pro Jahr betreffen. Ein beträchtlicher Schaden für den maritimen Tourismus im Lande und die betroffenen Reiseveranstalter.
Darüber hinaus hat die Sperrung der Schleuse Zaaren in der Schorfheide in der Saison 2019/20 erheblich dem Boots- und Chartertourismus geschadet. Nicht nur das: Die Hauptstadt Berlin liegt wie eine Spinne im Netz von bedeutenden Wasserstraßen, über die sie besonders mit Massengütern wie Bau- und Brennstoffen sowie Getreide versorgt wird. Ein Großteil von Gütern verlässt über die Wasserstraßen die Stadt. Eine Massenbilanz von rund 3,5 Millionen Tonnen jährlich. Wobei allein rund 6.000 Schiffe mit 1,6 Millionen Tonnen Gütern jährlich den Knotenpunkt Schleuse Spandau an der Oder-Havel-Wasserstraße mit den weiteren Schleusen Brandenburg, Wusterwitz und Hohenwathe passieren. Die Sperrung Spandaus bedeutet große Umwege und zeitliche wie finanzielle Verluste für Wirtschaft und Schifffahrt bzw. die umweltschädliche Verlagerung der Transporte auf die Straße.
Es stellt sich die Frage, ob bei den Sperr- und Baumaßnahmen nicht erhebliche Planungs-, Koordinierungs- und Ausführungsfehler gemacht worden sind. Und es entsteht der Eindruck, dass staatliche Stellen wenig Interesse an funktionierenden Wasserstraßen haben – entgegen ihrem eigenen Wahlspruch von der Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs.
MS SANS SOUCI
Baujahr: 2000 in Grave/Niederlande als EUROPA; 2007/08 modernisiert und in SANS SOUCI umgetauft; Renovierung: 2014; Länge: 82 m; Breite: 9,50 m; Tiefgang (maximal): 1,60 m; Vermessung: 1000 Tonnen; Antrieb: 2 x 600 PS (Neumotorisierung 2012); Crew: 25; Passagiere: 82 (maximal); Passagierdecks: 2 + Sonnendeck; 41 Außenkabinen (13 qm) mit nicht zu öffnenden Panoramafenstern; Sauna: 1 (gegen Gebühr); Treppenlift zwischen Haupt- und Panoramadeck; 1 Restaurant (1 Essenszeit); Bar: 1; Boutique: 1; Unterhaltung: TV mit Videoempfang, Bibliothek, Tanzmusik; Preis/Nacht: 211 Euro (durchschnittlich); Heimathafen: Peissen/Saale; Flagge: deutsch. www.ms-sanssouci.de · Buchungen: www.plantours-partner.de · www.dertour.de
Dr. Peer Schmidt-Walther
„Reise, reise!”
Erinnerungen zu Wasser, an Land und in der Luft
Das passt zu PSW, so sein Pressekürzel: Statt einer autobiographischen Lebensbeichte hat der Eckernförder, der seit der Wende wegen der Liebe in Stralsund lebt, jetzt Geschichten vorgelegt, die sein ungewöhnliches Leben ausmachen. „Weil das Leben eine Reise ist”, wie mal Kurt Tucholsky geschrieben hat. „Reise, reise!” heißt auf Segelschiffen auch das Wecksignal für Seeleute. Schon Wilhelm Busch schrieb: „Darum Mensch, sei zeitig weise! Höchste Zeit ist’s! Reise, reise!” Es könnte PSWs Lebensmotto sein, an das er sich beruflich wie privat immer gehalten hat. Daraus ist ein beachtliches, reich bebildertes Werk von 584 Seiten geworden.
In vielen Kapiteln schildert der agile ehemalige Seemann, promovierte Geograf, Marineoffizier, Hochschul-Dozent sowie seit 40 Jahren Schifffahrts- und Reisejournalist, u.a. mit vielen Beiträgen für „Leinen los!” – einzelne „fahrende” Stationen seines bunten Lebens, die für ihn bedeutsam waren. Wohl kaum ein gängiges Verkehrsmittel hat er dabei ausgelassen: ob an Bord der unterschiedlichsten Schiffe, am Steuer von Lastzügen, auf Loks oder im Cockpit von Flugzeugen. Er ist immer ganz vorn dabei und ohne Berührungsängste. Alltagssituationen weiß er anschaulich, fachgerecht und packend zu schildern. Das nimmt den Leser mit und eröffnet ihm Welten, die er so hautnah selten erlebt.
Natürlich macht er auch keinen Bogen um unfreiwillige Kurs-Abweichungen, aber die gehören genauso dazu.
Nicht nur Reisen waren es, sondern auch andere bewegende Momente, die sein 75jähriges Leben geprägt haben. In erster Linie natürlich Menschen, denen er im Laufe der Zeit begegnet ist. Das alles hat anscheinend mit dem zu tun, wonach sich viele sehnen und nicht wissen, was es eigentlich wirklich ist, dieses Unterwegs-Sein. Viele Erlebnisse mussten aus Platzgründen unter den Tisch fallen. Sie wären es wert gewesen, erzählt zu werden … Christian Rödel
Dr. Peer Schmidt-Walther
„Reise, reise!” – Erinnerungen zu Wasser, an Land und in der Luft
edition psw; Herausgeber: Dr. Peer Schmidt-Walther, Pressebüro PSW am Sund, www.psw-am-sund.de
1. Auflage 2019; ISBN 978-3-00-062754-5; 584 Seiten; über 400 Abbildungen (farbig, s-w).;
Preis: 19,95 Euro